Food Empowerment Esskultur und die Planetary Health Diet in Schule und Quartier 

Um Veränderungen hin zu einem nachhaltigen und gesunden Ernährungssystem zu erreichen, braucht es einen Wandel sozialer Praktiken. Hier setzt das vorliegende Projekt an und möchte das im Rahmen eines integrierten Quartierskonzepts für den Rheiner Stadtteil Schotthock entwickeln. So soll zusammen mit den Praxispartnern Jugend- und Familiendienst e. V., Mensaverein Rheine e. V., Turnverein Jahn-Rheine 1885 e. V. und drei Schulen (Bodelschwinghschule, Ludgerusschule Schotthock, Nelson-Mandela-Schule) sowie dem erweiterten Netzwerk des Stadtteils, das Quartier zum Reallabor werden. Geplant ist die gemeinsame Gestaltung der Ernährungsumgebungen und der nachhaltigen Vermeidung von Lebensmittelabfällen unter Berücksichtigung der Planetary Health Diet, um den übertragbaren Konzept-Baukasten „Food Empowerment“ zu Esskulturen und nachhaltiger Ernährung zu entwickeln. Dieses Konzept soll für die Zielgruppen Materialien und Anleitungen enthalten, um auch Personen (insbesondere Schüler*innen) mit Migrationshintergrund sowie weitere marginalisierte Gruppen durch die positiven Erfahrungen der Interkulturalität, der Selbstwirksamkeit, der Freude am Kochen sowie dem Essen in Gemeinschaft zu erreichen.

Engagement im Stadtteil Schotthock auf verschiedenen Ebenen

Das Projekt wird im Kontext des „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts Rheine Schotthock: Unser Schotthock – auf gute Nachbarschaft“ angesiedelt. Der Ansatz der Stadt Rheine, sich im Stadtteil integrativ um städtebauliche, ökologische und soziale Fragen zu kümmern sowie die Bevölkerung im und für den Stadtteil zu aktivieren, wird durch eine partizipative Gestaltung von parallelen und miteinander korrespondierenden Transformationsprozessen erfolgen.  

Ein Ko-Kreations-Prozess im Netzwerk erlaubt die intergenerationelle Zusammenarbeit unterschiedlicher Professionen mit Ehrenamtlichen sowie Vertreter*innen der Zielgruppen. So sollen es unter wissenschaftlicher Begleitung sozialraumorientierte Bildungskonzepte zu nachhaltiger Ernährung entwickelt und erprobt werden. 

In zwei nacheinander geplanten Phasen erfolgt die Praxiserprobung in den Schulen sowie schulformübergreifend und an außerschulischen Lernorten des Quartiers. Darüber hinaus wird in diesen Phasen des Projekts ein Coachingkonzept für zukünftige „Coaches“ weiterführender Schulen durchgeführt. Hierbei soll bereits den Grundschüler*innen Informationen, Experimente und Aktionen zur Planetary Health Diet nahegebracht werden.

Die erprobten, evaluierten und ggf. optimierten Bildungsformate sowie Materialien und Module werden in Form von Aktionsleitfäden, Einführungen sowie Hintergrundinformationen für Pädagog*innen aus unterschiedlichen Bereichen als Open Educational Ressources (OER) zusammengestellt und medial begleitet.  

Projektdurchführung: Fachhochschule Münster – Institut für Nachhaltige Ernährung, Münster, Nordrhein-Westfalen
Ansprechpartner*In: Prof. Dr. Tobias Fischer
Kooperationspartner: Stadt Rheine, Rheine, Nordrhein-Westfalen
DBU-AZ: 39774/01, Förderzeitraum: April 2025 – März 2028