Erhalt historischer Parkanlagen in Mecklenburg-Vorpommern

Garten als Kunstform muss nicht zwangsläufig eine Absage an den Naturschutz sein: Parks haben sich oft zu wertvollen Biotopen entwickelt

Mecklenburg-Vorpommern ist mit seinen 1200 Schlössern und Gutsanlagen reich an Kulturgütern. Die alten Gebäude, Parks und Gärten, Alleen und Seen sind fester Bestandteil der Kulturlandschaft. Nach der Enteignung durch die Bodenreform 1945 blieben viele Anlagen ungenutzt oder verloren durch mangelnde Pflege an Originalsubstanz. So entstanden wertvolle Biotope, die heute für den Naturschutz von Bedeutung sind. Andererseits versuchen die Eigentümer mit Unterstützung der Denkmalpflege zu erreichen, dass die Gartenanlagen wieder ein Zeugnis zurückliegender Geschichtsepochen werden.

Parkanlagen - Rückzugsraum für Pflanzen-und Tierarten
Natur- und Denkmalschutz wurden in diesem Modellprojekt berücksichtigt. Erste denkmalpflegerische und naturschutzfachliche Bestandsaufnahmen waren die Grundlage, um fachlich qualifizierte Entscheidungen treffen zu können. Baumgutachten und die Bewertung verschiedener Tier- und Pflanzenarten dienten als Bewer-tungsbasis für den naturschutzfachlichen Teil. Es stellte sich heraus, dass Kulturrelikte und kulturhistorisch seltene Pflanzenarten aber auch verschiedene Tierarten in den Parks häufiger auftraten, als in der freien Landschaft. Im Park Remplin konnten während eines nur zweimonatigen Untersuchungszeitraums alleine 163 Käferarten und 118 Großschmetterlinge gezählt werden.

Die ökologischen Informationen und die denkmalpflegerische Bewertung halfen, im Einzelfall über den Erhalt von Altbäumen oder von Totholz zu entscheiden. Bestanderhaltende Pflegeeingriffe wurden ebenfalls auf dieser Grundlage festgelegt. Natur und Kultur sollten gleichermaßen berücksichtigt werden. Das Landesparkprogramm Mecklenburg-Vorpommern bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Schutzinteressen aufeinander abzustimmen. In seiner Vorgehensweise und Methodik ist es beispielhaft. National wertvolle Parkanlagen konnten durch dieses Projekt für die Zukunft gesichert werden.



Projektziel:
Erhalt historischer Parkanlagen in Mecklenburg-Vorpommern unter naturschutz- und denkmalschutzfachlichen Gesichtspunkten.
Projektträger:
Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern
Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege
Johannes-Stellingstr. 14
19053 Schwerin
Telefon:
(03 85) 588 82 09
Fax:
(03 85) 588 -80 22
URL:

E-Mail:

Alte Parkanlagen sind für viele Pflanzen- und Tierarten häufig ein wichtiger Rückzugsraum.
In der Parkanlage Putbus auf Rügen säumen alte knorrige Bäume die Parkwege.