valuierung und Modifizierung neuartiger Schutzkonzepte für durch anthropogene Umwelteinflüsse geschädigte Goldemailpretiosen, Elfenbein- und Bergkristallkunstobjekte – Modellhafte Anwendung am national bedeutenden Sammlungsbestand des Grünen Gewölbe[…]
Projektdurchführung
Internationales Zentrum für Kulturgüterschutz &
Konservierungsforschung (IZKK)
Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC)
Bronnbach 28
97877 Wertheim
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Das Grüne Gewölbe in Dresden umfasst u.a. herausragende Goldschmiedearbeiten, insbesondere die Goldemailpretiosen von Johann Melchior Dinglinger (1664-1731). Korrosionsprozesse hatten teilweise zu starken Schädigungen der Emaillierungen geführt. Für die Konservierung wurde im Rahmen eines DBU-Projektes Ende der 1990er Jahre ein speziell angepasstes ORMOCER®-Harz am Fraunhofer ISC entwickelt, mit dem inzwischen ausgezeichnete Langzeiterfahrungen vorliegen. Allerdings gelang die Synthese des farblosen ORMOCER®-Harzes in den letzten Jahren nicht mehr erfolgreich (z. B. Farbum-schlag) - auch deshalb, weil die Ausgangskomponenten aus der chemischen Industrie nicht mehr in der gleichen Qualität geliefert wurden. Die Synthese ist überdies aufwändig, geht von Chlorhaltigen Verbin-dungen aus und musste daher zwingend vereinfacht und umgestellt werden, um aktuelle Anforderungen (z. B. REACH-Konformität) zu erfüllen.
Ziel dieses Forschungsvorhabens war es daher, zunächst durch analytische Untersuchungen an ausge-wählten Objekten die makroskopisch erkennbare Stabilität des hybriden Materials nach mehr als zehn Jahren Exposition im Grünen Gewölbe wissenschaftlich fundiert auch auf der Mikroskala nachzuweisen. Weiterhin musste eine qualitativ weiterentwickelte, reproduzierbare Hochskalierung der Materialsynthese nach dem neuesten Stand der Technik erfolgen, um ein qualitätsgesichertes Produkt zu erhalten.
Fördersumme
120.000,00 €
Förderzeitraum
23.11.2015 - 30.04.2019
Bundesland
Sachsen
Schlagwörter