Projekt 37683/01

Potenziale virtueller Konferenzplattformen zur Vernetzung von Wissenschaft und zivilgesellschaftlichem Engagement in der Umweltpolitik

Projektträger

Technische Universität Berlin Fachgebiet Umweltökonomie und Wirtschaftspolitik Sekretariat H 50
Str. des 17. Juni
10623 Berlin
Telefon: +49 30 31425263

Zielsetzung

Ziel des Projektes war es, im Rahmen der von der TU Berlin ausgerichteten Online-Jahrestagung der EAERE (European Association of Environmental and Resource Economists) vom 23. bis 25. Juni 2021 die Kommunikations- und Interaktions-möglichkeiten von Konferenzplattformen auszutesten, um aus den gesammelten Er-fahrungen die Vernetzung zwischen Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Initiati-ven und Institutionen im umweltpolitischen Bereich weiter zu professionalisieren.

26th Annual Conference of the European Association of Environmental and Resource Economists

Arbeitsschritte

Die EAERE-Konferenz ist nicht nur für die internationale Forschung von großer Bedeutung, sondern auch für andere gesellschaftliche Gruppierungen, die sich mit den großen weltweiten Problemen des wirtschaftlichen Wachstums und seiner Rückwirkungen auf die Umwelt beschäftigen. Dies sind Nicht-Regierungsorganisationen, die Politik auf nationaler, subnationaler und kommunaler Ebene, sowie die Privatwirtschaft. Jede Jahrestagung der EAERE – so auch diese Jahrestagung – spiegelt in ihrem Programm die brennenden Umweltprobleme der Weltgesellschaft wider. Das gesamte Programm über die drei Tage wurde im Rahmen einer virtuellen Konferenzplattform (Remo) abgewickelt, wobei wir die Architektur der virtuellen Räume in Zusammenarbeit mit dem Büro der EAERE entwickelt haben. Die Einbindung der DBU erfolgte durch virtuelle Stände und einen eigenen DBU-Raum.
Die Präsenz der DBU bestand zum einen aus eigens im DBU-Raum angebotenen Veranstaltungen und zum anderen aus der Teilnahme von DBU-Stipendiat:innen am gesamten Kongressprogramm. Von besonderer Bedeutung war sicherlich die Vorstellung der DBU-Initiative „#DBUcirconomy: Kreislaufwirtschaft im gesamtgesellschaftlichen Kontext“, eine Veranstaltung die von hochkrätigen Wissenschaftler:innen besucht wurde.

Ergebnisse

Die Umsetzung der für dieses Projekt entwickelten Konzeption einer integrativen Einbindung der DBU in die Jahreskonferenz der EAERE, um eine Vernetzung zwischen Wissenschaft und zivilgesellschaftlichem Engagement zu bewirken, ist nur teilweise erreicht worden. Dies ist aus den Besucherzahlen der einzelnen Teilveranstaltungen der DBU ersichtlich. Trotz umfangreicher Kommunikation, sowohl vor der Jahrestagung wie auch innerhalb der Jahrestagung durch zusätzliche zeitnahe Ankündigungen auf der Remo-Plattform, waren die Teilveranstaltungen mit Ausnahme der Vorstellung der Initiative #DBUcirconomy nicht gut besucht. Unterschiedliche Gründe lassen sich anführen:
(1) Die Jahrestagung war sehr kompakt angelegt. Es wurden knapp 600 Artikel innerhalb von drei Tagen in 130 parallelen Veranstaltungen angeboten. Hinzu kamen noch drei Plenarveranstaltungen.
(2) Es zeigt sich, dass Kommunikation und Vernetzung dort stattfindet, wo sich Teilnehmer:innen schon von anderen Kooperationen kennen. Im virtuellen Raum kommt es zu wenig neuen Kommunikationsbeziehungen.
(3) Eine vertiefende Integration der DBU hätte durch die Teilnahme an den Veranstaltungen der Jahreskonferenz verstärkt werden können. Hier ist in erster Linie an das Format der Policy Session gedacht, das ja dem Gedankenaustausch zwischen Praktiker:innen und Wissenschaftler:innen dient. Die aktive Einbindung von Vertreter:innen der DBU in Sessions dieser Art führt zu einem Sichtbarkeitseffekt, der dann außerhalb der Parallelveranstaltungen in den virtuellen Räumen ausgebaut werden kann. Für eine zukünftige Verstärkung der Vernetzung zwischen DBU und Wissenschaft sollte die personenbezogene Einbindung in die Formate der EAERE ausgebaut werden.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Partner der TU Berlin und der DBU im Zuge der Umsetzung einer virtuellen Konferenz auf der Basis einer virtuellen Konferenzplattform erheblich kommunikative Erfahrung zugewonnen haben. Die Zusammenarbeit mit der DBU in der Person von Herrn Volker Berding war durch großes Vertrauen und durch Pragmatik gekennzeichnet. Die Potentiale einer weiteren Zusammenarbeit im virtuellen Raum sind für weitere Projekte identifiziert worden.

Öffentlichkeitsarbeit

Das Programm wurde an 35 ausgewählte Expert:innen, die an Forschungsinstituten und Universitäten angebunden sind, mit einem Einladungsschreiben per Email versendet. Eine Vielzahl der angeschriebenen Wissenschaftler:innen ist zugleich Mitglied der EAERE. Die DBU-Initiative „#DBUcirconomy: Kreislaufwirtschaft im gesamtgesellschaftlichen Kontext“ wurde darüber hinaus in die Programmübersicht der Jahrestagung übernommen. Dieser Programmpunkt bestand aus einer Vorstellung der DBU-Initiative und einem anschließenden Gespräch, das Schnittstellen zwischen der DBU und der Wissenschaft identifizierte, die zu zukünftigen Projekten führen könnte. Es stellte sich heraus, dass die zunehmende Berücksichtigung ökologischer Kreislaufzusammenhänge in der Umweltökonomie zu einer interdisziplinären Kooperation mit den ökologischen Aktivitätsfeldern der DBU führen kann.

Fazit

Das Projekt einer integrierten Einbindung zivilgesellschaftlichen Engagement in die Wissenschaft, hier der DBU und der EAERE, darf auf Basis der Erfahrung als im Prinzip vielversprechend bezeichnet werden, insbesondere weil durch diese Zusammenführung Schnittstellen identifiziert werden können, auf deren Basis Produktivitätsfortschritte realisiert werden können. Auf Seiten der DBU verstärkt der Kontakt mit der Umweltökonomie die Konzeptionen der modellhaften und lösungsorientierten Vorhaben zum Schutz der Umwelt, indem betriebs- und volkswirtschaftliche Rückwirkungen von Umweltprojekten argumentativ miteinbezogen werden können. Von Seiten der Wissenschaft besteht ein sehr hohes Interesse an den Erfahrungen der DBU bei der Umsetzung von Leuchtturmprojekten, den Erfahrungen über die Herausbildung gesellschaftlicher Akzeptanz für umweltpolitische Maßnahmen und der Reaktion der Politik auf wissenschaftsbasierte Politikberatung.

Übersicht

Fördersumme

7.000,00 €

Förderzeitraum

29.06.2021 - 28.12.2021

Bundesland

Berlin

Schlagwörter