Entwicklung und Verbreitung von Evaluationsstrategien in informellen Bildungseinrichtungen zur Professionalisierung von BNE-Programmen in Ungarn

Projekt aus der internationalen Förderung

Gegenstand und Ziele des Projektes

Gegenstand des Vorhabens war die Durchführung eines praxisnahen Projektes, in dem die Entwicklung und Verbreitung von Evaluationsstrategien in informellen Bildungseinrichtungen Ungarns zur Unterstützung der Verbreitung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Sustainable Development Goals (SDGs) und dem Konzept der planetaren Grenzen gestärkt wird. Gleichzeitig sollten entsprechende Kenntnisse und praktische Erfahrungen zur Professionalisierung der informellen Umweltbildungsarbeit vermittelt werden, die in Ungarn noch weitgehend unbekannt sind. Neben der Entwicklung, Implementierung und Erprobung verschiedener Evaluationsinstrumente in drei ungarischen Einrichtungen der informellen Umweltbildung wurden in dem Vorhaben konkrete Ansätze zur Weiterentwicklung der jeweiligen Einrichtungen erprobt, die Ergebnisse auf einer nationalen Konferenz vorgestellt sowie Fallbeispiele dokumentiert, publiziert und verbreitet. Geplant war zudem eine Detailanalyse im Ethnographischen Freilichtmuseum Skanzen, im Ungarischen Museum für Handel und Tourismus in Budapest sowie in einem Wildpark am Westrand von Budapest.

Es gab folgende Teilziele des Projektes:

- Konzeptionelle Entwicklung von modellhaften Beispielen in Ungarn für

- Evaluation von vier nachhaltigkeitsorientierten Museumsausstellungen in Lüneburg unter Einsatz des Beobachtungsinstruments im Rahmen eines Lehrauftrags an der Leuphana Universität

- Partizipative Einbindung von Akteuren aus der Szene und Multiplikatoren durch Kooperation mit einem ungarnweit aktiven Verband, einer ungarischen Universität und drei ausgesuchten Partnereinrichtungen

- Öffentlichkeitswirksame Verbreitung der Projektergebnisse durch eine zweitägige Konferenz zu Evaluation in Ungarn an der Budapest Business School für rund 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie zwei Workshops zur anwendungsorientierten Weiterbildung der Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmern (Workshop 1: Standardinstrumente der Besucherforschung; Workshop 2: kreative Evaluationstechniken), eine Online- und Printpublikation (Leitfaden mit ca. 300 Seiten) sowie projektbegleitende Pressearbeit

 

Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes

Das Projekt konnte einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Verbreitung von BNE, SDGs und dem Konzept der planetaren Grenzen in Ungarn zu stärken und entsprechende Kenntnisse zur Professionalisierung der informellen Bildungsarbeit zu vermitteln. Innovativ war das Projekt insbesondere in drei Bereichen, die in Ungarn nach wie vor Neuland darstellen:

Eine weitere Innovation bestand darin, dass ein von den ungarischen Kolleginnen und Kollegen entwickelter Prototyp des Beobachtungssystems (Beobachtungs-Tool) getestet und weiterentwickelt wurde, um alle Aktivitäten von Besucherinnen und Besuchern zu erfassen (siehe auch www.visitorsperspective.eu/unser-angebot/beobachtungen).

Durch die Einbindung des ungarischen Partners kann eine Verbreitung und langfristige Implementierung der Projektergebnisse in verschiedene Bildungsprogramme in Ungarn erwartet werden. So existieren in Ungarn 55 Großschutzgebiete, die in unterschiedlicher Ausprägung auch als Bildungsanbieter agieren (Nationalparks: 10, Biosphärenreservate: 62, Landschaftsschutzgebiete: 393). Die Zahl der ungarischen Zoos und Wildparks beträgt 414. Mehr als 50 Prozent dieser Einrichtungen werden von der öffentlichen Hand verwaltet. Der Dachverband der botanischen Gärten in Ungarn umfasst gegenwärtig 31 Mitglieder bzw. Einrichtungen. Laut des Hungarian Central Statistical Offices gab es 2015 in Ungarn zusammen 4 292 Ausstellungen, die von rund 9,6 Millionen Gästen in 700 Museen besucht wurden. Von den vielen der oben genannten Einrichtungstypen können mindestens neun der fünfzehn populärsten ungarischen Museen thematisch mit dem Konzept der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung verknüpft werden (zum Beispiel das Hungarian Natural History Museum, das Hungarian Open Air Museum Szentendre Skanzen, Millenáris Budapest).

 

Besondere Aspekte des Projektes

 

Förderthema: FT 1: Instrumente und Kompetenzen der Nachhaltigkeitsbewertung sowie Stärkung von Nachhaltigkeitsbewusstsein und -handeln

Kooperationspartner:

Assoziierte Partner:

Wirkungsorte: Deutschland (Schwerpunkt: Lüneburg in Niedersachsen), Ungarn

Förderzeitraum: Dezember 2017 bis Mai 2019, Abschlussbericht zum Download

Projektkosten: Gesamtvolumen: 189 705 Euro, Förderung durch DBU: 93 917 Euro

DBU-AZ: 33946


Stand: 13.09.2021