Eine Burg überdauert die Jahrhunderte

Die Festung Rosenberg in Kronach/Bayern ist im Laufe vieler Jahrzehnte zu einem Refugium für Pflanzen- und Tierarten geworden. Unterschiedliche Licht-, Feuchtigkeits- und Substratverhältnisse ließen eine große Vielfalt an Kleinstlebensräumen entstehen. Häufig werden diese aber durch notwendige Sanierungsarbeiten zerstört. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege startete deshalb ein Forschungsprojekt, das klären sollte, wie die Interessen des Naturschutzes und der Denkmalpflege besser in Einklang zu bringen sind.
Die Festung Rosenberg
Die Festung Rosenberg ist ein Baudenkmal von nationalem Rang. Ihre Besonderheit: Sie zählt zu den wenigen Burganlagen, die im Laufe der Geschichte nie erobert worden sind. 1249 wurde die Festung erstmals urkundlich erwähnt. Ihr Bau erstreckte sich über sieben Jahrhunderte. Wegen ihrer Unversehrtheit und ihrer harmonischen Einbettung in das Landschaftsbild ist sie ein Musterbeispiel für eine Mittelgebirgsfestung. Zahlreiche Gebäude und Wehrmauern aus älterer Zeit bestimmen das Innere der Festungsanlage. Bis zu 30 Meter ragen die Mauern des äußeren Festungswalls in den Himmel. Sie entstanden zumeist aus einheimischen Sandsteinquadern in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Fast wie im Lehrbuch umschließen sie das Festungssystem mit seinem fünfeckigen, bastionsartigen Charakter.

Neue Formen der Restaurierung
Als Grundlage für die Instandsetzung der Festungsmauern dienten baugeschichtliche, ökologische und materialwissenschaftliche Untersuchungen. Es sollte geprüft werden, wie sich der Pflanzenbewuchs auf das Mauerwerk und die Instandhaltungsarbeiten auf Pflanzen- und Tierwelt auswirkten. Zahlreiche Fragen waren zu klären: Wie beeinflussen Pflanzenwurzeln den Mauerverbund? Welche Steinkonservierungsmittel dürfen eingesetzt werden und welche Pflanzen können bei einer ökologischen Konservierung erhalten werden? Beteiligt waren das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, die Ökologische Bildungsstätte Oberfranken und die Universitäten Bamberg und Erlangen.

Das Projekt zeigte, dass auf eine Vollverfugung aus denkmalpflegerischer, ökologischer und auch aus ökonomischer Sicht zu verzichten ist. Wichtig ist, auf den Erhalt der Mauervegetation zu achten, da sie Lebensraum für viele Tierarten ist. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in dem Leitfaden „Denkmalpflege und Ökologie“ dargestellt, der beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (www.blfd.de) erhältlich ist.



Projektziel:
Ökologische Instandsetzung der Wallmauer der Veste Rosenberg in Kronach
Projektträger:
Projektdurchführung: Stadt Kronach Marktplatz 5 96317 Kronach
Telefon:
(09261) 927 06
Fax:
(09261) 927 89
URL:

E-Mail:
Die Festungsmauern Rosenberg überdauerten viele Jahrhunderte.
Die Schlingnatter findet in den zahlreichen Hohlräumen des Mauerwerks Unterschlupf.