Das Niedrigenergiehaus sollte ein praktisches Beispiel für den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen geben. Die Schulgemeinde und die politischen Gremien ließen sich schnell überzeugen: Der Förderverein »Ökohaus Wöhlerschule« übernahm die Bauherrenschaft, das Hochbauamt stellte Architekten und ein Schülervater berechnete die Statik. Die Schüler dämmten, verputzten und strichen die Wände, Eltern und Lehrer halfen, wo sie nur konnten.
Lernen mit Hand und Kopf
Seit dem Abschluss der Bauarbeiten, konzentrieren sich die Schüler der Öko-AG auf das Bildungskonzept des Ökohauses. Tagsüber bietet der Kiosk gesunde Pausenverpflegung an und im Unterrichtsraum finden Projektarbeiten oder Wahlpflichtkurse statt. Abends dienen die Räumlichkeiten dem Förderverein, der Vorträge oder Tagungen zu ökologischen Themen organisiert. Das Ökohaus bietet zahlreiche Möglichkeiten für fächerübergreifenden Unterricht: Aus dem Biologie-Unterricht entwickeln sich beispielsweise Projekte zur Dachbegrünung und technisch interessierte Schüler lernen den Umgang mit Messprogrammen. Die Daten der Solar- oder Regenwassernutzungsanlagen werten sie dann im Mathematik- oder Physik-Unterricht aus. Damit dieses Wissen nicht verloren geht, bilden Schüler der 10. Klassen jedes Jahr Mitschüler der unteren Jahrgangsstufen zu so genannten Energieagenten aus.
Den anderen Mut machen
Das Ökohaus Wöhlerschule ist inzwischen international bekannt. Zahlreiche Delegationen aus aller Welt interessieren sich für das Projekt. Es bekommt zunehmend eine Vorbildfunktion. Am Anfang stand die Information über Niedrigenergiehäuser sowie die Nutzung von Solarenergietechnik im Vordergrund – nun liegt die planerische Umsetzung im Fokus des Interesses. Das Ökohaus Wöhlerschule macht anderen Schulen Mut, ähnliche Ideen in die Tat umzusetzen.