Biomasse soll in naher Zukunft wesentlich zur Sicherung der Energieversorgung beitragen. Entsprechend hoch ist die derzeitige Dynamik des landwirtschaftlichen Ausbaus, insbesondere in den Bereichen Kraftstoff (Biodiesel) und Stromerzeugung (Biogas). Stark zunehmend zeigt sich auch die im Wesentlichen über holzige Biomasse gespeiste Entwicklung auf dem Wärmemarkt. Dabei zeichnet sich schon jetzt ab, dass die Nachlieferung aus unseren heimischen Wäldern nicht ausreichen wird, um die zukünftige Nachfrage nach Holz zur Energiegewinnung hinreichend zu befriedigen.
Eine Alternative bietet die Erzeugung holziger Biomasse mittels Kurzumtriebsplantagen (KUP) auf ehemals landwirtschaftlichen oder sonstigen Marginal-Flächen, wie z. B. Rekultivierungs- oder Kippböden. Diese Anbauform bietet das Potenzial einer multifunktionalen nachhaltigen Landnutzung. Neben der primären Funktion, also der Erzeugung von Biomasse zur thermischen Verwertung und einer entsprechenden Wertschöpfung durch Substitution fossiler Brennstoffe, können KUP sekundäre Services liefern. Diese liegen vor allem im Bereich der Aufwertung und Optimierung von allgemeinen Landschaftsfunktionen wie z. B. der Strukturverbesserung und Förderung der Diversität. Speziell können KUP aber auch zur Verbesserung des Klima-, Boden- und Wasserschutzes beitragen.
Um diese Sekundärleistungen von KUP optimal verfügbar zu machen und damit ggf. einen zusätzlichen Mehrwert zu erzeugen (Verbesserung der Sickerwasserqualität durch Minderung von z. B. Nitrat- oder Pestizidfrachten, Erosionsschutz, Erhöhung der C-Speicherung), bedarf es jedoch einer zielgerichteten und vor allem standortgerechten Planung, Bewirtschaftung und logistischen Ausrichtung dieser Art der Landnutzung. Durch die Variation von Anbau- und Bewirtschaftungsformen (u. a. Baumart und Anlageform, Erntezyklus etc.) und einer zielgerichteten Anpassung an die naturräumlichen Gegebenheiten ergeben sich zahlreiche Optionen zur positiven Verschneidung von Landschaftsfunktionen (z. B. Anlage von KUP als Erosionsschutzstreifen entlang von Gewässern, Integration von Beweidung in Zwischenarealen, zusätzliche Erzeugung von Wertholz durch Kultivierung und Pflege von Solitärstämmen). Zudem können spezielle Belange des Naturschutzes gefördert werden (u. a. Schaffung von zusätzlichen Randzonen, Besiedlungsräumen etc.).
Projekttitel | NOVALIS - Zur naturverträglichen Produktion von Energieholz in der Landwirtschaft |
Stand des Projekts | Abgeschlossenes Vorhaben |
Aktenzeichen | 23892 - 33/0 |
Projektträger | Forschungszentrum Waldökosysteme der Universität Göttingen (FZW) Büsgenweg 2 37077 Göttingen |
Ansprechpartner | Prof. Dr. Norbert Lamersdorf |
Telefon | (0551) 39-3500 |
Fax | (0551) 39-3310 |
nlamers@gwdg.de |
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Kooperationspartner | Georg-August-Universität Göttingen Institut für Bodenkunde und Waldernährung (ibw) |
Internet | www.gwdg.de - www.uni-goettingen.de |