Werden Häuser abgebrochen oder saniert, fallen viele, oft voll funktionsfähige Bauteile an. Diese werden bisher noch immer überwiegend deponiert oder einfach verwertet, statt sie sinnvoll wieder zu verwenden. Das Ziel des „bauteilnetz Deutschland“ ist es deshalb, möglichst viele gebrauchte Bauteile in den Kreislauf der Bauwirtschaft zurückzuführen.
Das Prinzip ist einfach: Fenster, Türen oder Heizkörper aus Abbruch oder Umbau werden gesichert und eingelagert, bis sich ein Abnehmer dafür findet. Um möglichst viele gut erhaltene Bauteile anbieten zu können, ist es notwendig, dezentrale Bauteillager einzurichten. Diese regionalen Anlaufstellen (Börsen) organisieren Abbau, Transport, Wiederaufarbeitung und Einbau der Teile. Gleichzeitig erleichtert ein übersichtlicher Bauteilkatalog im Internet die Suche nach dem gebrauchten Material.
Voraussetzung für gutes Gelingen ist die regionale Vernetzung mit Behörden, Handwerksbetrieben, Abbruchunternehmern und Planern. Das „bauteilnetz Deutschland“ unterstützt als Koordinator die regionalen Partner beim Aufbau von Bauteilbörsen und –lagern: Starthilfen werden gegeben beim Aufbau eines Lagers, bei der gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit, der Internetpräsenz und bei der Schulung zur Aufnahme von Bauteilen und der Auswertung von Energiebilanzen.
Inzwischen sind 12 Bauteilbörsen entstanden, die Arbeitsplätze schaffen und Menschen qualifizieren. Kooperationspartner sind unter anderem Handwerker, Abbruchunternehmen, Architekten, Wohnungsbaugesellschaften und Privatleute. Die Wiederverwendung von gut erhaltenen Bauteilen erhöht die Lebensdauer und verbessert die Energieeffizienz des Produktes, vermeidet Abfall und CO2-Emissonen und trägt so zum Schutz des Klimas bei.
Die aktuelle Situation auf den Baustellen erschwert allerdings vielerorts den geregelten Rückbau und damit eine hochwertige Wiederverwendung von Bauteilen. Notwendig sind Impulse, um wieder demontierbare Konstruktionen im Hochbau nach dem Motto „Schrauben statt kleben“ zu fördern. Auch ist es wichtig, regionale Bauschuttaufkommen und Baubewegungen exakt zu erfassen, um die einzelnen Glieder der Wertschöpfungskette aufzeigen zu können.
Projektthema
Aufbau eines Netzwerkes zur Wiederverwendung von gebrauchten Bauteilen in Deutschland
Projektdurchführung
bauteilnetz Deutschland
Ute Dechantsreiter
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