DBU – aktuell – Umweltbildung II/2011

Lehrerfortbildung - Tagung „Kluge Köpfe für große Aufgaben" - Projekt Schulwandern - „Entdecke die Vielfalt!“ 2011 - Wiederverwendung von Bauteilen - Dialog: Wie bewältigen Unternehmen den Klimawandel? - DBU-Sommerakademie - Zukunftsfähige Lebensstile - Artenbestimmung per Handy - Veranstaltungstipps

Liebe Leserinnen und Leser,

die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt Pädagogen bei der Vermittlung des Themas Nachhaltigkeit in allen Altersgruppen. Um sowohl die Bandbreite als auch die zahlreichen Anknüpfungspunkte für Lehrer und außerschulische Pädagogen aufzuzeigen, legt die DBU Ihren E-Mail-Newsletter zum Thema Umweltbildung vierteljährlich auf.

Hier finden Sie aktuelle, interessante von der DBU geförderte Angebote speziell für Lehrer oder eben auch für Ihre Schüler. Der nächte Newsletter erscheint im November 2011.

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Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr DBU-Team

Viele Dinge des Alltags gibt es nur mit Hilfe industrieller chemischer Prozesse: etwa Medikamente, Kosmetika, Farben, Pflanzenschutzmittel oder Benzin. Ohne Chemie ist unser moderner Lebensstil undenkbar. Deshalb muss sie ihren Teil zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Dass die Naturwissenschaft ein Schlüssel sein kann, um Ressourcen und Energie zu sparen, will die neue DBU-Wanderausstellung „T-Shirts, Tüten und Tenside – Die Ausstellung zur Nachhaltigen Chemie“ zeigen.

Bis 2. November in Bremen, dann in Osnabrück

Vom 6. September bis zum 2. November ist sie im Universum® in Bremen zu sehen. Ab dem 6. November steht sie dann für etwa eineinhalb Jahre im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück, wo sie konzipiert wurde. Anschließend geht sie deutschlandweit auf „Wanderschaft“.

Ausstellung macht neugierig auf Naturwissenschaft

Die Ausstellung entwickelte die DBU im gerade laufenden Internationalen Jahr der Chemie gemeinsam mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA). Die Ausstellungsmacher wollen jungen Menschen die Potenziale der Naturwissenschaft nahe bringen, sie für den Umweltschutz sensibilisieren und neugierig machen auf chemische Experimente.

Mitmach-Stationen

An neun Stationen mit interaktiven Elementen lädt die Ausstellung Besucher ein, auf Entdeckungstour zu gehen und die Zusammenhänge zwischen alltäglichen Produkten und chemischen Verfahren zu erforschen. Der Eintritt ist frei. Für Schulklassen soll ein begleitendes pädagogisches Programm angeboten werden. Die Ausstellung eignet sich für Schüler ab der 7. Klasse.

Fortbildung für Lehrer zur Nachhaltigen Chemie am 22. September

Eine Lehrerfortbildung mit Chemie-Didaktiker Prof. Dr. Ingo Eilks vom Institut für Didaktik der Naturwissenschaften der Universität Bremen ist für den 22. September von 15 bis 18 Uhr im Universum® geplant. Anmeldungen werden unter der Telefonnummer 0421-3346-333 oder per E-Mail an vertrieb[at]universum-bremen[punkt]de entgegen genommen.

Siebte Wanderausstellung der DBU


Die Chemie-Ausstellung ist die siebte Wanderausstellung, die die DBU zu Themen wie Wasser, Bionik, Klima- oder Naturschutz inzwischen entwickelt hat. Weitere Informationen über aktuelle Standorte und Ausleihmöglichkeiten gibt es unter www.dbu.de/ausstellungen.

Mehr Infos: www.t-shirts-tueten-und-tenside.de

AZ: 91410/02


Die DBU-Wanderausstellung "T-Shirts, Tüten und Tenside - Die Ausstellung zur Nachhaltigen Chemie" will Schüler und Interessierte für einen umweltschonenden Einsatz der Naturwissenschaft sensibilisieren.
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Das Logo "T-Shirts, Tüten und Tenside - Die Ausstellung zur Nachhaltigen Chemie"
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Mail: Anmeldung Lehrerfortbildung

Wie wird Erfindergeist und naturwissenschaftlich technische Kreativität bei Kindern und Jugendlichen gefördert? Fragen wie diese werden auf der zweitägigen Tagung „Kluge Köpfe für große Aufgaben – Tüfteln und Erfinden für die Umwelt“ zusammen mit namhaften Referenten diskutiert. In Kooperation mit dem Bundesverband der Schülerlabore „Lernort Labor“ und acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, veranstaltet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) die Tagung vom 26. bis 27. September im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU in Osnabrück.

Umweltthemen als Anknüpfungspunkte

Aktuelle Umweltthemen wie Energieeffizienz, Elektromobilität oder Klimawandel bieten zahlreiche Anknüpfungspunkte, um junge Menschen für technische Lösungen zu interessieren. Allerdings ist die naturwissenschaftlich technische Umweltbildung bei der Heranführung von Kindern und Jugendlichen an Naturwissenschaft und Technik bislang noch unterrepräsentiert. Schülerlabore, Science Center, Schulen und ähnliche Einrichtungen sollten noch stärker auf sinnstiftende pädagogische Angebote setzen.

Fachkräfte für die Umwelttechnikbranche

Durch die intensive Medienberichterstattung sind junge Menschen für Umweltthemen sensibilisiert, aber auch verunsichert. Bildungseinrichtungen tragen hier eine Verantwortung, ihnen Lösungsmöglichkeiten und Strategien anzubieten. Damit wird auch ein Umweltbewusstsein gefördert, dass auf dem Verständnis technischer und naturwissenschaftlicher Zusammenhänge basiert. Das kann Kindern und Jugendlichen helfen, politische Entscheidungen besser zu bewerten und sich bewusst für umwelttechnische Berufe zu entscheiden. Denn die deutschen Umwelttechnikbranchen benötigen gut ausgebildete Fachkräfte – Absolventen der so genannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Wie aber entwickelt sich Kreativität bei MINT-lern? Wie können Schulen und außerschulische Einrichtungen Bedingungen schaffen, die die kindliche Kreativität – genauer gesagt die technisch naturwissenschaftliche Kreativität – stützt und sie von Jugendlichen fördert?

Kosten und Anmeldung

Die Teilnahme an der Tagung kostet 75 Euro. Anmeldungen werden bis zum 16. September von Nina Weichselfelder, Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gGmbH, entgegen genommen.


AZ 91011/25

Wie kann die kindliche Kreativität gestützt werden und Jugendliche für Naturwissenschaften begeistert werden? Strategien werden auf der Tagung „Kluge Köpfe für große Aufgaben – Tüfteln und Erfinden für die Umwelt“diskutiert.
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Tagungsprogramm Mail: Nina Weichselfelder

Auf dem 111. Deutsche Wandertag in Melle lobte Bundespräsident Christian Wulff das Engagement des Deutschen Wanderverbandes (DWV) Wandern für Schulen wieder attraktiv zu machen. Das Projekt Schulwandern wird finanziell von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt. Als Lernort sei die Natur sehr geeignet, sagte Wulff.

Neues Schuljahr Anlass für Neuerungen

Zur offiziellen Eröffnung  hatte auch schon DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß dazu aufgefordert, Unterricht häufiger in die Natur zu verlegen. Der Beginn des neuen Schuljahres sei ein guter Anlass, Neuerungen im Schulalltag einzuführen. Als Vorbild könne Finnland dienen, wo der Unterricht an bestimmten Tagen in der Natur stattfindet.

Expertennetz gibt Tipps

Falls Lehrerinnen und Lehrer Tipps für Veranstaltungen in der Natur bräuchten, könnten sie sich jeder Zeit an den DWV oder die Deutsche Wanderjugend (DWJ) wenden. In dem gemeinsamen Projekt Schulwandern sei man dabei, in ganz Deutschland ein Netz von Experten für das Thema zu installieren. Zusammen mit Pädagogen und Wissenschaftlern seien spezielle Schulungen konzipiert worden.

Symposium am 3. September

Am 3. September veranstaltet der DWV im Rahmen der Messe TourNatur in  Düsseldorf ein Symposium zum Thema „Schulwandern: Natur erleben. Zukunft bewegen“.  Teilnehmer können sich für drei verschiedene Workshops entscheiden: für Lehrer und Multiplikatoren der Klassen 1-5, der Klassen 6-10 oder für Best Practice-Beispiele aus dem Bereich Schulwandern. Anmeldung nimmt der DWV noch bis zum 25. August entgegen.

Mehr Infos: www.schulwandern.de

AZ: 27671

Die Natur eignet sich wunderbar als Lernort, findet auch Bundespräsident Christian Wulff und lobte das Projekt Schulwandern des Deutschen Wanderverbandes.
© Deutscher Wanderverband
Faltblatt Symposium SchulwandernAnmeldeformular Symposium Schulwandern

Entdecke die Vielfalt!“ – der Schüler- und Jugendwettbewerb der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur biologischen Vielfalt ist in die nächste Runde gestartet. Noch bis zum 7. Dezember können sich Neun- bis Zwölfjährige, 13- bis 16-Jährige und erstmals auch 17- bis 25-Jährige in drei Kategorien online unter www.entdecke-die-vielfalt.de bewerben. Geld-, Sach- und Sonderpreise im Wert von rund 25.000 Euro winken. BUNDjugend und DLRG-Jugend spenden über ihr Projekt „WASsERRETTUNG“ einen Sonderpreis in Form eines Wassererlebniswochenendes. Waldbezogene Projekte haben im internationalen Jahr der Wälder die Chance auf einen Sonderpreis der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Für die Kategorie "Global handeln" steht wie in den Vorjahren die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Pate.

Projektskizze bis 31. August online stellen


Für alle Altersstufen gelten die gleichen Voraussetzungen: Ob Einzelperson oder in der Gruppe – die Teilnehmer realisieren ihre Aktion in einer der drei Kategorien „Natur erforschen“, „Kreativ kommunizieren“ oder „Global handeln“. Unabhängig von der Kategorie können alle Projekte einen der Sonderpreise gewinnen. Einzelpersonen oder Gruppen, die ihre Projektskizze bis zum 31. August online stellen, haben neben den Geld- und Sonderpreisen die Chance, zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises nach Stuttgart eingeladen zu werden und ihr Projekt dort unter anderem Bundespräsident Christian Wulff vorzustellen.

Mehr Infos: www.entdecke-die-vielfalt.de

AZ 29091


Türen, Treppen, Fenster, Wände: Gebäude bestehen aus mehreren hundert Bauteilen. Wertvoll werden Bauteile durch die Rohstoffe, aus denen sie bestehen, und durch ihre Produktionsprozesse, die viel Energie benötigt haben. Beim Abriss von Immobilien werden Bauteile und ihre Materialien in der Regel noch immer zerstört und landen im Bauschutt-Container. Dabei sind viele von ihnen durchaus wiederverwendbar, wenn sie ordentlich und schadensfrei ausgebaut werden – in vielen Fällen sogar für den ursprünglichen Einsatz. Deshalb ist eine Wiederverwendung von Bauteilen ein Gewinn für die Umwelt!

Qualifizierungsangebot für Handwerker und weitere Berufsgruppen

Das bauteilnetz Deutschland und die Forschungsvereinigung für Recycling- und Wertstoffverwertung im Bauwesen (RWB) werden in den nächsten drei Jahren mit der finanziellen Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) diejenigen in ihrem beruflichen Handeln unterstützen, die einen nachhaltigen Beitrag dazu leisten können: Bau-, Handwerks- und Abbruchunternehmen, Planungs- oder Architekturbüros erklären sich zunehmend dazu bereit, bei der Umsetzung mitzuwirken. Das DBU-Vorhaben wird erstmals einen geregelten Rückbau von Gebäuden leisten und begehbare kleine Bauwerke aus gebrauchten Bauteilen herstellen. Um diese Vorhaben erfolgreich umzusetzen, werden als Herzstück des Vorhabens verschiedene berufliche Qualifizierungsmaßnahmen angeboten.

Schulungen von Mitarbeitern an Bauteilbörsen - Handbuch entsteht

In Kooperation mit kleinen und mittelständischen Abbruchunternehmen werden Mitarbeiter geschult. Hierzu entwickeln RWB und bauteilnetz Deutschland mit Partnern wie der Bauteilbörse Bremen modellhaft Lehrpläne und Weiterbildungsprogramme, die an den Bauteilbörsen in Berlin, Gronau, Herzogenrath und Köln für Planer, Architekten, Handwerker, Abbruchunternehmer und Studierende angeboten und umgesetzt werden sollen. Auch Netzwerkveranstaltungen mit Multiplikatoren werden organisiert. In einem Handbuch werden die Erfahrungen dokumentiert.

Weitere Infos: www.bauteilnetz.de

AZ: 28641

Gebrauchte Bauteile wiederzuverwenden, das ist das Herzstück der Initiative »bauteilnetz deutschland«. Jetzt stehen auch Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter der betroffenen Branchen auf dem Plan.
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Logo bauteilnetz Deutschland
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Unter dem Titel „Unternehmerische Bewältigung des Klimawandels“ startete Anfang Mai im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück ein bundesweiter Dialog zwischen mittelständischer Wirtschaft und der Wissenschaft. Welche Chancen bringt uns der Klimawandel – jenseits aller Untergangsszenarien? Warum ist das für Unternehmen wichtig? Solche Fragen wurden erstmals von rund 30 hochkarätigen Wissenschaftlern aus Wirtschaft-, Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften interdisziplinär in den zweiten „Spiekerooger Klimagesprächen“ im Oktober 2010 diskutiert.

Dialogveranstaltungen sollen Ergebnisse in die Wirtschaft tragen

In einem von der Uni Oldenburg initiierten DBU-Projekt werden diese Ergebnisse nach dem „Schneeballprinzip“ in Transfer- und Dialogveranstaltungen – wie der Veranstaltung in Osnabrück – in die Wirtschaft getragen. Die Impulsvorträge der Auftaktveranstaltung von Prof. Dr. Uwe Schneidewind (Präsident Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH) zum Thema „Nachhaltige Unternehmensstrategien zwischen Be- und Entschleunigung“ sowie von Klaus Günther (Bischof + Klein GmbH & Co KG, Günther GmbH & Co KG, DBU-Umweltpreisträger 1995) mit dem Titel „Lebensglück als unternehmerische Verantwortung?“ dienten als Einführung in Theorie-Praxisforen. In Workshops wurden weitergehende Fragen diskutiert wie beispielsweise: Wie können sich Unternehmen regional positionieren und dabei die eigene Region stärken? Erste Lösungsstrategien, deren Ergebnisse in weitere Regionalveranstaltungen und die dritten „Spiekerooger Klimagespräche“ vom 17. bis 19. November einfließen, wurden formuliert.

Buch erscheint

In dem Buch „Klimaanpassungsstrategien von Unternehmen“, das Ende September erscheint, dokumentieren die Autoren André Karczmarzyk und Prof. Dr. Reinhard Pfriem erste Ergebnisse.

Weitere Infos: www.spiekerooger-klimagespraeche.de

AZ: 28793

Unter dem Titel „Unternehmerische Bewältigung des Klimawandels“ startete im Osnabrücker Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) ein bundesweiter Dialog zwischen mittelständischer Wirtschaft und Wissenschaft. V. l.: Prof. Dr. Uwe Schneidewind (Präsident Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH), Verena Exner (Verantwortliche Referatsleiterin DBU), Klaus Günther (Bischof + Klein GmbH & Co KG, Günther GmbH & Co KG), Christian Tönne, Moderator (ecco Unternehmensberatung), Prof. Dr. Reinhard Pfriem, Initiator der Spiekerooger Klimagespräche (Universität Oldenburg)
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„Das Nationale Naturerbe in der Praxis – Impulse, Herausforderungen, Perspektiven“: Unter diesem Titel luden die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Naturstiftung David im Juni zur 17. DBU-Sommerakademie in das Kloster St. Marienthal in Ostritz/Sachsen ein. Bei dem Nationalen Naturerbe handelt es sich um Flächen, die aus dem Eigentum der Bundessrepublik Deutschland in die Trägerschaft der Bundesländer, verschiedener Naturschutzverbände und der DBU Naturerbe GmbH übergeben wurden, um sie dauerhaft für den Naturschutz zu sichern. Wie diese Chance für den heimischen Naturschutz am besten genutzt werden kann, dazu diskutierten unter anderem Vertreter aus Politik und Wissenschaft, Mitglieder von Naturschutzverbänden und Stiftungen sowie Forstleute und Jäger.

Möglichkeiten, Menschen für Natur zu begeistern


In der Arbeitsgruppe „Natur erleben“ erörterten die Teilnehmer Möglichkeiten, Menschen für Natur zu begeistern und den Wert von Natur zu kommunizieren. Drei erfolgreiche Beispiele aus der Praxis wurden vorgestellt: der Nationalpark Bayerischer Wald von Karl Friedrich Sinner, das ehemalige Tagebaugebiet und heutige Nationale Naturerbe Goitzsche bei Bitterfeld in Sachsen-Anhalt von Dr. Heidrun Heidecke und das Naturerlebnisprojekt Wildtierland Gut Klepelshagen in der Uckermark in Mecklenburg-Vorpommern von Hilmar Freiherr von Münchhausen. Dabei stellte sich heraus: Zentral für eine erfolgreiche Bildungsarbeit auf Naturschutzflächen sind nicht nur touristische Angebote, die die unterschiedlichen Bedürfnisse der Besucher berücksichtigen. Ebenso wichtig ist es, die heimische Bevölkerung einzubeziehen, für die das Gebiet Teil ihrer Heimat ist. Als Herausforderung und Chance für die Bildungsarbeit sahen die Teilnehmer die Vermittlung dynamischer Prozesse und Kreisläufe in der Natur, die sich oft über längere Zeiträume erstrecken. Diskutiert wurden auch die Vermarktung und Wirtschaftlichkeit von Umweltbildungsangeboten sowie der Einsatz und die Förderung von Ehrenamtlichen.

Netzwerk von Umweltbildungsakteuren geplant

In zwei weiteren Vorträgen standen Jugendliche als Zielgruppe im Vordergrund. Am Beispiel der Sielmanns Natur-Ranger zeigte Dr. Susanne Eich (Heinz Sielmann Stiftung), wie sich junge Menschen für Naturerlebnisse und Naturschutzarbeit begeistern lassen. Eine empirische Betrachtung lieferte Jun.-Prof. Dr. Susanne Menzel (Biologiedidaktik, Universität Osnabrück). Im Rahmen eines DBU-Projekts untersuchte sie mit ihrer Arbeitsgruppe auf der Naturerbefläche Prora, welchen Blick Jugendliche auf die Natur haben. Erste Auswertungen zeigen, dass „Wildnis“ für viele Jugendliche nicht selbsterklärend „schön“ ist, sondern dass es für deren Wertschätzung einer Erläuterung z. B. ökologischer Zusammenhänge bedarf. Für einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch ist die Gründung eines Netzwerks von Umweltbildungsakteuren des Nationalen Naturerbes geplant.

Mehr Infos: www.dbu.de/naturerbe

Hilmar Freiherr von Münchhausen stellte vor, wie das Naturerlebnisprojekt Wildtierland Gut Klepelshagen in der Uckermark in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt wird.
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Wie können wir in Zukunft nachhaltig leben? Welche neuen Geschäftsmodelle können nachhaltigen Konsum ermöglichen? Und wie könnte diese Zukunft für unterschiedliche Gruppen – Kinder, Familien, Senioren oder Großverbraucher – aussehen? Solche Fragen wurden auf der internationalen Konferenz „The Future of Sustainable Lifestyles and Entrepreneurship“ in Hürth bei Köln im Mai diskutiert. Knapp 400 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft sowie junge Designer und Künstler waren dazu aus ganz Europa anreist.

Massentaugliche Lebensstil-Veränderungen nur durch positive Erfahrungen

Nachhaltig produzierte Kleider oder Smartphone-Apps, die die Geschichte eines Produktes zurückverfolgen lassen, energieeffiziente Mobilität, ansprechende Alltagsprodukte aus wiederverwendeten Materialien – das sind nur einige Beispiele der innovativen Produkte und Ideen, die vorgestellt und diskutiert wurden. Dass massentaugliche Lebensstil-Veränderungen nur gelingen können, wenn sie mit positiven und visuellen Erfahrungen verbunden werden, erlebten die Teilnehmer auf der Abendveranstaltung: Mit viel Freude tanzten sie auf einem innovativen, modularen Boden und erzeugten dadurch selbst die für die Party notwendige Energie. Die Energie wurde auf einem Display für alle sichtbar gemacht. Innovative Visualisierung war auch beim DBU-Forum Thema: Eindeutige Bildsprache, Piktogramme, Comics oder Videos spielen eine wichtige Rolle.

Viele Unterstützer aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik

Die Konferenz wurde vom UNEP/Wuppertal Institute Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) organisiert. Neben einer Vielzahl von ideellen Unterstützern aus Wirtschaft und Gesellschaft wurde die Tagung von der Europäischen Kommission, vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz unterstützt sowie von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Rahmen des Förderschwerpunktes „Nachhaltiger Konsum – Zukunftsfähige Lebensstile“.

Mehr Infos: www.future-lifestyles-entrepreneurship.org

AZ: 28971

Nachhaltig feiern: Auf einem innovativen, modularen Boden erzeugten die Teilnehmer selbst die für die Party notwendige Energie.
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Schnell und zielsicher im Gelände Bäume, Sträucher, Schnecken oder Muscheln bestimmen – das ermöglicht eine neue Handy-Anwendung (App), die Ende Mai im Zentrum für Umweltkommunikation vorgestellt wurde. Die App „iKosmos – In touchwithnature“, die bisher für 350 heimische Baum- und Straucharten sowie 170 Muschel- und Schneckenarten verfügbar ist, wurde unter Federführung von Wissenschaftlern und Didaktikern der Universität Hannover in Kooperation mit vier Partnern entwickelt: Bilder und Texte stammen vom Kosmos-Verlag. Apple unterstützt das Projekt durch Bereitstellung der Software sowie von Geräten. Programmiert wurde die App vom Unternehmen itour city guide. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) steht beratend zur Seite und verwaltet dazu das Internetportal, auf dem Funde verortet werden können.

Bilder, Videos und Kurzsteckbriefe der Pflanzen, Muscheln und Schecken

Die neue Anwendung „iKosmos“ für iPhones, iPads und iPods verbindet die virtuelle mit der realen Umgebung: Ausgestattet mit über 2500 Bildern und 45 Kurzvideos können auch Laien schnell zu einer richtigen Antwort kommen. Methodisch arbeitet die Software nach dem Prinzip klassischer Bestimmungsliteratur: Der Anwender beantwortet einfache Fragen und reduziert mit jeder Antwort die möglichen Arten, bis er bei der Richtigen landet. In kurzen, bebilderten Steckbriefen erhält der Nutzer weitere Informationen, dazu eine Verbreitungskarte der bestimmten Art. Und wer möchte, kann seine Funde über www.ikosmos.org auf Karten verorten. Damit eröffnen sich auch Anwendungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche und Naturschützer, die die App für Exkursionen oder den Austausch über neue Funde nutzen wollen.


Mehr Infos: www.ikosmos.org

AZ 27371

Klaus-Henning Groth, Naturschutzbund NABU, Jorge Groß, Leibniz Universität Hannover, Almuth Sieben, Kosmos-Verlag, und Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär (v. l.), bei der Vorstellung der neuen App.
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„Best before produced: anders ansetzen – anders umsetzen"

21. September, 15 Uhr, Berlin, Tempelhofer Freiheit, Eingang Tempelhofer Damm, U-/S-Bahn Tempelhof.

Diskussion und Ergebnis-Präsentation des DBU-geförderten Berufsbildungsprojekts der Plattenvereinigung "Berufsbildung und öffentlicher Diskurs zum Ressourcenschutz am Beispiel eines modellhaften mobilen Recyclinggebäudes in Berlin". Das Projekt entwickelt Ansätze für eine Kultur der Nachhaltigkeit als ganzheitliche Dimension von Denken und Handeln. Anderes Ausbilden und Arbeiten, Bauen und Konsumieren durch Recycling, Geschichtsverständnis und Ressourcenschutz.

Mehr Informationen: www.plattenvereinigung.de

Urban Gardening in Berlin, Bildung – Kontakte - Aktionen

22. September, 10 - 13 Uhr

Auftaktveranstaltung zu dem DBU-geförderten Projekt „Urban Gardening in Berlin: Qualifizierung Netzwerkbildung und modellhafte Umsetzung im Garten- und Landbau“. Die Gesellschaft für Berufsbildende Maßnahmen (GFBM) in Berlin führt in Kooperation mit der Humboldt-Universität, urbanen Gartenbauprojekten, kleinen Betrieben und der Peter-Lenné-Schule bis August 2014 ein Projekt zur Netzwerkbildung, der Entwicklung von Lernprojekten und einer Verknüpfung von informeller und formeller beruflichen Bildung durch. In Kooperation mit Praxispartnern aus Berufsschule, kleinen und mittelständischen Unternehmen werden in insgesamt fünf Teilprojekten Lerneinheiten bezogen auf beispielhafte Berufsfelder des Garten- und Landbaus entwickelt und gleichzeitig an mehreren Standorten in Berlin erprobt.

Mehr Informationen entnehmen Sie der PDF-Einladung.

Plattenvereinigung errichtet ein Recyclinggebäude aus ost- und westdeutschen Betonplatten zur Vereinigung interdisziplinärer Akteure und Ansätze hin zur Entwicklung einer universellen Recyclingkultur.
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Informationen Urban Gardening