Gottes Aue
Der größere Teil des ehemaligen Tagebaugebiets Goitzsche liegt im Landkreis Bitterfeld im Südosten Sachsen-Anhalts. Von Südwesten nach Nordosten verläuft die Landesgrenze. Etwa ein Drittel des Gebiets liegt im sächsischen Landkreis Delitzsch. Der Name stammt aus der Sprache flämisch-germanischer Völker und bedeutet soviel wie „Gottes Aue". Von der einstigen Aue und den Wäldern ließ der Braunkohletagebau allerdings nur Relikte übrig. Etwa 60 km² Landschaft sind in diesem Gebiet heute nahezu zerstört - eine Fläche, die der Größe von weit über 7000 Fußballfeldern entspricht.
Naherholung und Wildnis - ein Widerspruch?
Die Bergbaufolgelandschaft der Goitzsche wird aus naturschutzfachlicher und touristischer Sicht in zwei Bereiche aufgeteilt: Der nördliche Bereich des Großen Goitzschesees - nahe der Stadt Bitterfeld - ist für intensive und der südliche zur hauptsächlich ruhigen Erholungsnutzung vorgesehen. Im Süden hat die Natur absoluten Vorrang.
Freie Entfaltung für die Natur
Wichtig ist, frühzeitig zu entscheiden, welche weitere Entwicklung die Flächen nehmen sollen. Ohne das Wirken des Menschen breiten sich durch natürliche Sukzession lückige Kieferntrockenwälder und Birken-Eichen-Wälder aus. Hier stehen jedoch konkurrierende Nutzungsinteressen gegenüber. Daher ist es die Hauptaufgabe der Projektbeteiligten praxisorientierte, aber auch nachhaltige Lösungen zu finden.
Kooperation statt Konfrontation und Information der Bevölkerung
Einer der Verhandlungserfolge war beispielsweise die Einigung mit der Jägerschaft: Alle Beteiligten akzeptieren Jagdruhe in den wertvollen Kernflächen. Zwischenzeitlich steigt auch das Interesse der Bevölkerung für Belange des Naturschutzes in der Goitzsche. Dies ist der Verdienst intensiver Öffentlichkeitsarbeit des BUND. Auf sieben Fachtagungen stellten Projektteilnehmer Inhalte, Aufgaben, Ziele und Ergebnisse des Projektes vor. Mit regelmäßigen Vorträgen und Exkursionen werden regionale Interessengruppen kontinuierlich über die Naturschönheiten des Gebiets sowie die Zukunft der Goitzsche informiert. Verschiedene Printmedien, wie Flyer, Broschüren und eine regelmäßig erscheinende Zeitung, sind fester Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit.
Kurzinfo:
Projektziel | Bergbaufolgelandschaften - Chancen zur Integration von Wildnisgebieten in die Kulturlandschaft am Beispiel der Goitzsche |
Stand des Projekts | abgeschlossenes Vorhaben |
Aktenzeichen | 19357 |
Projektträger | Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e. V. |
Ansprechpartner | BUND Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. |
Telefon | (0391) 54 33 361 |
Fax | (0391) 54 15 270 |
info@bund-sachsen-anhalt.de | |
Kooperationspartner | Professor Hellriegel Institut e. V.an der Hochschule Anhalt (FH) Strenzfelder Allee 28 06406 Bernburg |
Internet | www.bund-sachsen-anhalt.de www.goitzsche-wildnis.de |