Projekt 09413/01

Entwicklung und Erprobung eines Instrumentariums zur Analyse und Optimierung des Abfallentsorgungsverhaltens mittelständischer Gewerbebetriebe

Projektträger

AKU-Umweltschutz-GmbH
Beethovenstr. 2
37327 Leinefelde

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die AKU Umweltschutz GmbH, Leinefelde, ein Tochterunternehmen der AKU Akademie für kommunalen Umweltschutz e. V. in Georgsmarienhütte wurde zur Übertragung der Arbeitsergebnisse des Vereins im Eichsfeld zur Verbesserung der Kontakte zu Ansprechpartnern und Kunden in den neuen Bundesländern eingerichtet. Das Vorhaben zielte auf eine modellhafte Entwicklung zur ökologischen Analyse von kleineren Gewerbebetrieben mit dem Schwerpunkt Abfallvermeidung und Verwertung. Zunächst sollten betriebs- und branchentypische Abfälle und ihre Entstehung ermittelt und für ausgewählte Branchen vorhandene Daten zur aktuellen Abfallentsorgung erfaßt und vervollständigt werden. Durch den Einsatz der Fördermittel wurde die Tätigkeit für die Betriebe kostenfrei angeboten.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZunächst wurden umfangreiche Recherchen und Befragungen auch in einzelnen Betrieben durchgeführt. Die getroffene Auswahl der Branchen wurde entsprechend dem Projektfortschritt und sich verändernder Rahmenbedingungen aktualisiert. Es wird die Unterstützung durch die Kreishandwerkerschaft Oberes Eichsfeld hervorgehoben. Weiterhin werden besonders genannt die Handwerkskammer Erfurt, insbesondere deren Kfz-Innung, sowie die Abteilung Industrie und Umwelt der Industrie- und Handelskammer Ostthüringen und die im Jahr 1997 neugegründeten Umweltinnovationszentren Gera, Suhl und Erfurt. Die Bereitstellung von Datenmaterial und Detailinformationen aus einzelnen Unternehmen ist grundsätzlich abhängig von der Bereitschaft des einzelnen Unternehmers. Hier erfolgte eine Kontaktaufnahme und die Schaffung einer Vertrauensbasis unter Vermittlung der Kammern, Organisationen und Innungen.

Durch persönliche Gespräche wurde die Vertrauensbasis geschaffen und vertieft, um das reale Abfallverhalten in kleinen und mittelständischen Unternehmen zu analysieren. Aktuelle Entwicklungen z. B. eine sich verstärkende Problematik bezüglich Krankenhausabfällen, wurden aufgegriffen.


Ergebnisse und Diskussion

Im Bereich Krankenhausabfälle konnte ein detailliertes Instrumentarium mit Vergleichs- und Orientierungswerten als Abfallcontrollingsystem erarbeitet werden. Ergebnisse wurden nicht nur regional, sondern landesweit über Verbände und Kammern bekannt gemacht.

In der Kfz-Branche wurde erreicht, daß 10 Unternehmen sich am Projekt beteiligten, wobei es sich überwiegend um Autohäuser und LKW-Werkstätten handelt. Eine Fragebogenaktion wurde durch zusätzliche gemeinsame Betriebsgehungen und Abfallbesichtigungen ergänzt. Hier konnten Defizite in der Abfallarten-/Mengenerfassung bewußt gemacht werden. Zum Teil war auch eine tiefergehende Analyse der betrieblichen Abfallsituation möglich. Auf konkrete Ergebnisse in der Kartonagen- und Sonderabfallentsorgung wird hingewiesen.

Auch in der Tischlereibranche wurden verschiedene Betriebe für das Projekt gewonnen. Aufgrund der Betriebsbegehungen konnten konkrete Vorschläge zur Verbesserung zur Abfallsituation gemacht werden. Es wurde ein Abfalltrennungssystem organisiert. Die Ergebnisse wurden auf Innungsversammlungen zunächst intern erörtert. Für ein mittelgroßes Krankenhaus mit 300 Betten konnte ein Instrumentarium für ein Abfallcontrollingsystem entwickelt und erprobt werden, das auf anderen Krankenhäusern übertragbar ist.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ergebnisverbreitung ist mit der Öffentlichkeitsarbeit im Projekt in einem Zuge zu nennen. Schwerpunkt war eine kontinuierliche Information der Industrie- und Handwerkskammern sowie eine Ergebnispräsentation auf Innungsversammlungen. Die Ergebnisse im Krankenhausbereich wurden Abfallberatern anderer Krankenhäuser zur Verfügung gestellt. Weitere Informationsveranstaltungen wurden vorbereitet.


Fazit

Mit dem Vorhaben konnten vor Ort und gezielt am Entscheidungsort Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung vorbereitet und zum Teil bereits umgesetzt werden. Auch mit den notwendigen vorbereitenden Schritten zur Bestandserfassung und Analyse wurden nicht nur aus zahlreichen anderen Untersuchungen bereits vorliegenden Ergebnisse ergänzt, sondern es konnte auf regionale und strukturelle Besonderheiten abgestellt und bei den Verantwortlichen ein Abfallbewußtsein geschärft werden. Das Vorhaben ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, was mit den übergegebenen umfangreichen Projektunterlagen, u. a. Firmenadressen belegt wird.

Erfolge des Projekts z. B. als Abfallmengenreduzierung sind kaum innerhalb der Projektlaufzeit zu ermitteln. Die Projektunterlagen verweisen darauf, daß hier zahlreiche Anstöße geliefert wurden, um sowohl konkret bei den einzelnen Betrieben als auch bei den Innungen, Handwerkskammern etc. als Multiplikatoren, Bewegung in die Abfallsituation zu bringen. Das Projekt wird als erfolgreich durchgeführt eingeschätzt.

Übersicht

Fördersumme

99.390,03 €

Förderzeitraum

15.11.1995 - 21.12.1999

Bundesland

Thüringen

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umwelttechnik