Abwasserfreie Fischzuchtanlage

Um die wachsende Nachfrage zu stillen, werden immer mehr Fische in Aquakulturen gezüchtet. Doch mit dem Ausbau der Aquakultur sind gravierende Auswirkungen auf die Umwelt verbunden

Die verbreiteten Intensivfischhaltungssysteme – Durchflussanlagen oder Netzgehege – haben einen hohen Einsatz von Chemikalien und Antibiotika zur Folge, zerstören Lebensräume wie die tropischen Mangrovenwälder und belasten die Umwelt durch Abwässer. Dass die Fischproduktion in Aquakulturen aber auch umweltgerecht sein kann, zeigen die Kreislaufanlagen. Sie sind in der Lage, Rückstände von Futterzusatzstoffen, Chemikalien und Therapeutika zu entfernen. Das ermöglicht ihren Einsatz auch in wasserarmen Gebieten.

Erste Kreislaufanlage mit Membrantechnik
Die weltweit erste Kreislaufanlage mit Membrantechnologie für Aquakulturen steht in Thierbach bei Leipzig. Das Ingenieur- Unternehmen Busse GmbH realisierte als Generalunternehmer eine komplette Anlage zur Aufzucht von Brut und Setzlingen. Aufbauend auf Erfahrungen mit der Membrantechnik zur Reinigung häuslicher Abwässer hat die Busse GmbH erstmals eine Kombination aus verschiedenen Membranverfahren erfolgreich in der Intensivfischzucht angewendet. Dabei werden hohe Kreislaufwasserqualitäten bei effektivem Energieeinsatz erreicht, ohne einen Tropfen Abwasser in die Umwelt abzugeben.

Abwasserfreie Technik in geschlossener Aquakultur – hier Langstrombeckenanlagen für Setzlinge

Hohe Wasserschutzanforderungen
Nach der erfolgreichen Erprobung einer halbtechnischen Versuchsanlage am Standort des Fischzuchtbetriebes entstand ein komplett neuer Produktionsbetrieb für Brut und Setzlinge. Dabei waren hohe Gewässerschutzanforderungen einzuhalten. Die Abwässer aus Sozialräumen, dem Labor und aus Bodenabläufen der Fischzuchthalle werden ebenfalls über eine Membrankläranlage in den Vorfluter abgeleitet. Das neue Verfahren spart auch Energie: Der Wärmebedarf für das Aufheizen von Frischwasser zum Ausgleich des Abwasserverlust entfällt. Die Heizung der Betriebshalle wird durch alternative Energiequellen wie Solarthermie und Kraft-Wärmekopplung unterstützt.

Belastungen reduzierenund Fischbestände schonen
Im Kreislaufwasser der Fischzuchtanlage wird zudem eine hohe Keimreduktion erreicht, was sich positiv auf die Tierhygiene auswirkt. Die abwasserfreie Technologie macht den Einsatz geschlossener Aquakulturanlagen in wasserarmen Gebieten und unter widrigen klimatischen Verhältnissen möglich. Diese technische Entwicklung kann dazu beitragen, die natürlichen Fischbestände zu schonen und die Abwasserbelastungen deutlich zu reduzieren.

Aufzucht von Stören in einer Glasanlage

Projektthema
Entwicklung und Erprobung einer Versuchsanlage zur Biomembranfiltration in Kreislaufwasseranlagen für die Fischzucht

Projektdurchführung
BUSSE GmbH
Zaucheweg 6
04316 Leipzig
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