Goldene Natur 2001: Rudolf Kolerus – Naturnahe Talräume bannen Hochwassergefahr
(Scheinfeld, Bayern)
Die Hälfte des Weges zur Renaturierung ist geschafft: In einem halben Dutzend der Täler sind die Vorschläge und Ideen von Rudolf Kolerus inzwischen umgesetzt. Weitere Projektgebiete im Schwarzenberger Land im südlichen Steigerwald werden noch folgen.
Wiederbelebung natürlicher Talauen
"Die Talaue ist der Raum, den der Bach für seine Schlingen und Seitenarme braucht und den er bei Hochwasser regelmäßig überflutet", so schreibt Preisträger Rudolf Kolerus in seinem Informationsblatt "Lebensadern für Mensch und Natur - Das Talauen-Projekt".
Natürliche Entschärfung von Hochwassern
Kolerus setzt auf die Wiederherstellung naturnaher Talräume, um damit regelmäßig wiederkehrende Hochwasserereignisse zu entschärfen - Wasserrückhaltung zur Kompensation von Hochwasserspitzen ist die Devise. Kleingewässer, Sumpfgebiete, Altarme (Altwässer), Flutmulden, Tümpel, Auwälder, großflächiger Auenbiotope und Uferrandstreifen werden im Projektgebiet neu angelegt oder renaturiert. Die Entwicklung natürlicher Uferrandstreifen gehört ebenfalls zum Programm.
Natur zur Steigerung der Lebensqualität in der Region
Sanfter Tourismus und die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe zur Stärkung der Region stehen auf der Agenda von Rudolf Kolerus. "Naturnahe Umgebung, eingebettet in eine bäuerliche Kulturlandschaft, bietet ein hohes Maß an Lebensqualität sowohl für die einheimische Bevölkerung als auch für die Urlauber", so Kolerus.
Zusammenführung unterschiedlicher Interessengruppen
Das besondere Verdienst des Preisträgers liegt auch in der beispielhaften Zusammenführung unterschiedlicher und oft konkurrierender Interessen. Das Talauenprojekt zeigt eindrucksvoll, dass auf Basis des Naturschutzes eine Zusammenführung von Hochwasserschutz, Landwirtschaft, Tourismus und regionalem Wirtschaftskreislauf erfolgreich möglich ist.