Entwicklung eines Verfahrens zur vollständigen Aufbereitung und hochwertigen Verwertung von Boden- und Bauschuttmaterial für ressourcenschonende Baustoffe
Projektdurchführung
Heinrich Feeß GmbH & Co. KG
Heinkelstr. 2
73230 Kirchheim
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
In Zukunft wird der Anteil problematischer Ausgangsmaterialien aus Siedlungsschutt und
Altstraßenschotter weiter zunehmen. Bislang ist die Recyclingwirtschaft hierauf nicht ausgerichtet. 80 %
dieser Materialien gelangen in einfache Ablagerungsmaßnahmen oder Deponien, da sich die Materialien
mit der heutigen Technik nicht wirtschaftlich aufbereiten lassen. Oftmals sind Schadstoffe von organischen
Bodenbestandteilen fest gebunden, sodass die klassische Bodenwäsche die Kontaminanten nicht
entfernen kann.
Die bereits bekannte Bodenwäsche zielt auf eine Reduzierung der organischen Belastung von Böden ab.
Über die Schwertwäsche soll zusätzlich eine gezielte Aufbereitung eines typischen Siedlungsschutts
erfolgen und damit Alternativen zur Entsorgung von Boden und Steinen auf Deponien oder
Verfüllmaßnahmen aufgezeigt werden. Diese Möglichkeit soll mit dem vorliegenden Forschungsprojekt
ausgearbeitet werden.
Bei der Nassklassierungsanlage der Heinrich Feeß GmbH & Co. KG (nachfolgend Feess genannt) handelt
es sich um eine Schwertwäsche mit integrierter Nassklassierung. Diese verspricht Lösungen für die
Aufgabenstellung, möglichst hohe Anteile des Abfallmassenstroms in den Materialkreislauf zurückzuführen.
Über die Schwertwäsche ist es möglich, Massenströme wie Gemische aus Bauschutt und Boden in die Teilfraktionen steinig, sandig und lehmig aufzutrennen und damit zu homogenen Teilmassenströmen aufzubereiten. Dies ist die Voraussetzung, um die Materialien als sekundäre Rohstoffe wieder in die Baustoffherstellung zurückführen zu können. Der technische Verfahrenssatz verspricht zusätzlich eine Aufbereitung von eher problematischen Abfallmassen. Durch die Bodenwäsche werden die Materialien gewaschen und von Schadstoffen wie Sulfat oder anderen Störstoffen getrennt.
Mit dem Forschungsprojekt gilt es, Massenströme im Output der Anlage zu produzieren, die möglichst nahe an die Spezifikationen der Baustoffindustrie heranreichen sollten, um dort als Rohstoffe möglichst gleichwertig zu Primärrohstoffen verwendet werden zu können. Dies kann nur durch ein Zusammenspiel aus Anpassung der Aufbereitungstechnik und geeignetem Inputmaterial erreicht werden.
Ein weiteres Ziel besteht in der Schaffung eines konkreten Datensatzes für nach modernen Nassklassierungsverfahren aufbereiteten Materialfraktionen, um gesicherte Aussagen über deren Umweltqualität zu erhalten. Dabei wurden auch die Stoffkonzentrationen von Waschwässern aus der Anlage kontrolliert. Zwischenergebnisse wurden mit dem Betriebsleiter der Anlage ausgetauscht, um Verbesserungsmöglichkeiten im Betriebsablauf und in den technischen Verfahrensschritten der Nassklassierung zu erörtern.
Fördersumme
514.048,00 €
Förderzeitraum
29.06.2017 - 31.12.2019
Bundesland
Baden-Württemberg
Schlagwörter
Klimaschutz
Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik