Gymnasium Sonthofen – ganzheitliche Sanierung

Ganzheitliche Sanierung einer in Fertigteilbauweise errichteten Bestandsschule (Kasseler Modell) zu einer Passivhausschule

Eine stark sanierungsbedürftige Bausubstanz, ein enormer Energieverbrauch aufgrund mangelnder Dämmung und ein als unangenehm empfundenes Raumklima – so die Ausgangslage am Gymnasium Sonthofen, einer Schule in der Architektur des sogenannten »Kasseler Modells«. Diese für die 1970er-Jahre typische gerasterte Stahlbeton-Fertigteilbauweise findet sich bei vielen öffentlichen Gebäuden aus jener Zeit. Inzwischen sind umfassende Planungen für eine Generalsanierung des Gymnasiums abgeschlossen, aus denen auch Rückschlüsse zur Sanierung anderer Schulen abgeleitet werden können. Das Ziel der Umbaumaßnahmen: Passivhausstandard. Die Durchführung erfolgte im laufenden Schulbetrieb.

Um den Passivhausstandard zu erreichen, erhielt das Gymnasium eine neue, hoch wärmedämmende Holzleichtbaufassade mit einer Zellulose-Dämmung und einer äußeren Dämmebene aus Holzfaserplatten. Neben seiner Umweltverträglichkeit bot der nachwachsende Rohstoff Holz einen weiteren Vorteil: Das Verwenden vorgefertigter Bauteile verkürzte die Bauzeit.

Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für eine frische Lernatmosphäre und bewirkt, dass die im Gebäude erzeugte Wärme nicht mit der verbrauchten Luft nach draußen transportiert wird. Auch die Feuchte wird aus der Abluft zurückgewonnen, um im Winter ein Befeuchten der Zuluft überflüssig zu machen.

Die Wärmeversorgung der Schule übernehmen eine Grundwasserwärmepumpe und ein energieeffizientes Blockheizkraftwerk. Überdies spart eine optimierte Fensterfront durch eine bessere Tageslichtnutzung elektrische Energie für die Beleuchtung und sorgt für ein freundliches Lernklima.

Typisch für die Bauweise der 70er-Jahre: Das Gymnasium Sonthofen vor der Generalsanierung.

In Kombination mit einer intelligenten Regelungstechnik beträgt der Jahresendenergiebedarf des Gymnasiums durch die Sanierungsmaßnahmen nur etwa ein Zehntel des Ausgangswertes. Damit verringert sich der Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid um über 80 Prozent.

Insgesamt zeigen die Maßnahmen: Mit markteingeführten Bauweisen und Technologien lassen sich auch bei schlechten Ausgangsbedingungen erhebliche Energieeinsparungen erreichen. Eine derartige Investition in die Nachhaltigkeit lohnt sich durch niedrige Betriebskosten auch finanziell.

Die Tageslichtnutzung in den Klassenräumen spart Energie und schafft ein freundliches Lernklima.

Projektthema:
Gymnasium Sonthofen – ganzheitliche Sanierung einer in Fertigteilbauweise errichteten Bestandsschule (Kasseler Modell) zu einer Passivhausschule    

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