Textilien bzw. deren Pendants aus dem Einwegbereich spielen eine große Rolle in nahezu allen Bereichen des Gesundheitswesens. Im OP-Bereich beeinflussen häufig Hygienebedenken die Entscheidung von Kliniken pro Einweg. Einwegprodukte stellen einen großen Teil des Abfallaufkommens dar, wobei der im OP anfallende Müll verbrannt werden muss und keinem Recycling-Verfahren zugeführt werden kann. Auch und vor allem mangelndes Wissen darüber, wie Textilien effizient und hygienisch sicher aufbereitet werden können und was hochwertige Mehrweg-OP-Textilien heutzutage im Vergleich zu Einweg leisten, verhindern einen erfolgreichen Vorstoß in Sachen Mehrweg. Der Konflikt „Hygiene vs. Mehrweg“ im Bereich OP-Textilien und dessen Auflösung soll deshalb im Projekt „CirculTex“ im Mittelpunkt stehen.
Angebot von Informations- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Dazu werden umfangreiche Befragungen an deutschen, österreichischen und schweizerischen Kliniken zum Thema textile Einweg- und Mehrweg-Produkte im OP durchgeführt. Informationen zur Hygienesituation und Textilaufbereitung werden gesammelt und bereitgestellt. Darüber hinaus wird ein Kriterienkatalog für prüfbare Qualitätsmerkmale zur zirkulären Nutzung von OP-Textilien im Sinne eines allgemein gültigen Standards entwickelt. Die ausgewerteten Daten und die zusätzlich durchgeführten Lebenszyklusanalysen der entsprechenden Produkte werden zu Schulungen und Webcasts aufbereitet. Diese Informations- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden dauerhaft, auch über das Projektlaufende hinaus, angeboten. Dadurch kann Aufklärungsarbeit geleistet werden, dass Mehrweg-Produkte im OP keinen hygienischen Nachteil bringen und im Gegenteil sogar Kosten und Ressourcen schonen und durch ihre Konstruktion die Sicherheit erhöhen. Durch Publikationen in Fachzeitschriften und einen Fachkongress sollen die Projektergebnisse einem breiten Personen- und Anwenderkreis zugänglich gemacht werden.
Durch die Aufklärungsarbeit im Projekt „CirculTex“ wird ein großer Beitrag zur Umweltentlastung geleistet. Eine höhere Akzeptanz von Mehrwegprodukten und jeder Wechsel von Einweg zu Mehrweg trägt dazu bei, Müllmengen aktiv zu reduzieren. Dies entlastet nicht nur bei der Entsorgung von Einwegmüll, sondern schont auch Ressourcen, wie Energie und Wasser, spart Kosten und ermöglicht Rohstoffrecycling.
Umfrage und Analysen
Die Grundlage dieses Projektes bildet eine Umfrage unter Kliniken aus den DACH-Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz) zum Thema Einweg- und Mehrwegprodukte im OP. Die gesammelten Antworten werden zu Publikationen und Webcasts aufbereitet. Zudem werden die Daten aus der Umfrage im Rahmen eines Fachkongresses vorgestellt.
Komplettiert werden die Daten durch TCO (Total Cost of Ownership)- und Lifecycle-Analysen zu den sterilen Einweg- und Mehrwegprodukten für den OP.
Projekttitel: Entwicklung eines Bewertungs- und Zertifizierungskonzeptes sowie Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zur Auflösung des Zielkonflikts Hygiene vs. Mehrweg-Textilien im Gesundheitswesen
Projektdurchführung: Hohenstein Innovations gGmbH, Bönnigheim
DBU-AZ: 39049/01
Förderzeitraum: 08.12.23 – 08.06.25