Das Nullenergiehaus im Naturpark Bayerischer Wald

Das Informationszentrum des Naturparks Bayerischer Wald zeigt, wie sich in unseren Breiten ein Gebäude ohne eine konventionelle Heizungsanlage realisieren lässt. Die optimierte Wärmedämmung führt dazu, dass der Energiebedarf des Gebäudes ganzjährig durch aktive und passive Nutzung von Sonnenenergie gedeckt werden kann.

Eines der Informationszentren des Naturparks Bayerischer Wald ist in einem Nullenergiehaus untergebracht. Darin finden sich Ausstellungen zum Naturpark, die Infostelle für den Nationalpark, ein Vortragsraum, der auch für Wechselausstellungen geeignet ist, und die Geschäftsstelle des Naturparks. In dem Neubau sind Baustoffeinsatz, Energietechnik und Solarenergienutzung beispielhaft optimiert.

Optimierte Dämmung

Für den Bau des Informationszentrums wurden überwiegend ökologisch optimierte Baustoffe aus der Region verwendet. Das Grundgerüst des Gebäudes besteht aus Holz. Zur Isolation des Hauses wurden Dämmstoffe aus Zellulose und Holzfasern eingesetzt. Lattenroste, für die auch schwache Hölzer optimal eingesetzt werden können, ermöglichen Dämmstoffstärken von 40 bis 60 cm und weitgehend wärmebrückenfreie Konstruktionen.
Auch die Fenster des Naturparkhauses sind besonders isoliert. Mit gedämmten Holzrahmen und einer Vorsatzscheibe erreichen sie einen hervorragenden Gesamt-U-Wert von 0,82. Da durch die Vorsatzscheibe außerdem eine direkte Bewitterung vermieden wird, müssen die Fenster nicht mehr gestrichen werden und bieten einen hohen Schall- und Einbruchschutz.

Umweltfreundliche Wärme ohne konventionelle Heizung

Die Sonnenenergie wird in dem Nullenergiehaus sowohl aktiv als auch passiv genutzt. Auf dem Dach erzeugt eine Photovoltaikanlage mit 5000 Watt Spitzenleistung den elektrischen Strom für das Naturparkhaus. Die fassadenintegrierte 110 m² große Solarkollektoranlage dient der Erwärmung des Brauchwassers und der Raumheizung. Ein Pufferspeicher, der etwa 21.000 Liter fasst, wird in Schichten beladen und überbrückt 2 bis 3 Wochen. Durch große Glasflächen im Obergeschoss wird das Gebäude zusätzlich passiv von der Sonne erwärmt.

Durch das optimierte Energiekonzept lässt sich der mit jährlich etwa 7000 kWh relativ geringe Energiebedarf für die 763 m² Nutzfläche des Gebäudes vollständig durch Sonnenenergie decken. Das Naturparkhaus kommt daher ohne eine konventionelle Heizungsanlage aus.

Mit der überschüssigen Energie wird ein benachbarter Touristik-Infopavillon noch etwa zur Hälfte mitversorgt. Eine mit Holzpellets betriebene Heizung liefert die restliche Heizenergie für den Pavillon und dient als Notversorgung für das Naturparkhaus.

Projektthema
Realisierung eines Naturpark-Informationszentrums als ökologisch optimiertes Nullenergiehaus in Holzbauweise

Projektdurchführung
Naturpark Bayerischer Wald e. V.
Infozentrum 3
94227 Zwiesel
Tel. (0 99 22) 80 24 -80
Fax (0 99 22) 80 24 -81
naturpark-bayer-wald@t-online.de
http://www.naturpark-bayer-wald.de


AZ 13886

Auch im Winter wird das Informations-zentrum des Naturparks Bayerischer Wald von der Sonne beheizt und kommt ohne konventionelle Heizungsanlage aus.
In diesem Großpufferspeicher wird von der Sonne erwärmtes Wasser schichtenweise gespeichert. Der Behälter fasst etwa 21.000 Liter und kann im Ausstellungsbereich "Energietechnik" des Naturparkhauses bestaunt werden.
In der Dauerausstellung "Der Natur auf der Spur" kann man im Naturparkhaus Bayerischer Wald heimische Tiere und Pflanzen kennen lernen.