Das Blaue Metropolnetz

Modellhafte Entwicklung der Gewässerkorridore zu Wanderungsachsen für den Fischotter und zu Erlebnisräumen als Bestandteil des Leitprojekts der Metropolregion Hamburg

Durch Lebensraumzerstörung sind Fischotter in vielen Regionen Mitteleuropas ausgestorben oder zumindest sehr selten geworden. Europaweit stehen sie unter strengem Schutz. Die Metropolregion Hamburg mit ihrer dichten Besiedlung stellt eine Barriere für die Ausbreitung der Fischottervorkommen vom östlichen Niedersachsen nach Dänemark und nach Nordwest-Niedersachsen dar. Besonders wichtig ist daher die Vernetzung der Fischottervorkommen aus Niedersachsen mit jenen aus Dänemark.

Im Rahmen des Projektes „Das Blaue Metropolnetz“ wurden für den Fischotter länderübergreifende Wanderkorridore zwischen Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein geschaffen. Ziel war es, ein für den Fischotter durchgängiges Gewässernetz zu entwickeln und gleichzeitig auch eine verbesserte Nutzung für den Natur-Tourismus zu erreichen.

Der federführende Verein „Aktion Fischotterschutz e. V.“ hat dazu auf der Grundlage von vorhandenen Daten Pfade für eine Ausbreitung der Fischotter entlang des Gewässernetzes und durch möglichst konfliktarme Räume innerhalb der Metropolregion Hamburg berechnet. Als Resultat konnten bundesländerüberschreitende Wanderungskorridore für den Fischotter ausgewiesen werden.

Soll sich in Hamburg wieder wohl fühlen: Der Fischotter. Seine Population gilt als Merkmal für eine gelungene Wiederbelebung der Gewässer in der Hansestadt.

An sechs Gewässern in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen – an Norderbeste, Pilkenbek, Alster, Este, Luhe, Ilmenau  – haben die Beteiligten modellhaft viele unterschiedliche Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt: So wurden Auen und angrenzende Flächen durch temporäre Gewässer, Flutmulden, Baumgruppen und Hecken aufgewertet, zugeschüttete Altarme reaktiviert und wieder freigelegt und ganze Uferbereiche der Sukzession überlassen.

Darüber hinaus konnten in allen drei Bundesländern Gewässerquerungshilfen  angebracht werden, die von den Tieren schnell angenommen wurden.

Das Korridornetz in der Metropolregion Hamburg.

Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung war die Einbindung der Akteure und Institutionen in der jeweiligen Region. Alle Teilprojekte wurden durch Umweltbildungsmaßnahmen begleitet, für Schüler und Vereine fand ein Wettbewerb zum Thema statt. Zur breiten und nachhaltigen Information und Einbindung der Öffentlichkeit gehörte die intensive Presse und Medienarbeit zum Programm. Träger der Maßnahmen waren der Landkreis Lüneburg, die Aktion Fischotterschutz, die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, der Kreis Stormarn und ein Planungsverbund der Samtgemeinde Bardowick.

Die Umsetzungsphase wurde mit Mitteln der DBU, den Förderfonds der Metropolregion Hamburg und der Hanns R. Neumann Stiftung sowie den Umweltlotterien Niedersachsen und Schleswig-Holstein gefördert.

Der Fischotter braucht für eine sichere Fortpflanzung breite Uferstreifen und eine üppige Vegetation.


Projektthema

Das Blaue Metropolnetz - Modellhafte Entwicklung der Gewässerkorridore zu Wanderungsachsen für den Fischotter und zu Erlebnisräumen als Bestandteil des Leitprojekts der Metropolregion Hamburg

 

Projektdurchführung

Aktion Fischotterschutz e. V.
OTTER-ZENTRUM
Sudendorfallee 1
29386 Hankensbüttel
Telefon 05832/98080
k.borggraefe@otterzentrum.de
www.otterzentrum.de

 

AZ 25324