DIY Energiewende: Balkonsolaranlagen und Energieeffizienz im Mehrgenerationenhaus 

Bis zum Jahr 2045 möchte die Bundesregierung die Treibhausgasneutralität erreichen. Um dieses Ziel umzusetzen, muss der Anteil erneuerbarer Energien ausgebaut werden. Darüber hinaus ist eine Erhöhung der Energieeffizienz und eine Senkung des Energieverbrauchs in Sektoren, wie der Landwirtschaft, der Industrie aber auch dem Verkehr und dem Wohnen essenziell. Jedoch hat der Ausbau erneuerbarer Energien noch nicht die notwendige Geschwindigkeit erreicht. Eine besondere Herausforderung besteht dabei für Menschen, die in Mietverhältnissen leben und nur wenige Möglichkeiten bezüglich des Ausbaus erneuerbarer Energien und einer Erhöhung der Energieeffizienz haben. 

Ziel des Vorhabens: In Kooperation mit einem konkreten Mehrgenerationenhaus des gemeinnützigen Vereins Wohnen mit Alt und Jung e. V. (WAJ) innerhalb von zwei Jahren sogenannte Next Practices für eine gemeinschaftlich gesteuerte, nachhaltige Energieversorgung in genossenschaftlichen Wohnstrukturen zu entwickeln. Parallel dazu sollen partizipative und ko-kreativ entwickelte Bildungsformate zur Förderung eines nachhaltigeren Energieverbrauchs in generationsübergreifenden Wohnprojekten untersucht werden.  

Installation von Balkonsolaranlagen in 17 Haushalten des Mehrgenerationenhauses

Durch die gemeinsame Installation von Balkonsolaranlagen in 17 Haushalten des Mehrgenerationenhauses, die Einführung eines gemeinschaftlichen Energiemonitorings und die kollaborative Entwicklung eines nachhaltigen Energiemanagements werden die Bewohner*innen für ihren eigenen Energieverbrauch sensibilisiert und lernen, diesen kritisch zu reflektieren. Visualisiert werden die Verbräuche durch eine digitale Monitoring-Anwendung, dessen Daten in Kombination mit qualitativen Methoden, wie dem Reflexionsjournal, im Rahmen eines Citizen-Science-Ansatzes einen Beitrag zur Forschung über Wirkfaktoren der Energiewende leisten können. Die individuellen Erfahrungen der beteiligten Hausbewohner*innen werden in einem weiteren Schritt auf kollektive Effekte innerhalb der gesamten Hausgemeinschaft untersucht. Zur Energiespar-Motivation sollen hausinterne Energiespar-Challenges stattfinden. Insgesamt soll das implizite Wissen der Bewohner*innen erfasst werden, um deren Erfahrungen nachvollziehen zu können. Dadurch wird es möglich neue Informationen zielgerichteter zu vermitteln.  

Insgesamt bietet das Projekt die Möglichkeit den Umgang mit Energieverbrauch aus den Blickpunkten mehrerer Generationen zu beobachten und befähigt Menschen verschiedener Altersgruppen sich in das Thema Erneuerbare Energien aktiv und gestaltend einzubringen und so ihre Environmental Literacy zu stärken. 

Projektdurchführung: Technische Hochschule Köln, Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme, Köln, Nordrhein-Westfalen
Ansprechpartner*In: Prof. Dr. Valérie Varney
DBU-AZ: 39746/01, Förderzeitraum: April 2025 – März 2027