Living Lab Regenerative Landwirtschaft und Agroforstwirtschaft in der Slowakischen Republik

Projekt aus der internationalen Förderung

Keywords: Landnutzung, Schutz der Biodiversität, Ressourcenschonung

Gegenstand und Ziele des Projektes

Die regenerative Landwirtschaft basiert auf folgenden Grundsätzen:

Sie kann als Teil des ökologischen Landbaus verstanden werden und stellt in der Landnutzung einen wichtigen Ansatz dar, sowohl der Klima- als auch der Biodiversitätskrise entgegenzutreten. Auch die Umsetzung sogenannter Agroforstkonzepte spielt in diesem Kontext eine wichtige Rolle. Dabei geht es um die Etablierung von holzigen Pflanzen in Ackerkulturen, wodurch unterschiedliche Ökosystemleistungen wie beispielsweise Wasserrückhalt, Humusbildung, Bodenfruchtbarkeit und Mikroklima verbessert werden können. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des Vorhabens, die regenerative Landwirtschaft in der Slowakischen Republik zu etablieren, die bislang – wie auch aus den Bördelandschaften insbesondere Ostdeutschlands bekannt – durch intensive Landnutzung auf riesigen Ackerschlägen geprägt ist.

Für die Bedingungen in der Slowakischen Republik stellen Agroforstwirtschaft und regenerative Landwirtschaft somit Innovationen mit hohem Potenzial für eine ökologischere und nachhaltigere Landbewirtschaftung dar. Um einen Wandel in der Landnutzung in der Slowakischen Republik herbeizuführen, gilt es zunächst, Landwirt*innen diese neuen Konzepte näher zu bringen und zu zeigen, dass auch mit diesen extensiven Ansätzen erfolgreich Landwirtschaft betrieben werden kann. Ziel des Vorhabens ist es daher, im Rahmen des Projektes ein sogenanntes Living Lab zu errichten, mit dessen Hilfe unterschiedliche Ansätze getestet und demonstriert werden können. Das Projekt richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen wie

Darüber hinaus soll das Living Lab als wichtiges Instrument des Werbens für eine naturverträgliche Landwirtschaft mit deutlich positiven Auswirkungen auf die Umwelt genutzt werden.

Letztendlich soll eine reale und eine virtuelle Plattform für regenerative Landwirtschaft und Agroforstwirtschaft aufgebaut werden, die auch der Vernetzung von Stakeholdern dienen soll. Informationen werden in digitaler Form auf einer eigenen Website zur Verfügung gestellt, aber auch in gedruckter Form als Bildungsmaterial in Form von Publikationen. In Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftlichen Universität SPU Nitra wird das Living Lab direkt in den Ausbildungsprozess zukünftiger Agraringenieur*innen integriert. Die Exkursionen für die Studierenden in das Living Lab werden Teil des Unterrichts sein.

Folgende Arbeitsschritte sind geplant:

  1. Sammlung, Aufbereitung und weitere Verbreitung von verfügbaren fachlichen und wissenschaftlichen Informationen zur Agroforstwirtschaft und regenerativen Landwirtschaft,
  2. Erstellung der Publikation über regenerative Landwirtschaft in gedruckter und digitaler Form,
  3. Durchführung von 8 Exkursionen für Landwirt*innen und Student*innen zur Präsentation von Verfahren im Living Lab sowie einer Studienreise nach Deutschland,
  4. Produktion von 10 Informations- und Bildungsvideos über die Bedeutung der Agroforstwirtschaft und der regenerativen Landwirtschaft,
  5. Aufbau einer Datenbank für regenerative Landwirtschaft und Agroforstwirtschaft zum Transfer von Innovationen und neuer Erkenntnisse
  6. Identifizierung von landwirtschaftlichen Betrieben mit guten Praktiken in der Agroforstwirtschaft und regenerativen Landwirtschaft und Aufnahme in die Datenbank, Veröffentlichung und kontinuierliche Aktualisierung der Datenbank und Teilung von Informationen und Erkenntnissen,
  7. Unterstützung spezifischer Maßnahmen bei Landwirt*innen, die bereit sind, Verfahren und Praktiken der regenerativen Landwirtschaft und der Agroforstwirtschaft einzuführen,
  8. Errichtung eines Living Labs für Demonstration und Forschung im Bereich der regenerativen Landwirtschaft und der Agroforstwirtschaft im Arboretum Mlyňany auf der Fläche von mindestens 5.000 m2,
  9. Installation von Forschungsgeräten zur Überwachung des Einflusses von Anbautechnologien auf angebaute Kulturen und die Umwelt durch die Slowakische Akademie der Wissenschaften.

Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes

Das Projekt hat zum einen Informations- und zum anderen Demonstrationscharakter. Die Informationen und Erkenntnisse werden in digitaler Form – Aufklärungstexte, Fotos und Videos – auf dem Webportal www.prepodu.sk, auf der Internetseite und in den sozialen Medien der Stiftung Ekopolis sowie in gedruckter Form in einer neuen Publikation vermittelt. In Kooperation mit der Slowakischen Universität für Landwirtschaft wird das Living Lab direkt in den Ausbildungsprozess künftiger Agraringenieur*innen integriert.

Der neue Ansatz des Projekts besteht auch im Aufbau einer Datenbank zu Demonstrationsbetrieben im Bereich der regenerativen Landwirtschaft und Agroforstwirtschaft, um Innovationen, neuen Erkenntnissen und Beispielen guter Praxis, welche die an dieser Art von Landwirtschaft interessierten Landwirt*innen, Student*innen und Fachwelt miteinander verbindet, zu vermitteln und sich darüber auszutauschen. Das Living Lab wird eines der ersten Demonstrationszentren seiner Art in der Slowakei sein, in dem die Prinzipien / Verfahren / Praktiken der regenerativen Landwirtschaft und der Agroforstwirtschaft an einem Ort angewendet werden. Dank der Infrastruktur des Arboretums Mlyňany, das den Zielgruppen die notwendigen Informationen zu diesem Thema vermittelt und es somit ermöglicht, dass hier in Zukunft weitere wissenschaftliche Forschungen durchgeführt werden können, wird es im Anschluss an dieses Projekt weiterhin möglich sein, es langfristig zu wissenschaftlichen und zu Demonstrationszwecken zu nutzen.

Für die Entwicklung der regenerativen Landwirtschaft in der Slowakei ist es wichtig, Bedingungen zu schaffen, die es den Landwirt*innen ermöglichen, diese Art der Landwirtschaft in der Praxis zu testen und in ihren Betrieben einzuführen. Um dies zu erreichen, bietet das Projekt einen innovativen Ansatz in Form der gemeinsamen Nutzung von hochspezialisierten Geräten (Direktsaatmaschine, Crimpwalze), die für kleinere Landwirt*innen unter den gegebenen Bedingungen noch nicht verfügbar sind. Dies wird auch ein motivierendes Element für Landwirt*innen sein, sich an der Einführung der regenerativen Landwirtschaft in der Slowakei zu beteiligen.

Förderthema 9: Reduktion von Emissionen reaktiver Stickstoffverbindungen in die Umweltkompartimente

Projektdurchführung:

Assoziierte Partner*innen:

Wirkungsort: Slowakei

Förderzeitraum: Januar 2024 bis Dezember 2025

Projektkosten: Gesamtvolumen: 216 046 Euro, Förderung durch DBU: 107 336 Euro

DBU-AZ: 39087


Stand: 30.04.2024

Titelbild: Ekopolis Foundation