Die tropischen Wälder sind für das ökologische Gleichgewicht der Erde von unschätzbarem Wert. Ihre Zerstörung vernichtet Lebensraum und beschleunigt das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten. Um illegal eingeführte Holz- und Papierprodukte zu identifizieren und dem unkontrollierten Holzeinschlag einen Riegel vorzuschieben, benötigt man praxistaugliche, verlässliche und gerichtsfeste Methoden, die noch nicht in vollem Umfang zur Verfügung stehen. So gibt es schon seit den 1930er Jahren Methoden, um Hölzer aus den gemäßigten Breiten Europas und Nordamerikas zu identifizieren, die für die Papierherstellung verwendet wurden.
Im Projekt der Universität Hamburg – Zentrum Holzwirtschaft (31759) wurden nun Grundlagen geschaffen, auch Laubhölzer zu identifizieren, deren natürliche Verbreitungsgebiete in tropischen Regionen liegen. Es wurden zwei unterschiedliche Techniken eingesetzt:
Während die Mikroskopie für die Identifizierung von Massivholz, aber auch von Holzfasern etabliert ist, lagen für den chemotaxonomischen Ansatz bei Projektbeginn lediglich wenige, erste Versuche vor. Hier leistete das Projekt weitere wichtige Erkenntnisse für die Methodenentwicklung (siehe Abschlussbericht).
Insgesamt wurden 31 sortenreine, gebleichte Zellstoffe und 38 Mazerate relevanter, asiatischer Hölzer hergestellt und untersucht. Dazu gehörte die Gattung Gonystylus spp. (Ramin), die nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen unter besonderem Schutz steht (CITES II). Ein wichtiges, grundlegendes Ergebnis des Vorhabens war auch die Erstellung und Veröffentlichung anatomischer Referenzen in Form des „Atlas of vessel elements“ (Helmling et al. 2018).
Referenzdatenbank für Weißeichen
Bedauerlicherweise betrifft der illegale Holzeinschlag aber nicht nur tropische Baumarten, sondern auch Arten, die in gemäßigten und borealen Zonen vorkommen wie die für Deutschland typische Eiche. Längst kommt das Holz für Möbel und Papier auf dem einheimischen Markt nicht mehr ausschließlich aus Deutschland. Um dieser Problematik Herr zu werden, bauten Forscher des Thünen-Instituts für Forstgenetik im Rahmen eines DBU-Projekts (31837) eine genetische Referenzdatenbank für Weißeichen auf. Sie enthält Proben von 16 verschiedenen Eichen-Arten und über 5000 Eichen-Individuen. Grundlage dafür war die Sequenzierung des Erbguts von verschiedenen Zellbestandteilen der Bäume, die nunmehr eine Differenzierung von Eichenarten aus Asien, Europa und den USA erlaubt.