Multilaterale Kooperation - modellhafte Entwicklung und Erprobung
Seit mehr als zwei Jahrzehnten besteht nunmehr eine Kooperation zwischen Wasser- und Landwirtschaft, wodurch die Nitratbelastung des Sickerwassers gemindert werden konnte. Ein effizientes und nachhaltiges Management im Rahmen des Grundwasserschutzes muss jedoch mehr beinhalten als ausschließlich land- und forstwirtschaftliche Maßnahmen. Das dreijährige DBU-Projekt führte die Firma Geo-Infometric aus Hildesheim in Zusammenarbeit mit der Universität Hannover und der Stadtwerke Hannover AG durch.
Ermittlung der Ziele
Durch die Bildung eines Arbeitskreises und zahlreiche informelle Gespräche wurden die Ziele der regionalen Akteure systematisch erfasst. Die Ziele des Naturschutzes für das Fuhrberger Feld lagen bereits in zahlreichen Landschaftsplänen und Gutachten vor. Zusätzliche Ziele basieren auf dem Biotopentwicklungspotenzial (BEP) des Gebiets. Den Landwirten ist es nun möglich, eigene Angebote für zielgerichtete Naturschutzmaßnahmen zu erstellen.
Information und Kommunikation
Zur Verbesserung der Akzeptanz von Umweltzielen und -maßnahmen durch mehr Transparenz bei der Herleitung von Entscheidungen wurden verschiedene Steuerungs- und Kommunikationsplattformen entwickelt. In einer GIS-basierten Informationsplattform - in erster Linie für Fachanwender - sind Daten und Ergebnisse von Grundwassermodellierungen zusammengeführt. Über eine zusätzliche Kommunikationsplattform ist das Fuhrberger Feld im Internet für jedermann abrufbar. Eine Trägerplattform rund um das Thema Wasser ist unter der Domain www.waterclick.de online verfügbar.
Interaktives Prognoseverfahren namens „Nicomat"
Ein zusätzliches Werkzeug ist die Nitrat Concentration Matrix. Es handelt sich um ein pragmatisches, umsetzungsorientiertes Simulations- und Prognoseverfahren und verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Landnutzung und Grundwasserqualität. „Nicomat" dient dazu, die effizientesten Maßnahmen zur Verbesserung der Rohwasserqualität zu ermitteln und zu visualisieren.
Honorierung erbrachter Umweltleistungen
Die Analyse unterschiedlicher Finanzierungsinstrumente ergab, dass bisherige Fördermaßnahmen nicht effektiv waren. Die Landwirte nahmen insbesondere eine ergebnisorientierte Honorierung sehr positiv auf. Ziel ist es ökologische Leistungen zu finanzieren und nicht die Einhaltung von Auflagen durch die Bewirtschafter. Hierzu zählt beispielsweise die Honorierung von Artenreichtum im Grünland. Diese Form der Honorierung von Leistungen ist neu, da Landwirte bisher vor allem für das Unterlassen von Aktivitäten honoriert wurden, wie z. B. Grünlandumbruch oder Ausbringen von Düngemitteln.
Die Projektergebnisse wurden im Dezember 2002 im Rahmen einer Fachtagung im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) vorgestellt.
Kurzinfo:
Projektziel | Wasser und andere Umweltleistungen: Multilaterale Kooperation in der Wassergewinnungsregion Nord-Hannover (Fuhrberger Feld) - Modellhafte Entwicklung und Erprobung eines integrierten Schutzgebietsmanagements unter dem Primat des Trinkwasserschutzes |
Stand des Projekts | abgeschlossenes Vorhaben |
Aktenzeichen | 12068 |
Projektträger | Geo-Infometric van Straaten und Teilhaber Wissenschaftler, Ingenieure und Berater GmbH Gropiusstraße 3 31137 Hildesheim |
Ansprechpartner | Leonardo van Straaten |
Telefon | (05121) 76 82-0 |
Fax | (05121) 76 82-82 |
Projektpartner | Universität Hannover Stadtwerke Hannover AG |
Internet | www.fuhrberger-feld.de www.waterclick.de |