„Ohne intakte Natur werden wir unseren Wohlstand nicht halten können, weil wir essenzielle Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen verlieren.“ Dies war die einstimmige Meinung aller Expert*innen beim #DBUdigital Hauptstadt-Impuls „Warum Wirtschaft und Wissenschaft eine mutige Biodiversitätspolitik erwarten“, einer Veranstaltung der DBU in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), dem Alfred-Wegener-Institut (AWI), der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen (GEGM), der Biodiversity in Good Company Initiative e. V. und dem Museum für Naturkunde Berlin (MfN) am 19. Februar 2025 – kurz vor der Bundestagswahl.
„Das Bewahren von Biodiversität und der Erhalt von Ökosystemen sind unverzichtbar für die Existenz der Menschen“, erinnerte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde in seinem Eingangsstatement. „Nachlassendes Engagement oder gar Rückschritte im Klima-, Natur- und Umweltschutz gefährden die Grundlagen unserer Gesundheit, unserer Wirtschaft und unseres Wohlstands.“
„55 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes sind abhängig von Leistungen der Natur“, zitierte die BiGC-Vorstandsvorsitzende Dr. Stefanie Eichiner aus einer globalen Risikoanalyse der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers. „Das entspricht einem Geldwert von nahezu 58.000 Milliarden US-Dollar.“
„Wir können die Biodiversität retten und Ökosysteme wiederherstellen“
„Oft hört man in der öffentlichen Debatte, dass Naturschutz ein Luxus sei, den man sich in wirtschaftlich guten Zeiten leisten kann. Vordergründig mag das manchmal so wirken, aber auf lange Sicht ist das ein gefährlicher Trugschluss“, so Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, wissenschaftliche Geschäftsführerin des UFZ und DBU-Umweltpreisträgerin des Jahres 2021. „Die gute Nachricht ist: Wir können die Biodiversität retten und Ökosysteme wiederherstellen. Die Lösungen sind bekannt und gut erprobt – wir müssen sie jetzt nur noch in der Breite umsetzen.“
Wie sehr auch die menschliche Gesundheit von einer vielfältigen Natur und einer intakten Umwelt abhängt, betonte der Arzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“, Dr. Eckart von Hirschhausen: „Gesundheit beginnt mit der Luft, die wir atmen, dem Wasser zum Trinken, Pflanzen zum Essen, erträglichen Temperaturen und einem friedlichen Miteinander.“
Biodiversitätspolitik als gemeinsame Verantwortung aller Regierungsressorts
Das Fazit der Diskutierenden: Ambitionierte Biodiversitätspolitik dürfe in einer künftigen Bundesregierung kein Nischenfeld für das Umweltressort sein – wie beim Klimaschutz müsse sie zur gemeinsamen Verantwortung aller Regierungsressorts werden. Moderiert wurde die Veranstaltung von Katharina Weiss-Tuider.
Die Aufzeichnung und die Präsentationsfolien zur Veranstaltung finden sich hier: www.dbu.de/termine/warum-wirtschaft-und-wissenschaft-eine-mutige-biodiversitaetspolitik-erwarten/
Mehr zur Veranstaltung in einer Pressemitteilung des UFZ