Management von Gehölzen zur Verbesserung der Multifunktionalität in einer Kulturlandschaft Äthiopiens
Projektdurchführung
Leuphana Universität Lüneburg
Social-Ecological Systems Institute
Universitätsallee 1
21335 Lüneburg
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die Ziele unseres Projektes waren (1) einen Leitfaden zu entwickeln, der darlegt wie durch das Management von Gehölzen die Multifunktionalität und sozial-ökologische Resilienz von kleinbäuerlichen Landschaften gestärkt werden können; und (2) in einer Pilotstudie auf lokaler Ebene diesen Leitfaden im Südwesten Äthiopiens anzuwenden.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUnser Projekt beinhaltete vier Arbeitspakete. Arbeitspaket 1 untersuchte die Hindernisse und Chancen aus Sicht diverser lokaler Akteure für eine Erhöhung der Multifunktionalität in der Landschaft. Arbeitspaket 2 wandte bestehende Prinzipien zur Stärkung sozial-ökologischer Resilienz speziell auf das Thema der Multifunktionalität von Agrarlandschaften an. Zusammen mit lokalen Akteuren sollte dieses Arbeitspaket bestehende Prinzipien konkret anwendbar machen, um soziale und ökologische Resilienz sowie auch die Diversität an Gehölzen in der Landschaft zu erhöhen. Arbeitspaket 3 dienst dazu, die Ergebnisse der Arbeitspakete 1 und 2 in einen Leitfaden zu übertragen, der vor allem im Südwesten Äthiopiens aber eventuell auch in anderen Teilen der Welt zum Einsatz kommen könnte. Zum Abschluss startete im Rahmen von Arbeitspaket 4 in einer ausgewählten Gemeinde in der Studienregion ein Pilotprojekt, welches die praktische Umsetzung sämtlicher Ergebnisse des Projektes (einschließlich des Leitfadens) einleitete.
Ergebnisse und Diskussion
Detaillierte Ergebnisse sind öffentlich zugänglich unter:
https://books.pensoft.net/books/13388
https://books.pensoft.net/books/13389
https://ecologyandsociety.org/vol28/iss2/art34/
Unsere Arbeit hat zwei Perspektiven auf komplexe SES kombiniert nämlich eine sozial-ökologische Resilienz-Perspektive und eine Leverage-Points-Perspektive. Zunächst dokumentierten wir das Verständnis der Stakeholder für die Resilienzprinzipien, identifizierten zahlreiche Herausforderungen und schlugen Lösungen für den Aufbau von Resilienz vor. Zweitens haben wir Zusammenhänge zwischen Resilienzherausforderungen und -lösungen und vielen verschiedenen Hebelpunkten aufgedeckt, die von Parametern bis hin zu Absichten reichen. Drittens stellten wir Divergenzen zwischen lokalen und anderen Stakeholder-Gruppen in ihren Wahrnehmungen fest, da die meisten lokalen Stakeholder-Gruppen Resilienzherausforderungen und -lösungen wahrnahmen, die überwiegend mit tieferen Systemebenen verbunden waren, während Stakeholder auf höherer Ebene teilweise hauptsächlich relativ oberflächliche Probleme und Lösungen in Betracht zogen.
Diese Ergebnisse haben Konsequenzen für: (a) die Anwendung von Resilienzprinzipien und insbesondere, warum die Anwendung einiger Prinzipien im globalen Süden weiterhin eine Herausforderung darstellt; und (b) die wichtige Bedeutung tieferer systemischer Ebenen, wie z.B. Systemdesign und Intentionen.
Details sind in den oben verlinkten Publikationen ersichtlich.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die Ergebnisse wurden mit Stakeholdern in Workshops geteilt, und eine Pilotphase wurde erfolgreich durchgeführt, um die Ergebnisse umzusetzen. Ein Leitfaden in lokaler Sprache wurde an Stakeholder verteilt. Der Leitfaden ist außerdem auch in englischer Sprache zugänglich:
https://books.pensoft.net/books/13388
https://books.pensoft.net/books/13389
Fazit
Etliche Resilienzprinzipien wurden bereits intuitiv von Stakeholdern in Äthiopien genutzt. Allerdings gab es große Unterschiede zwischen verschiedenen Prinzipien sowie zwischen verschiedenen Stakeholdern.
Unser Projekt hat dazu beigetragen, dass Fragen der Resilienz im Kontext einer multifunktionalen Agrarlandschaft aktiv hinterfragt wurden. Stakeholder aus Politik und Management zeigten sich offen für die Ergebnisse und waren erfreut über den einfachen Leitfaden.
Das Projekt hat somit einen kleinen aber doch sinnvollen Beitrag zu einem Umdenken in der Landnutzung in der Studienregion gemacht.
Fördersumme
124.896,00 €
Förderzeitraum
15.04.2020 - 14.04.2023
Bundesland
Grenzüberschreitend
Schlagwörter
Grenzüberschreitend
Landnutzung
Naturschutz