Die in der Bundesrepublik Deutschland jährlich anfallenden rund 440.000 Tonnen Sondermüll aus etwa 110.000 Abscheideranlagen werden zu 79% deponiert und zu rund 3% verbrannt. 19% werden chemisch-physikalisch behandelt. Legt man einen durchschnittlichen Wassergehalt der Abscheiderinhalte von 80% zugrunde, so entspricht dies 90.000 Tonnen an Reststoffen und 350.000 Tonnen Wasser, die jährlich unnötiger Weise zu den Behandlungsanlagen transportiert werden müssen. Für eine selektive Entleerung der Abscheider und deren Behandlung vor Ort bei gleichzeitiger Abwasserrückgabe wurde eine mobile Behandlungsanlage konzipiert, in die bereits bekannte und neu entwickelte verfahrenstechnische Schritte integriert wurden.
Die Zielsetzung bei der Entwicklung der mobilen Behandlungsanlage war:
- eine geschickte Wahl und Kombination von Trenntechniken, die es möglich machen, die Abscheiderinhalte selektiv aufzubereiten und zu transportieren,
- die Abwasserbehandlung ohne chemische Hilfsmittel bei Gewährleistung des geforderten Grenzwertes von 20 mg/l Mineralöl.
Durch die konstruktive Konzeption der ineinander gebauten Trenn- und Speicherbehälter für die Sandfang- und Ölabscheiderinhalte ist deren selektive Aufbereitung möglich. Dies geschieht durch:
- Feststoffsedimentation mit anschließender mechanischer Abwasserfiltration,
- Entölung des Abwassers im Plattenkoaleszenzabscheider sowie
- Brauchwassernachbehandlung durch Adsorptionfiltration in einer Braunkohlekoks- (BKK) Filterkonsole.
All dies erfolgt in einer verhältnismäßig kleinen und kompakten Anlage, die auch für die Behandlung kleinerer Abscheideranlagen vor Ort geeignet ist.
Weiteres Vorgehen
Der Erfolg des Verfahrens ist auch von einer bedienungseinfachen und sicheren Anlagenkonzeption abhängig. Durch die Abwassernachbehandlung in der BKK -Adsorptionsanlage ist die Einhaltung der Grenzwerte auch bei Vorliegen von unerwünschten Emulsionen gewährleistet. Im Anschluss an die Nachrüstung der mobilen Behandlungsanlage mit BKK-Filterkonsolen und der Messstation soll eine Überprüfung der Pilotanlage durch Vorversuche erfolgen. Anschließend werden gezielt Pilotversuche an Abscheideranlagen vor Ort gemäß dem normalen Entsorgungsablauf durchgeführt und zwar gemeinsam mit einem am Forschungsprojekt beteiligten Entsorgungsunternehmen.
Projektziel: Entwicklung des Prototyps einer mobilen Behandlungsanlage für Ölabscheiderinhalte und ölverunreinigte Abwässer mit integriertem Messüberwachungssystem Projektträger: Wiedemann & Reichhardt
Freiweg 4
86450 Altenmünster
Telefon: 08295-9693-0 Fax: 08295-9693-30 URL: http://www.wiedemann-reichhardt.de E-Mail: info@wiedemann-reichhardt.de