Keywords: Bürgerenergie, Klimaschutz, Ressourcenschonung, Umwelttechnik, Capacity Building, Netzwerkbildung, Energiegemeinschaft, Wissenstransfer, Biogas, Landwirtschaft
Gegenstand und Ziele des Projektes
Vielen Wirtschaftsunternehmen in der Republik Moldau sind im Zuge der europäischen Sanktionspolitik gegen Russland zum Teil mehr als 90 % der Absatzmärkte weggebrochen. Die Einkommen der Bevölkerung sind unter den geringsten in ganz Europa. Durch die Gaskrise sind die Heizkosten auf mehr als die Hälfte der Lebenshaltungskosten angestiegen. In den ländlichen Gebieten ist die Infrastruktur seit Jahrzehnten nicht erneuert worden, darüber hinaus ist die Erwerbssituation durch Arbeitsmigration besonders belastet. Dies betrifft auch die kleine, 6.000 Einwohner zählende Gemeinde Coșniţa an der Dnister-Schleife in der transnistrischen Grenzregion, 30 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Chișinau. Hier soll zur dezentralen Strom- und Wärmegewinnung und -nutzung eine Public Private Partnership zwischen Energieverbraucher*innen aus Haushalten sowie wirtschaftlichem und kommunalem Umfeld geschlossen werden. Diese bürgerschaftliche Initiative der dekarbonisierten Energiegewinnung soll auch einen Beitrag zur demokratischen Prosumergy-Entwicklung in der Republik Moldau leisten.
Im Zuge der fokussierten Energiewende und des Aufbaus der Kreislaufwirtschaft in Moldau soll Biomasse, die in nicht-ökosystemdienlicher Form anfällt (explizit Reststoffe, keine Feldfrüchte), zu Biogas verarbeitet werden. Neben der energetischen Nutzung liegt ein weiterer Projektfokus auf der Erzeugung hochwertiger Wirtschaftsdünger. Die Energieträger stammen aus unterschiedlichen lokalen Quellen, insbesondere Trester und Pressrückstände im Obstanbau, Alt-Speisefette und zum Teil Gülle.
Als Projektziele sind definiert:
Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes
Für Moldau ist die geplante Gründung einer Bürgerenergieorganisation an sich bereits eine große Innovation. Mit dem Caz Coșnița-Projekt wird in Moldau ein Modell zur kommunalen Energieplanung entwickelt, das insbesondere auf die dezentrale, landwirtschaftliche Struktur des Landes zugeschnitten ist. Die technische Anlagenstruktur und der geplante organisatorische Aufbau der zivilgesellschaftlich dominierten Aktivität sind potenziell auf ca. 150 Dörfer ähnlicher Größe und Charakteristik in der Republik Moldau sowie potenziell auch auf andere ähnlich strukturierte Regionen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa übertragbar.
Besondere Aspekte des Projektes
Durch Gespräche in Moldau in der Vorbereitungsphase konnte zusätzliche Unterstützung durch regionale Strukturen wie den Ökobauernverband, auf Staatssekretärsebene des moldauischen Energieministeriums, des Landwirtschaftsministeriums und die Leitungsebene der staatlichen moldauischen Energieagentur sichergestellt werden. Insoweit ist von einer hohen Sichtbarkeit, Um- und Durchsetzungswahrscheinlichkeit des modellhaften Vorhabens auszugehen.
Förderthema 6: Erneuerbare Energie, Energieeinsparung und -effizienz
Projektdurchführung:
Assoziierte Partner*innen:
Wirkungsorte: Deutschland, Republik Moldau
Förderzeitraum: September 2023 bis März 2026
Projektkosten: Gesamtvolumen: 293 576 Euro, Förderung durch DBU: 142 000 Euro
DBU-AZ: 39258
Stand: 01.03.2024
Titelbild: © Maschinenring Kommunalservice (MRK) GmbH
Weitere Bilder: © Spelleken Association