Gegenstand und Ziele des Projektes
Wie auch in anderen Regionen Europas stellt der Klimawandel Forst- und Wassermanagement in Nordmazedonien, Serbien und Albanien vor große Herausforderungen. Nur auf Basis einer integrierten Wald- und Wasserbewirtschaftungsstrategie wird es möglich sein, Hochwasserschäden und – damit verbunden – massive Erosionsereignisse zu vermeiden. Damit einher gehen die Wiederherstellung und die Aufrechterhaltung von Ökosystemleistungen sowie der Biodiversität.
Ziele des Vorhabens waren es, entsprechende Planungsinstrumente für eine gemeinsame nachhaltige Wasserwirtschaft in Albanien und Mazedonien zu entwickeln und zu erproben. Damit sollte auf der Basis von Beispielen guter fachlicher Praxis ein standortbezogenes Wald- und Wassereinzugsgebietsmanagement bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt und der Natur etabliert werden. Dabei flossen positive Planungserfahrungen der deutschen und serbischen Projektpartner in die Vorbereitung von Gesetzen und Richtlinien sowie in die Umsetzung von Forstpraxismaßnahmen ein. Mehr zum Projekt finden Sie unter gembalkans.org.
Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes
Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang insbesondere der ausgeprägt systemische Ansatz im Sinne der Bewirtschaftung von Wäldern in Wassereinzugsgebieten. Die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) als Bewilligungsempfänger kann in diesem Kontext auf langjährige Erfahrungen in nationalen und internationalen Projekten verweisen. Über eine ebenso hohe Expertise verfügen die Partner aus Albanien, Mazedonien und Serbien, wobei insbesondere das serbische Institut für Forstmanagement in Belgrad bereits Erfahrungen mit der Umsetzung von Kooperationsprojekten im integrierten Wald- und Wassermanagement hat. Besonders wichtig für die Umsetzung des Projekts in den Zielländern war die Beteiligung der zuständigen Forstbehörden bzw. Ministerien. Die nordmazedonische Nichtregierungsorganisation Connecting Natural Values and People Foundation (CNVP) brachte insbesondere ihre Expertise im Capacity Building ein. Das Vorhaben konnte einen wertvollen Beitrag für eine zukunftsorientierte integrierte Waldbewirtschaftung in Albanien und Mazedonien leisten. Es war grundsätzlich sehr praxisorientiert angelegt und konnte bereits nach kurzer Zeit die Ausbildung von Fachexpertinnen und Fachexperten vor Ort direkt positiv beeinflussen. Der Ansatz der GIS-Modellierung, der theoretische Hintergrund und die Empfehlungen für Forstplanerinnen und Forstplaner sind Teil des Guide for forest planning and forest protective functions notably soil and water. Mehr dazu auch auf Youtube (mit englischen Untertiteln).
Besondere Aspekte des Projektes
Das Vorhaben war geprägt durch eine überaus hohe Motivation der Projektpartnerinnen und -partner, auch komplexe Themen wie die Inwertsetzung von Ökosystemleistungen zu berücksichtigen. In diesem Kontext hat das Verbundprojekt Modellcharakter für andere europäische Staaten. Durch die ausgeprägte Praxisrelevanz der Thematik gelang es in hohem Maße, die Projektergebnisse in die forstwirtschaftliche Praxis und das Wasserwirtschaftsmanagement in den Zielländern einfließen zu lassen.
Förderthema: FT 10: Integrierte Konzepte und Maßnahmen zu Schutz und Bewirtschaftung von Grundwasser und Oberflächengewässern
Kooperationspartner:
Wirkungsorte: Nordmazedonien, Albanien, Serbien
Förderzeitraum: März 2019 bis März 2021, Abschlussbericht zum Download
Projektkosten: Gesamtvolumen: 125 000 Euro, Förderung durch DBU: 125 000 Euro
DBU-AZ: 34842
Stand: 28.07.2021