Der verstärkte Einsatz von Holz auch in der Primärkonstruktion von Gewerbebauten trägt erheblich zur Verbesserung der Ökobilanz von Gebäuden bei. Ein modellhaftes Beispiel dafür ist der Neubau eines Produktionsgebäudes am Standort Landsberg am Lech, der als ein »mitwachsender« Holzbau entsteht.
Für den Bau der Werkstätten für behinderte Menschen der gemeinnützigen IWL gGmbH wird eine weitgehend vorgefertigte Gebäudehülle mit eingebauten Fenstern verwendet, um eine hohe Gebäudequalität zu gewährleisten. Der geplante Neubau zeichnet sich besonders durch seine stabilen, zerstörungsfrei abbaubaren Innen- und Außenwände aus, die bei einer späteren Erweiterung nach Bedarf flexibel versetzt und weitergenutzt werden können.
Zudem kommt ein – unter ökonomischen und ökologischen Kriterien – optimierter Dämmstandard zum Einsatz, der in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Holzkessel für Produktionsabfälle zum Plusenergiestandard weiterentwickelt werden kann. Für den teilweise niedrigbeheizten Produktionsstandort wird ein EnEV-Standard minus 27 % angestrebt.
Geplant ist auch der Einsatz energiesparender Beleuchtungstechnik. Neben großen Dachflächenfenstern soll eine spezielle LED-Technik für ausreichend Licht sorgen. Im Vorfeld wurde das Beleuchtungskonzept über Simulationsrechnungen optimiert, um Tages- und Kunstlicht sowie verschiedene dynamische Beleuchtungsszenarien möglichst wirksam einzurichten.
Vorgesehen ist, die Auswirkungen dieser dynamischen Beleuchtung hinsichtlich Produktivität, Gesundheit und Arbeitssicherheit der Mitarbeiter zu untersuchen. Dazu werden Schulungen für Mitarbeiter angeboten, in denen vermittelt wird, wie der Ressourcenverbrauch verringert werden kann. Auf grafischen Anzeigen können diese dann den Verbrauch und die Leistung von Maschinen nachverfolgen, um zum Beispiel Druckluft auf das tatsächlich notwendige Maß zu verringern.
Auch die Anlagentechnik selbst soll verbessert werden und zu einer energiesparenden Produktion beitragen.
Die innovative Holzbauweise des Betriebs-gebäudes – mit den prototypischen Lösungen für die Vorfertigung und der zerstörungsfreien Weiterverwendung von Bauteilen – hat durch ihre umweltentlastende Wirkung und ihren sozialen Charakter eine echte Vorbildfunktion für zukünftige Gewerbebauten. Das neue Werkstattgebäude leistet zudem einen überzeugenden Beitrag zur Ressourcenschonung.
Projektthema:
Errichtung eines erweiterungsfähigen Werkstattgebäudes für behinderte Menschen in Holzbauweise mit
optimierter Energieeffizienz und Energiemonitoring
Projektdurchführung:
ISAR-WÜRM-LECH IWL
Werkstätten für behinderte Menschen gGmbH
Rudolf-Diesel-Straße 1
86899 Landsberg am Lech
Telefon 0819192 41 0
iwl.landsberg@wfb-iwl.de
www.wfb-iwl.de
AZ 29965