DBU-Umweltpreis für energiesparende Elektromotoren

Träger des DBU Deutschen Umweltpreises 2017 Bernhard und Johannes Oswald, Geschäftsführer der OSWALD Elektromotoren GmbH

DBU-Umweltpreis für energiesparende Elektromotoren

Ohne eine deutliche Steigerung der Energieezienz wird die Energiewende nicht gelingen. Ein großes Energiesparpotenzial bietet die  Elektromotorentechnik, denn mehr als 30 % des weltweit erzeugten Stroms wird in Elektromotoren umgesetzt. Die sogenannten Torquemotoren verringern den Energieverbrauch gegenüber mechanischen oder hydraulischen Antriebslösungen um bis zu 50 %. Für die Entwicklung dieser besonders energieezienten Elektro-Industriemotoren wurden Bernhard und Johannes Oswald, Geschäftsführer der OSWALD Elektromotoren GmbH (Miltenberg), mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU ausgezeichnet.

Torquemotoren (torque, engl.: Drehmoment) revolutionieren den Elektromotorenbau vor allem bei Haupt antrieben. Diese »maßgeschneiderten« und hochezienten Antriebe, die ohne Getriebe auskommen, sind nicht nur leistungsstark und flexibel einsetzbar, sondern auch besonders umwelt- und klimaschonend. Die Maschinen sind leiser und leichter, benötigen weniger Platz und produzieren zudem geringere
Betriebskosten. Außerdem entfällt der Einsatz von Getriebeöl. Damit verfügen sie über deutliche Vorteile gegenüber den am häufigsten in industriellen Anlagen eingesetzten Elektromotoren wie dem Asynchronmotor (ASM).

 

Funktions- und Bauweise des Torquemotors

Beim Asynchronmotor (ASM) entsteht das magnetische Feld durch Induktion. Typischerweise werden Asynchronmotoren mit hohen  Motordrehzahlen in Kombination mit Getrieben angewendet. Torquemotoren dagegen lassen sich optimal als Direktantriebe für beliebige Maschinendrehzahlen einsetzen. Ihr Feld wird von kraftvollen Permanentmagneten erzeugt. Dadurch wird kein Magnetisierungsstrom mehr im
Stator benötigt. So können hochpolige Maschinen mit niedrigem Statorjoch ausgeführt werden. Der Luftspalt zwischen Rotor und Stator verschiebt sich nach außen, das führt zu einem höheren Drehmoment. Der mechanische Aufbau des Stators ermöglicht zudem eine erheblich bessere Ableitung der Stromwärme Verluste der Statorspulen. Der Strom in den Statorspulen kann deutlich erhöht und das Drehmoment der Torquemotoren so zusätzlich gesteigert werden. Außerdem reduziert sich das Trägheitsmoment der Motoren massiv, aufgrund der geringeren Rotormasse und erreicht so große Beschleunigung.

 

Elektro-Schi”ffsantriebe und Supraleitungen

Neben der Anwendung als Industriemotoren werden die OSWALD-Torquemotoren vermehrt auch als Schižsantriebe eingesetzt. Schiže können damit als Hybrid oder auch rein elektrisch, abgasfrei und nahezu geräuschlos fahren. Mit Torquemotoren lassen sich bei Schižsantrieben Energieeinsparungen von bis zu 90 %, im Vergleich zu der herkömmlichen Dieseltechnik, erreichen. Außerdem engagiert sich die Firma OSWALD im Forschungsfeld der »Hochtemperatur-Supraleiter-Technologie« – aktuell mit dem Ziel, supraleitende Motoren als Antriebe für große  Flugzeuge zu entwickeln. Dazu kooperiert das Unternehmen mit zahlreichen Hochschulen und Forschungsinstituten im In- und Ausland. Durch die Verwendung von Supraleitungen können künftig kompaktere, leichtere und leistungsdichtere Antriebe gebaut werden, mit denen weitere Quantensprünge an Energieeinsparungen erreichbar sind.

 

DBU-Umweltpreis für energiesparende Elektromotoren

Oswald Elektromotoren GmbH
Benzstraße 12
63897 Miltenberg
Deutschland
Telefon: 09371 | 9719-0
E-Mail: oswald@oswald.de
www.oswald.de

 

 

AZ 91017

Durchblick in Sachen zukunftsweisende Technik: Die modernen Torquemotoren von Johannes (l.) und Bernhard Oswald - hier schauen sie durch einen gewickelten Stator - verringern den Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent, der Einsatz von Getriebeöl fällt weg, die Maschinen werden leichter, benötigen weniger Platz, produzieren geringere Betriebskosten und sind leiser.
Johannes Oswald (l.) und Prokurist Michael Walter besprechen konstruktive Details eines Torquemotors im 3D Bild.