Jahrhundertelang haben Menschen mithilfe von Gräben Böden und Moore entwässert, um sie land- oder forstwirtschaftlich zu nutzen. Auch der sogenannte Kosmak, ein Niedermoor auf der DBU-Naturerbefläche Zschornoer Wald, zeigt diese Praxis: Ein Hauptgraben von Nord nach Süd und drei Quergräben kreuzen die rund drei Hektar große Fläche und leiten das Wasser ab. Durch das fehlende Wasser verliert das Moor nicht nur seine ökologische Funktion als Kohlenstoffsenke, sondern es verschwinden auch seltene Lebensräume und damit die besondere Flora und Fauna.
Sägespäne stoppen Wasserabfluss langfristig
Indem die Entwässerungsgräben verschlossen werden, wird künftig mehr Wasser in der Landschaft gehalten. Als Grabenverschluss kommen Sägespäne zum Einsatz, um den Wasserabfluss langfristig zu stoppen. Das Material ist sehr saugfähig und unter Luftabschluss langlebig. Ziel ist es, dass bis ins Frühjahr 2025 Wasser auf der Fläche steht. Dann dürfte der Grundwasserspiegel so angestaut sein, dass sich die Bodenfeuchtigkeitim Kosmak bis weit in den Sommer hält.
2,2 Millionen Euro für Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK)
Moorwiedervernässung ist ein Beitrag zum natürlichen Klimaschutz. Darum geht es auch beim Modellprojekt „NaturErbeKlima“. Es wird mit rund 2,2 Millionen Euro im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUV) unterstützt. Mit NaturErbeKlima wird das DBU-Naturerbe-Team in einer Machbarkeitsstudie Maßnahmen für ausgewählte DBU-Naturerbeflächen planen und auf ihre Klima- und Naturschutzwirkung überprüfen.
Mehr zur Funktion von Mooren und Moorschutz als Chance für Klimaschutz im Interview mit Umweltpreisträgerin Dr. Franziska Tanneberger: www.dbu.de/umweltpreis-blog/dr-franziska-tanneberger-im-interview-ueber-moorschutz-als-chance-fuer-klimaschutz-biodiversitaet-und-landwirtschaft/