Die Anreicherungsstrategie brachte die besten Erfolge: Es wurden fünf Umweltisolate identifiziert, die entsprechende Enzymaktivität aufweisen. Bei der anschließenden Bestimmung über die 16S rRNA Methode wurden sie taxonomisch den Gattungen Varivorax, Pseudomonas, Comamonas, Delftia und Paracoccus zugeordnet. Ein Sequenzvergleich ihrer Decarboxylasen legt nahe, dass es sich um neue, bisher unbekannte Enzyme handelt. Insbesondere das Substratprofil der Paracoccus-Decarboxylase ist sehr vielversprechend. Durch Inhibitionstests mit α-Bromophenylacetat wurde gezeigt, dass das neu gefundene Enzym mit hoher Wahrscheinlichkeit zu den Cofaktor-unabhängigen Decarboxylasen gehört.
Umweltfreundliche Produktion von Essigsäurederivaten
Die neue Strategie zur Herstellung enantiomerenreiner Mandel- oder Essigsäurederivate bietet eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber den bisher beschriebenen Synthesewegen. Bei der Reaktion entstehen keine Nebenprodukte; die Entstehung hochgiftiger Blausäureabfälle, die sonst beispielsweise bei der Herstellung optisch aktiver Mandelsäuren anfallen, wird vollständig vermieden. Unter dem Strich eine ökologisch sinnvolle Alternative.
Projektthema
Cofaktor-unabhängige Decarboxylasen zur Produktion doppeltsubstituierter Essigsäurederivate
Projektdurchführung
Universität Hamburg
Allgemeine Mikrobiologie
Prof. Dr. Wolfgang Streit
Hamburg
Telefon 040|42816-463
Telefax 040|42816-459
wolfgang.streit@uni-hamburg.de
www.mikrobiologie-hamburg.de
Projektpartner
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Molekulare Enzymtechnologie, Jülich
BioSpring GmbH, Frankfurt a. M.
Degussa AG, Hanau