Keywords: Bürgerenergie, Klimaschutz, Erneuerbare Energien, Capacity Building, Kommunikation
Gegenstand und Ziele des Projektes
Das Vorhaben fokussiert auf die Weiterentwicklung der Bürgerenergie im Rahmen einer auch zivilgesellschaftlich getragenen nachhaltigen Energiewende sowie auf die Implementierung von Bürgerenergieprojekten in Ungarn.
Ziel des geplanten Vorhabens ist es, verstärkt Bürgerenergie-Konzepte in Ungarn zu etablieren. Zwar haben sich die Rahmenbedingungen in Ungarn für solche Konzepte bereits verbessert, es fehlen jedoch attraktive Modellprojekte und Geschäftsmodelle sowie hinreichende Informationen zum Thema. Hier setzt das Projektkonsortium im Sinne eines Capacity Buildings an, das sich an den Strukturen des erfolgreichen BBEn orientieren wird. Es wird darauf hingearbeitet, ein ähnliches Netzwerk in Ungarn zu etablieren. Im Einzelnen sind folgende Projektschritte geplant:
Das Vorhaben ist geprägt durch umfassende Maßnahmen zu Beteiligung und zur Öffentlichkeitsarbeit. Die Projektergebnisse werden in einem umfassenden Leitfaden zur Etablierung von Bürgerenergieprojekten in Ungarn münden.
Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes
Im Rahmen des Projektes soll ein wesentlicher Fortschritt gegenüber dem derzeitigen Stand der Bürgerenergie in Deutschland und Ungarn erreicht werden. In Deutschland werden neue Konzepte für eine von den Bürger:innen getragene Energiewende mit Fokus auf Energie-Sharing entwickelt, in Ungarn wird eine neue Entwicklungsagentur aufgebaut, welche Energiegemeinschaften in Ungarn durch replizierbare Geschäftsmodelle, kooperative Geschäftsmodelle, kooperative Governance-Modelle, finanzielle Innovationen und rechtlich-technische Prosumer-Lösungen fördert.
Im Rahmen des Projektes werden auch soziale und unternehmerische Innovationen eine wichtige Rolle spielen. Die Energiegemeinschaften selbst sind soziale Innovationen von Bürger:innen, welche die Energiewende vorantreiben und den Kommunen und Bürger*innen das Wissen und die Werkzeuge für eine aktive Beteiligung im Bereich der erneuerbaren Energien zur Verfügung stellen. Die Energiegemeinschaften tragen auch zur ländlichen Entwicklung und zur Vermeidung der Energiearmut bei, indem sie die Wertschöpfung in der Region halten. Weiterhin werden an konkreten Standorten die Bürgerenergieprojekte umgesetzt und präsentiert.
Auch in Deutschland zielt das Projekt darauf ab, beispielhafte Demonstrationsprojekte umzusetzen, indem eine spezielle Beratung für Bürgerenergiegemeinschaften deutschlandweit ausgebaut, Best-Practice-Handbücher entwickelt und das Coaching von Pilot-Energiegemeinschaften umgesetzt werden. EUCENA Massive Open Online Course wird der bestehenden Bürgerenergie-Szene in Deutschland, die vor Ort aktiv ist – aber oft nicht wahrgenommen wird – die Möglichkeit geben, sich weiterzubilden und sich über andere gute Praktiken zu informieren.
Besondere Aspekte des Projektes
Bürgerenergie-Konzepte basieren auf gemeinwohlorientierten Prinzipien, verbunden mit ausgeprägt demokratischen und partizipativen Ansätzen. Der demokratische partizipative Ansatz ist mit interkultureller Kommunikation verbunden. Über einen deutsch-ungarischen Austausch fördert das Projekt die Vielfalt in den Energiegemeinschaften, indem es bewusst die Integration von Frauen, ethnischen Minderheiten und sozial Schwachen anstrebt.
Die Bürgerenergie zielt auf lokale Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Multiplikation. Ein Schwerpunkt des Projekts liegt auf kleinen und mittleren Unternehmen und NGOs. Das Vorhaben verfolgt demnach auch folgende SDGs: 5 (Geschlechtergleichstellung), 7 (Bezahlbare und saubere Energie), 10 (Weniger Ungleichheiten), 11 (nachhaltige Städte und Gemeinden) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz).
Förderthema 6: Erneuerbare Energie, Energieeinsparung und -effizienz
Projektdurchführung:
Wirkungsorte: Deutschland und Ungarn
Förderzeitraum: Januar 2023 bis Dezember 2024
Projektkosten: Gesamtvolumen: 255 251 Euro, Förderung durch DBU: 125 000 Euro
DBU-AZ: 38500
Stand: 26.10.2023
Titelbild, Logo, Grafik: © Solidarity Economy Center