Das Ziel eines Entwicklungsprojektes der Busse Innovative Systeme GmbH (Leipzig) in Kooperation mit dem Fraunhofer IKTS (Dresden) ist es, ein bereits in der Praxis etabliertes dezentrales Abwasserbehandlungssystem mit einem geeigneten hybriden keramischen Membransystem zu erweitern und zu optimieren. Auf diese Weise lassen sich die Mikrofiltrationsverfahrenstechnik und der photokatalytische Abbau miteinander kombinieren.
Erfolgreiche Membrantechnologie
Die BUSSE IS GmbH hat mit Unterstützung der DBU eine Kleinkläranlage mit integrierter Biomembrantechnologie entwickelt und erfolgreich vermarktet. Durch ihren modularen Aufbau ist die Abwasserbehandlungsanlage für die dezentrale Anwendung angepasst. Das Verfahren wird außerdem in der Intensivfischzucht erfolgreich eingesetzt und ermöglicht hier den abwasserfreien Betrieb in geschlossenen Aquakultursystemen.
Kompakter Reaktor
Die vorgesehene Weiterentwicklung um ein hybrides Membransystem in einem kompakten Reaktor soll den Abbau anthropogener Spurenstoffe ermöglichen und die Bildung ökotoxikologisch relevanter Transformations- und Oxidationsprodukte verhindern bzw. minimieren. Dafür sollen geeignete Keramikflachmembranen werkstoff- wie auch verfahrenstechnisch untersucht werden. Der photokatalytische Effekt auf der Filtratseite sowie die Wirkung auf den Abbau anthropogener Spurenstoffe und Keimen im Abwasser werden erfasst. Als Benchmark für die Wirksamkeit dienen die Vorgaben der Europäischen Badegewässerrichtlinie.
Hohe Wirksamkeit erwartet
Die bisherigen Ergebnisse hinsichtlich der Reinigung von Filtrat nach Abwasserrecyclinganlagen zeigen eine hohe Wirksamkeit. Die in Form einer Raumstruktur gefertigten Keramikfilter mit innerer UV-Bestrahlung können den Gehalt von anthropogenen Reststoffen reduzieren und sichern eine hohe hygienische und optische Qualität des Brauchwassers.
Damit werden erstmals weitergehende Anwendungen des Brauchwassers zur Wiederverwendung auch für Waschmaschinen oder Schwimmbäder möglich. Niedrigere Betriebskosten und ein geringerer Wartungsaufwand im Vergleich zu konventionellen Anlagen lassen zudem eine verbesserte Wirtschaftlichkeit erwarten und erschließen weitere Anwendungsmöglichkeiten im Abwasserrecycling.