Goldene Natur 2001: Klaus Götze – Flächenmanagement auf einem Truppenübungsplatz a. D.

(Kahla, Thüringen)
Dank extensiver Landschaftspflege bietet der ehemalige 550 ha große Truppenübungsplatz Rothenstein steppenartige Offenlandflächen, Wiesenbiotope und lichte Kiefernwälder.

Heimat von Frauenschuh und Knabenkraut
Er ist dadurch Heimat von über 400 - davon allein 37 geschützten - Pflanzenarten geworden, darunter auch Orchideen wie der Frauenschuh und das Knabenkraut. Ein zweites Zuhause ist der ehemalige Truppenübungsplatz südlich von Jena, umweit des Dorfes Rothenstein, inzwischen auch für die Gruppe um Klaus Goetze im NABU-Kreisverband Saale-Holzland-Kreis e. V., die für diesen Erfolg verantwortlich ist.

Nach dem Militär kam der Naturschutz
Bis zum Abzug der GUS-Streitkräfte, diente das Areal als Panzerübungs- und Schießplatz. Das Gebiet war 50 Jahre lang von forst- und Landwirtschaftlicher Nutzung ausgeschlossen. Für lange Zeit blieb die einzigartige, steppenartige Landschaft vor Dünger und Planzenschutzmitteln verschont. Dies gilt es jetzt zu erhalten.

Offenhaltung des Gebiets als Hauptaufgabe
Die NABU-Gruppe leistet dort seit vielen Jahren ehrenamtliche Naturschutzarbeit zur Erhaltung dieses einzigartigen Lebensraumes. Die Hauptaufgabe ist das arbeitsintensive Offenhalten des Gebietes durch Entfernung von Büschen, Mahd und Beweidung.

Seltene Tierarten wie Wendehals, Wachtel, Rebhuhn, aber auch Kreuzkröte, Kammmolch und Laubfrosch können auf den sach- und ortskundigen Führungen beobachtet werden, die Goetze und seine 18 Mitstreiter durchführen.

Einzigartigen Naturraum direkt vor der Haustür
Das Gebiet wurde auf Betreiben der NABU-Gruppe inzwischen als FFH-Gebiet bei der EU registriert. Die Stadt Jena mit ihren Bewohnern und Gästen profitiert von den großflächigen Naturschutzmaßnahmen, denn welche Großstadt hat schon direkt vor der Haustür solche naturnahen, ökologisch wertvollen Naturräume vorzuweisen, erläutert Klaus Götze nicht ohne Stolz.



Orchideenreiche Wiesen auf dem ehemaligen Schießlatz Rothenstein (Foto: Klaus Götze).
Klaus Götze in seinem Ingenieurbüro (Foto: Götze).
Die NABU-Gruppe Kreisverband Saale-Holzland-Kreis bei Entbuschungsarbeiten zur Wiederherstellung von Offenlandlebensraum (Foto: Klaus Götze).
Die Freiwillige Feuerwehr Rothenstein beaufsichtigt das Verbrennen des Schnittgutes bei den Entbuschungsarbeiten (Foto: Klaus Götze).