DBU-Sonderprogramm für Geflüchtete

55 Migrationsprojekte wurden mit 2,5 Mio. Euro in ganz Deutschland unterstützt
Rückblick auf das Jahr 2015: Die Bundesrepublik Deutschland nimmt annähernd eine Million Flüchtlinge auf. Und auch die DBU reagiert. Initiiert von der DBU-Kuratoriumsvorsitzenden und parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, legt die Stiftung schnell und unbürokratisch ein deutschlandweites Sonderprogramm »Umwelt und Geflüchtete« auf. Anliegen der DBU ist es, durch Umweltengagement einen wichtigen Beitrag sowohl zur nachhaltigen Bekämpfung von Fluchtursachen als auch zur Integration geflüchteter Menschen in Deutschland zu leisten. Zwei Jahre später resümiert der DBU-Abteilungsleiter für Umweltkommunikation und Koordinator des DBU-Geflüchtetenprogramms, Dr. Ulrich Witte: »Wir haben als schnelle Reaktion auf die dramatische Situation der Geflüchteten 2,5 Mio. Euro für 55 Projekte in ganz Deutschland in die Hand genommen. Und dieses Programm wirkt.«

Ausgezeichnete DBU-Projekte

Schon im Jahr 2016 gewann das Projekt »Querbeet« von terre des hommes und dem Kleingartenverein »Deutsche Scholle« (Osnabrück) den ersten Preis im Rahmen des niedersächsischen KinderHabenRechtePreises des Deutschen Kinderschutzbundes und des niedersächsischen Sozialministeriums. In dem Projekt bieten fünf Schrebergärten Möglichkeiten zum umweltfreundlichen Gärtnern sowie zum interkulturellen Austausch und ungezwungenen Kontakt, sodass soziale Beziehungen aufgebaut und sprachliche Kompetenzen gefördert werden.
Den Integrationspreis 2017 des Landes Sachsen-Anhalt erhielt das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V. für sein Projekt »Integrativer Ort BauDENKMAL«, bei dem handwerklich talentierte Geflüchtete und Mitarbeitende des Fachwerkzentrums historische Baudenkmäler ökologisch sanieren. Das Projekt wurde überdies im Rahmen des Wettbewerbs »Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen«, einer gemeinsamen Standortinitiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet.
Inzwischen hat die DBU rund 20 Flüchtlingsprojekte aus der Umweltbildung unterstützt, darunter die als Projekte der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichneten Aktivitäten des Barfuß-Vereins in Sprotta bei Leipzig und des Malteser Hilfsdienstes mit dem Deutschen Alpenverein. Eine Übersicht über derartige Umweltbildungsprojekte in Deutschland bietet die Webseite www.umweltbildung-mit-fluechtlingen.de der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung ANU, die mit DBU-Förderung ein modellhaftes Qualifizierungsprogramm für Fachleute und Multiplikatoren der Umweltbildung umsetzt.

Stipendien für Geflüchtete

Ergänzend zu ihrem eigentlichen Stipendienprogramm vergab die DBU 14 Stipendien für junge geflüchtete Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die ihre berufliche Qualifikation verbessern und Erfahrungen im Umwelt- und Naturschutz erlangen sollen. Darüber hinaus begrüßt die DBU die Initiative von Bundesverdienstkreuzträgerinnen und -trägern, darunter zahlreiche DBU-Repräsentantinnen und -repräsentanten, eine Enquete-Kommission »Fluchtursachen« einzusetzen. Auch in ihrer Projektarbeit wird sich die DBU zukünftig mit dem Thema »Fluchtursachen« auseinandersetzen. Denn nach Ansicht der DBU löst neben Krieg und inneren Unruhen auch der Klimawandel Fluchtbewegungen aus. Dies unterstreicht die Bedeutung des im Pariser Klimaschutzabkommen formulierten Zwei-Grad-Ziels.
 
Projektthema
DBU-Sonderprogramm für Geflüchtete
Projektdurchführung
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
und verschiedene Kooperationspartner
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541 9633 0
Internet: www.dbu.de
AZ 35000
Gemeinsames Gärtnern: Beim Projekt "Querbeet" finden Geflüchtete Erholung, Naturerfahrungen, selbst angebaute Lebensmittel und interkulturellen Austausch.