Wasser ist eine notwendige Lebensgrundlage, die im Kontext des Klimawandels aber zur Bedrohung werden kann. Deshalb gehören eine nachhaltige Wasserversorgung und das technische Wassermanagement zu den Zukunftsaufgaben von Kommunen. Im Rahmen des Projektclusters „Transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (tBNE) sollen im Citizen-Science-Projekt „Zukunftsaufgabe Wasser“ regional bedeutsame Herausforderungen der Wasserversorgung und des Wassermanagements identifiziert sowie praktische Erfahrungen mit diesbezüglichen Lösungsansätzen ermöglicht werden. Um die heterogene Zielgruppe der Jugendlichen adäquat erreichen zu können, werden Schülerlabor-Angebote durch das Regionale Umweltbildungszentrum (RUZ) Oldenburg, den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband und das mobile Schülerlabor phymobil_OL auch in einen „aufsuchenden“ Citizen-Science-Ansatz eingebettet. Für das Projekt werden in zwei Phasen insgesamt 300 zwölf bis 17- Jährige aus neun Jugendzentren und vier Schulen aktiv eingebunden und durch die schülerlaborartigen Angebote langfristig integriert. Dabei sollen vor allem bislang unterrepräsentierte Zielgruppen erreicht werden.
Befragungen von Bürger*innen zu ihrem Umgang mit Wasser
Die Teilnehmenden sammeln dabei an verschiedenen Orten Daten, welche anschließend von ihnen zusammengetragen und gemeinsam ausgewertet werden. Auch finden Befragungen der Bevölkerung zu ihrem Umgang mit Wasser statt, um sozialwissenschaftliche Fragestellungen explizit zu integrieren. Die Entscheidungen über die zu untersuchenden Facetten und den zu betrachtenden Transformationsaspekten treffen die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit
Fachexpert*innen.
Grundstücksbesitzer*innen, Stadtplanung und Wasserbau profitieren von Daten
„Zukunftsaufgabe Wasser“ wird durch die Universität Oldenburg, Lehrstuhl für Didaktik der Physik in Kooperation mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) entwickelt, erprobt und implementiert. Durch das Projekt sollen Veränderungen im Denken und Handeln, ein integratives Verständnis von Nachhaltigkeit und das Hinterfragen bestehender Strukturen bei den Teilnehmenden angeregt werden. Das zentrale Ziel besteht darin Kommunen und Individuen Transformationsvorschläge zu unterbreiten. So können z.B. durch Überschwemmungen gefährdete Grundstücksbesitzer*innen, aber auch die Stadtplanung und der Wasserbau von den erhobenen Daten profitieren, um Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung und die Tierwelt (z.B. Schutz der Brutplätze von Vögeln) treffen zu können.
Zum Weitertragen der gewonnenen Erkenntnisse werden Multiplikator*innen fortgebildet, Kommunikationskanäle in die Kommunen etabliert und Projektinhalte im Netzwerk der 59 niedersächsischen Regionalen Umweltbildungszentren und außerschulischen Lernorte im Bereich BNE aktiv verbreitet.
Projektdurchführung: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Physik, Oldenburg, Niedersachsen
Ansprechpartner*In: Prof. Dr. Michael Komorek
Kooperationspartner: Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV), Brake, Niedersachsen
DBU-AZ: 39741/01, Förderzeitraum: Mai 2025 – Dezember 2027