Der Norden taucht ab: Schülerinnen und Schüler kreieren Ausstellung zu Auswirkungen der Klimakrise

Die Klimakrise mit global anhaltend steigenden Temperaturen ist wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen. Schnelle und massive Veränderungen im menschlichen Handeln könnten die Folgen der Klimaveränderung eindämmen. Doch wie kann man Menschen zum Handeln bewegen? Das DBU-Projekt „Der Norden taucht ab“ hat sich dieser Frage gewidmet und in Form einer partizipativen Wanderausstellung für Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klasse über wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel, seine Ursachen, Folgen und mögliche Gegenmaßnahmen informiert. Ziel des Vorhabens war es, ein verbessertes Umweltbewusstsein und eine höhere Bereitschaft zu aktivem Engagement gegen die Klimakrise zu schaffen.

Das Buch zum DBU-Projekt gibt es zum kostenlosen Download. Foto: oekom Verlag
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Klimabilanz des individuellen Handelns

Neben der Kernausstellung, die durch die Universität Flensburg erarbeitet wurde, sind verschiedene Ergänzungsausstellungen von Schülerinnen und Schülern gestaltet worden, in denen vor allem regionale Aspekte vertieft wurden. Behandelt wurden Bereiche wie Klimabilanz des individuellen Handelns, Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels, Mobilitäts-, Ernährungs- und Konsumverhalten, ein geringer Energieverbrauch im Haushalt sowie die Abschätzung des Nutzens bei Verhaltensänderungen.

Aus einem breiten Spektrum an Themen haben die Schülerinnen und Schüler eine Auswahl getroffen und Exponate kreiert. So wurde unter anderem der Treibhauseffekt, das Schmelzen der Gletscher, aber auch Fabriken oder moderne, energieeffiziente Häuser, Solarwindräder sowie der Meeresspiegelanstieg im Wattenmeer nachgestellt und gebaut.

Ergebnisse des Projekts sind auf andere Regionen übertragbar

Seite aus dem Buch der Norden taucht ab ©oekom Verlag.pdf
Kapitel aus dem Buch zum Projekt. Foto: oekom Verlag
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Jede Klasse erhielt die Möglichkeit, ihre Ausstellung gemeinsam mit der Kernausstellung öffentlich zu präsentieren, etwa im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum, in der Phänomenta Flensburg, in der Seehundstation Fried oder an den eigenen Schulen. Sämtliche Arbeitsschritte wurden durch ein intensives Begleitprogramm unterstützt, das wahlweise im regulären Schulunterricht, in ergänzenden Unterrichtseinheiten oder in Projektwochen stattfand. Die Kombination aus sozialer Eingebundenheit, freiwilliger Eigenaktivität und einer öffentlichen Präsentation der eigenen Projekte erwies sich als besonders geeignet, um eine nachhaltige Bewusstseinsveränderung und die Bereitschaft zu persönlichem Engagement der beteiligten Schülerinnen und Schüler zu erreichen und als Vorbild für andere zu dienen. Das Projekt wurde im norddeutschen Raum umgesetzt, wo die Auswirkungen der Klimakrise beispielsweise durch den Anstieg des Meeresspiegels besonders gravierend sind. Die Ergebnisse des Projekts sind jedoch auf andere Regionen übertragbar.

Folgende Schulen haben sich beteiligt: Goethe-Schule Flensburg, Kurt-Tucholsky-Schule Flensburg, Comenius-Schule Flensburg, James-Krüss-Schule Helgoland, Gemeinschaftsschule Husum Nord Gemeinschaftsschule Bredstedt.


Unterrichtsmaterial und Projektdokumentation

Ergänzend zur Ausstellung ist ein umfassendes Bildungsprogramm mit verschiedenen Unterrichtseinheiten, Workshops und Rollenspielen entstanden.

Alle Unterrichtsmaterialien gibt es zum kostenlosen Download hier: https://www.uni-flensburg.de/biologie/arbeitsgruppe-christian/forschung-projekte/der-norden-taucht-ab-materialien-zum-download.

Die Projektdokumentation gibt es als Buch mit dem Titel: „Der Norden taucht ab: Die Klimakrise als gesellschaftliche Herausforderung“, Herausgeber: Anna-Lena Schimmelpfennig, Nicole Heuken, Andreas Christian, Oekom Verlag, 2023. Als Printversion und als Open-Access-eBook (PDF) verfügbar: https://www.oekom.de/buch/der-norden-taucht-ab-9783987260117

AZ 35482

Titelbild: oekom Verlag