Goldene Natur 2001: Klaus Zeibig – Mehr als ein halbes Jahrhundert im Einsatz für den Naturschutz
(Wurzen-Dehnitz, Sachsen)
Das Naturschutzgebiet "Wachtelberg-Mühlbachtal" ist ein beliebtes Ausflugsziel im Leipziger Land und dies schon seit Anfang des letzten Jahrhunderts. Unter Teilnahme von 7000 Besuchern wurde 1909 der neu errichtete Aussichtsturm eingeweiht. Negativer Nebenaspekt: Dem ungelenkten Besucheransturm war die letzte sächsische Population der Echten Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) nicht gewachsen. Auf Veranlassung der Amtshauptmannschaft Grimma erfolgte 1911 die Ausweisung der Bergkuppe als Schutzgebiet zum Erhalt der letzten Exemplare dieser seltenen Pflanzenart.
Naturschutzengagement gegen politischen Willen
Ohne Klaus Zeibig wäre dieses älteste Pflanzenschutzgebiet Deutschlands um den Wachtelberg heute nicht mehr als ursprüngliche Muldenlandschaft vorhanden. Bereits Anfang der 1970er Jahre setzte er sich – gegen erhebliche politische Repressalien - erfolgreich gegen Pläne zur Verfüllung des Gebietes mit Industriemüll ein. Ihm ist es zu verdanken, dass die Echte Kuhschelle, als floristische Besonderheit in Sachsen, in diesem Gebiet heimisch blieb. Auch die Fauna hat am Wachtelberg einiges zu bieten, wie z. B. Vorkommen von Blauflügliger Ödlandschrecke, Kammmolch und Laubfrosch.
Intensive Öffentlichkeitsarbeit
Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit, wie Führungen und Exkursionen, bringt Klaus Zeibig den Besuchern das Gebiet mit seiner besonderen Flora und Fauna näher. Ein weiterer Schwerpunkt seines vielfältigen ehrenamtlichen Engagements sind regelmäßigen Biotopverbesserungs- und Pflegemaßnahmen zum Erhalt und der Förderung verschiedener Lebensräume. Mittels faunistischer und floristischer Kartierungen werden begleitend Erfolgskontrollen dieser Maßnahmen durchgeführt.
Würdigung eines Lebenswerkes
Mit der Preisverleihung würdigt die Jury den jahrzehntelangen, ehrenamtlichen Einsatz für den Erhalt der Natur und sein unermüdliches Engagement der Bevölkerung das Thema Naturschutz und ökologische Zusammenhänge näher zu bringen. Klaus Zeibig ist es zu verdanken, dass auch nachfolgenden Generationen die Seltenheiten am "Wachtelberg" bestaunen können.