Flächenverbrauch reduzieren – aber wie?

Mit dem Flächenverbrauch sind erhebliche Wirkungen auf das Klima verbunden. Insbesondere in Städten und Quartieren nehmen Böden und offene Flächen wichtige Funktionen zur Anpassung an die Klimafolgen wahr. Die Bundesregierung hat daher im Jahr 2002 in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, den Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen. Gegenwärtig liegt die Flächeninanspruchnahme – nach einem anhaltenden Rückgang – bei 61,5 Hektar pro Tag. Der Bedarf an Wohnungsneubauten von mindestens 350.000 Einheiten pro Jahr in den kommenden Jahren lässt aktuell einen erneuten Anstieg vermuten.

Die Bundesstiftung Baukultur stellt eine wichtige Schnittstelle zwischen Planung, Architektur, Verwaltung, Bau- und Immobilienwirtschaft dar. Mit dem Projekt „Reduzierung des Flächenverbrauchs durch Innenentwicklung und nachhaltige Infrastruktur – Auf dem Weg zum 30-Hektar-Ziel“ bearbeitet die Bundesstiftung Baukultur (Potsdam) das Thema Flächenverbrauch im Spannungsfeld zwischen Baukultur, Innenentwicklung und nachhaltiger Infrastruktur. Ziel des Vorhaben ist es, das Nachhaltigkeitsthema eines reduzierten Flächenverbrauchs im Akteurskreis der Baukultur und bei Entscheidern vor Ort besser zu verankern und aufzuzeigen, wie mithilfe kluger Planungs- und Bauprozesse gleichzeitig ein baukultureller Mehrwert entsteht. Dafür werden zum einen die bisherigen integrierten baukulturell relevanten Erkenntnisse mittels Expertengesprächen zusammengeführt und innovative Lösungsstrategien in Design Thinking- und Kreativwerkstätten durch Quer- und Zusammendenken entworfen. Die Erarbeitung der Ergebnisse erfolgt zum anderen in verschiedenen öffentlichen Veranstaltungsformaten, flankiert durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, und wird in einer Abschlusspublikation zusammengefasst. Diese richtet sich als praxiswirksame Handreichung an Politik, Verwaltung und Gesellschaft. Um das wichtige umweltentlastende Ziel der reduzierten Flächeninanspruchnahme zu erreichen, ist der fachübergreifende Ansatz des Antrags ein wertvoller Beitrag.