Mehrere 100 Hektar große urwaldartige Buchen-beständen verteilen sich inselartig über das Waldgebiet und wurden seit Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet. Waldgebiete dieser naturschutzfachlich hohen Qualität sind in Mitteleuropa kaum noch zu finden. Die Wälder der Hohen Schrecke sind kaum zerschnitten und weisen zusammen mit den vorgelagerten Höhenzügen Schmücke und Finne eine Gesamtfläche von rund 6800 Hektar auf.
Die Buchenwälder sind Teil eines großen Biotopverbundes, der wanderaktiven Arten wie Wildkatzen Lebensraum bietet.
Für die Regionalentwicklung kämpfen
Die zwölf Umlandgemeinden der Hohen Schrecke sind sich ihres »Schatzkästchens« bewusst und haben sich bereits vor fünf Jahren landesgrenzenüberschreitend zusammengeschlossen, um es zu bewahren und in Deutschland bekannt zu machen. Regionalentwicklung im Zeichen des Urwaldes – das ist die politische Botschaft. Das Ziel der Kommunen ist die Entwicklung eines naturverträglichen Tourismus. In direkter Nachbarschaft befinden sich die weltberühmten Fundstätten der Himmelsscheibe von Nebra sowie des Urmenschen von Bilzingsleben. Die Kulturtouristen strömen in die Region und wollen wissen, wie die bronzezeitliche Urlandschaft aussah. Eine Zukunftsidee ist, Szenarien wie dieses in Teilen des Urwaldes der Hohen Schrecke erlebbar zu machen.
Verbündete suchen
Die erste Teilfläche des Waldes in der Hohen Schrecke wurde 2006 von der LEG Thüringen privatisiert. Das einzigartige Naturerbe ist durch Abholzung der Buchenaltbestände akut gefährdet. Was nun? Die Kommunen kämpfen um ihr Vorkaufsrecht. Sie können jedoch die Kaufsumme nicht selbst aufbringen. In Abstimmung mit Naturschutzorganisationen wurden Privatinvestoren gesucht, die zu Zugeständnissen im Sinne der Regionalentwicklung und des Naturschutzes bereit sind. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die finanzkräftigen Verbündeten sind einverstanden, bei einem Walderwerb 246 Hektar, das sind fast 25 Prozent des Waldes, als Urwald zu belassen. Die DBU unterstützt die Kommunen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie. Naturschutzorganisationen, Unternehmer und Kommunen planen außerdem die Gründung einer Stiftung Hohe Schrecke.
Projektthema
Entwicklungskonzept Hohe Schrecke
Projektdurchführung
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