DBU – aktuell – Umweltbildung I/2011

Freiwilligendienst in der Gartendenkmalpflege - Wi.L.D. will Dich! - Veranstaltungstipp - Jugendkongress „Jugend|Zukunft|Vielfalt“- Bildungswanderungen zu DBU-Projekten - DBU-Entdecker-Wettbewerb: Preisträger 2010 - 16. Hochschultage Berufliche Bildung - RAUM OS: Radio-Umweltreporter - Jugend forscht

Liebe Leserinnen und Leser,

die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt Pädagogen bei der Vermittlung des Themas Nachhaltigkeit in allen Altersgruppen. Um sowohl die Bandbreite als auch die zahlreichen Anknüpfungspunkte für Lehrer und außerschulische Pädagogen aufzuzeigen, legt die DBU Ihren E-Mail-Newsletter zum Thema Umweltbildung vierteljährlich auf.

Hier finden Sie aktuelle, interessante von der DBU geförderte Angebote speziell für Lehrer oder eben auch für Ihre Schüler. Der nächte Newsletter erscheint im Juli 2011.

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Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr DBU-Team

„Ich hab mich für das Jahr entschieden, da ich noch einmal Zeit zum Nachdenken brauche, was ich in Zukunft machen möchte. Meine Motivation einen Freiwilligendienst in der Gartendenkmalpflege zu machen ist, dass ich gern wissen wollte wie man als Landschaftsgärtner in einem historischen Park arbeitet“ sagt Linnea (20) aus Blaubeuren (Baden-Württemberg). Ihre Einsatzstelle ist die Stiftung Fürst Pückler Park, Branitz.

14 Beteiligte im ersten Jahr

Und mit dieser Einstellung, ist Linnea nicht alleine. Insgesamt 14 Jugendliche im Alter von 18 – 25 Jahren beteiligten sich am ersten freiwilligen sozialen Jahr im Bereich der Denkmal- und Gartenpflege (FJD). Die Internationale Jugendbauhütte (JBH) Gartendenkmalpflege startete am 1.September 2009 als Pilotprojekt im von Eduard Petzold gestalteten Landschaftspark des Schlosses Altdöbern sowie in drei weiteren Gartendenkmälern im polnischen Niederschlesien. Ziel ist es, die umweltgeschädigten Gartenanlagen in Stand zu setzen. Beispielsweise hatte der Bergbau unmittelbare Auswirkungen auf den Schlosspark von Altdöbern, wo sich der Grundwasserspiegel in Folge des Tagebaus stark abgesenkt hat.

Im FJD arbeiten die Jugendlichen – die keine Vorkenntnisse benötigen aber die Schule abgeschlossen haben sollten – unter fachlicher Anleitung in den verschiedenen Einsatzstellen in Deutschland und Polen. Sie sanieren und pflegen historische Garten‐ und Parkanlagen oder stellen zum Beispiel historische Raumbezüge, Sichtachsen und Wegeführungen wieder her. Genauso arbeiten sie aber auch an der Rekonstruktion historischer Wasseranlagen und Parkarchitekturen mit. Ihre Tätigkeit ist dennoch, wie in allen Freiwilligendiensten, kein Ersatz für reguläre Beschäftigte.

Theorie und Praxis sinnvoll verknüpft

Den fachlichen und pädagogischen Rahmen des FJD bilden 35 Fachseminartage, mit speziellem Fokus auf die Themen Biodiversität und Naturschutz. Die Seminare begleiten die gärtnerischen Tätigkeiten in Form von Workshops, Vorträgen, Exkursionen und Austausch. Dort konkretisieren sich für die Teilnehmer die Themenfelder (Garten-) Denkmalpflege anhand praktischer Schwerpunkte wie Stil‐ und Baukunde, Technik (Motorsäge, Freischneider, Kartierung, Aufmaß), Holz & Baumkunde (Holzbauarbeiten, Fäll‐ und Zimmermannsarbeiten), Pflanzenkunde & Pflanzarbeiten, Wegebau, vegetationstechnische und Pflegearbeiten.

Praxisnahes Lernen in Projekten

Im Rahmen dieser Seminare haben Anleiter und Teilnehmer die Möglichkeit eigene Kleinprojekte zu realisieren. Das hat den Vorteil, dass schnell Erfolge zu sehen sind und praxisnahes Lernen im Team ermöglicht wird. So entstand zum Beispiel im April 2010 im Park Altdöbern die Rekonstruktion einer historischen Parkbrücke. Als Anleiter fungierten ein Zimmermann und Landschaftsarchitekt. Alle Beteiligten beurteilten das Ergebnis als großen Erfolg. Auch die Parkbesucher aus der Region schätzen die neue Brücke. Aktuell rekonstruieren die Jugendlichen in der Einsatzstelle Altdöbern einen historischen Parkpavillon.

Grenzüberschreitend und interkulturell

Im zweiten Zyklus des FJD kamen weitere Einsatzstellen in Polen und Brandenburg hinzu. Das grenzüberschreitende Projekt schafft bei jungen Menschen ein Bewusstsein für Erhalt und Pflege von Kulturgütern. Es sensibilisiert die Jugendlichen zudem für Umwelt- und Naturschutz in einer europäischen Perspektive.

„Es ist schön, ein ganzes Jahr draußen zu arbeiten, zu sehen wie sich der Park in diesem Jahr verändert. Ein besonderes Erlebnis war, als ich zum ersten Mal gesehen habe wie die Sonne langsam aufging und auf das Schloss und die Blumen strahlte und so die Wirkung der Parkanlage richtig zur Geltung kam. Sehr eindrücklich war außerdem, als wir unseren Motorsägenschein gemacht haben: Bäume zu fällen und zu wissen, dass man auch als Frau ein solches Gerät unter Kontrolle hat, war sehr beeindruckend“ so die 20-jährige Linnea.

Deutsche Stiftung Denkmalschutz und Deutsche Bundesstiftung Umwelt kooperieren

Beim FJD handelt es sich um ein Projekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd). Die Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gründete und förderte das Modellprojekt seit 2009 mit rund 300.000 Euro.

Wer Lust bekommen hat und sich für das nächste FJD bewerben möchte wird hier fündig. Das freiwillige Jahr beginnt im September 2011.

AZ 26286-45: Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege

Hier sind die Jugendlichen dabei, die von ihnen konstruierte, neue Brücke aufzubauen.
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„Wi.L.D. will Dich!“ – so trat die Naturschutzjugend im Naturschutzbund Deutschland im letzten Jahr an interessierte Jugendliche im Projekt Wildes Land Deutschland“ heran. Basis von Wi.L.D. stellte der gleichnamige Internetbasierte Projektservice dar. Er richtete sich an alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14-21 Jahren, die sich für den Naturschutz engagieren wollen. Eingeladen mitzumachen waren sowohl nicht organisierte als auch organisierte Jugendgruppen sowie Schulklassen.

Alleen und Parks als Lebensraum

Ziel des von der DBU geförderten Projektes war es, junge Menschen auf die Kulturlandschaftselemente „Alte Alleen“ und „Alte Parks“ in ihrem unmittelbaren heimatlichen Umfeld aufmerksam zu machen. Über Aktivitäten mit der Gruppe sollten die jungen Leute diese Landschaftsformen erkunden und als Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten, insbesondere für Fledermäuse, erkennen. Neben den natur- und umweltschutzfachlichen Aspekten galt es auch kulturelle Fragen wie beispielsweise die Art der historischen und heutigen Nutzung der Landschaft durch den Menschen zu erarbeiten. In einem nächsten Schritt standen Schutz und Erhalt dieser Landschaftsformen als Lebensraum auf dem Programm.

Erstmalig bundesweites Umweltbildungsangebot zu Kulturlandschaften

Die DBU förderte das Projekt, da sich ein bundesweites Umweltbildungsangebot eines großen Naturschutzjugendvereins erstmals mit einem ausdrücklichen Schwerpunkt zu den Kulturlandschaften an Jugendliche und junge Erwachsene richtete.

Organisiert über Web-2.0

Als kommunikative Organisationsstruktur und zur bundesweiten Projektkoordination wurden auf einer interaktiven Web-2.0 Internetseite entsprechendes Wissen und die notwendigen Informationen, Aktionen und Vorschläge jugendgemäß aufbereitet und attraktiv gestaltet dargeboten. Die Projektverantwortlichen unterbreiteten den Gruppen damit ein Angebot, sich „drinnen“ Wissen anzueignen und „draußen“ das Gelernte umzusetzen. „Die Kombination aus motivierenden spielerischen Elementen, Wiki-basiertem Wissensteil, der Umsetzung „draußen“ und die insgesamt pfiffige Machart zeigen wie heute junge Leute erreicht und motiviert werden können.“ Ulrike Peters, Leiterin des Referates Umweltinformationsvermittlung, wo das Förderprojekt angesiedelt ist.

34 Gruppen mit 152 Teilnehmern dabei

Unter dem Motto „Sei Forscher! Sei Entdecker! Sei Wild!“ wurden im Gruppenspiel letztlich 156 verschiedene Aktionsideen und 499 tatsächlich durchgeführte Aktionen zu den Themen „Alleen“, „Fledermäuse“, „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Deine Region“ dokumentiert. 34 Gruppen mit 152 Teilnehmern hatten ein Jahr lang Zeit, um auf dem Konto jede Menge Punkte anzuhäufen vom „Larvenstadium“, dem Anfängerlevel, bis zum höchsten Level, dem „Wi.L.D.-Vollprofi“ konnten die Jugendlichen aufsteigen. Preise bis hin zu einer kompletten Kletterausrüstung wurden hierfür vergeben.

Naturschutz-Wiki bleibt

Wenngleich die eigentliche Kampagne nach der Laufzeit von einem Jahr zu Ende ging, stellt nun eine wichtige bleibende Basis des Internetservices das Naturschutz-Wiki dar. Mit diesem Tool wird dauerhaft weiter gearbeitet. Dort sind beispielsweise von A bis Z alle Aktionen von „111 Alleenbäume“ über „Bau eines Fledermauskastens“ bis zur Aktion „Zusammenarbeit mit Bibliotheken“ genau beschrieben. Ergänzend stellt – ähnlich wie beim großen Vorbild Wikipedia – die Seite zudem ein Nachschlagewerk für Wissenswertes zum Naturschutz dar, das ständig weiter ergänzt wird. Neben der Kampagnenwebseite und dem Naturschutz-Wiki wurden zudem ein Myspace-Profil und ein Twitter-Account zur Bewerbung der Kampagne angelegt.

Weitere Informationen sind hier zu finden: http://www.wild-will-dich.de/deutsch/home/index.php

AZ 27061: Wildes Land Deutschland – ein webbasierter Projektservice für Jugendliche und junge Erwachsene in der Umwelt- und Naturbildung zu den Landschaftselementen „Alte Alleen“ und „Alte Parks“ sowie zum Fledermausschutz

W.i.l.d will dich, Bild vom Abschlusswochenende "Wi.L.D.", 2010, Berlin
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Im Rahmen der Spiekerooger Klimagespräche findet am 05. Mai die Tagung: "Unternehmerische Bewältigung des Klimawandels - Bundesweiter Dialog zwischen mittelständischer Wirtschaft und Wissenschaft" im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU statt. Eine Anmeldung zur Tagung ist noch bis zum 29. April möglich. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Faltblatt.

Flyer zur Tagung

Die Plätze waren heiß begehrt! Über 350 Jugendliche hatten sich angemeldet. Eine Jury hat jetzt 200 von ihnen aus dem gesamten Bundesgebiet ausgewählt, die vom 6. bis 8. Mai nach Osnabrück zum Jugendkongress „Jugend|Zukunft|Vielfalt“ kommen. Sie präsentieren ihre Ideen zum Schutz der biologischen Vielfalt auf einem „Markt der Vielfalt“ – einer bunten Ausstellung im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU. Mit dem Bundesumweltministerium (BMU) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) hatte die DBU 16- bis 25-Jährige eingeladen, um auch mit Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen zu diskutieren. Aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen reisen die meisten an, auch aus Österreich und der Schweiz kommen Gruppen. Unter den Teilnehmern sind Schüler, Studenten, Auszubildende, Zivildienstleistende oder Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ).

Röttgen will am 6. Mai direkt in einer Podiumsdiskussion, in der auch BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel und DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde Rede und Antwort stehen, auf die Fragen der Jugendlichen eingehen. Über die Internetseite des Jugendkongresses können Teilnehmer unter dem Punkt „Frag den Minister“ bereits ihre Anliegen im Vorfeld eingeben.

Samstag und Sonntag arbeiten die Teilnehmer in Arbeitsgruppen und entwickeln Konzepte und Ideen zu Themen wie „Konsum und Lebensstil“, „Biodiversität – Grünes Gold in der Wirtschaft?“, „Zukunft der Meere“ oder „Ökotourismus“. Daneben begleiten „Dokumentationsteams“ die Veranstaltung aus dem Blickwinkel der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und produzieren Filme, Fotos, Broschüren-, Internet- und Pressetexte. Am Sonntag fertigen die Teilnehmer ein gemeinsames Kunstwerk an, das die Ergebnisse des Jugendkongresses versinnbildlichen soll. Das Kunstobjekt soll deutschlandweit auf Wanderschaft gehen und damit die Kongressbotschaft durch viele Institutionen weitertragen.

Weitere Informationen: http://www.jugend-zukunft-vielfalt.de/

AZ 28562: Jugendkongress Biologische Vielfalt

 

Auf dem Gelände rund um die Deutsche Bundesstiftung Umwelt dreht sich beim "Jugendkonkress Biodiversität 2011" vom 6. bis 8. Mai alles um den Erhalt der biologischen Vielfalt.
© Deepen-Wieczorek, Hirneisen/Piclease

Dr. Heidi Lehmal, Initiatorin der Aktion „10.000.000 Schritte – DBU überall in Deutschland“, lädt bewegungsfreudige Menschen ein, sie auf ihren einwöchigen Wandertouren zu begleiten, die sie für den Verein "10.000.000 Schritte - fit durch Deutschland" organisiert. Noch bis August 2011 wandert die Biologin in verschiedenen Regionen zu innovativen Projekten im Umweltschutz, die von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wurden, um sie für ihre Mitwanderer erlebbar zu machen. Damit testet sie ein neues Bildungsformat. Die Gruppe trifft auf ihrem Weg Umweltpioniere, Naturschützer, Firmengründer, Ausstellungsmacher oder Dombaumeister und diskutiert mit ihnen über eine nachhaltige Zukunft. Auch Träger des Deutschen Umweltpreises gestalten persönlich das Programm mit. Ob als berufliche Fortbildung oder Urlaub mit Lernfaktor – mitwandern kann jeder, der Lust hat. Die Strecke beträgt pro Tag maximal 25 Kilometer. Auch Tageswanderer sind willkommen.

Die nächsten Termine:

15.-23. Mai: Nürnberg-Neumarkt-Hilpoltstein, "Nachhaltiger Konsum und Lebensstil";

11.-19. Juni (direkt vor der DBU-Sommerakademie): Zittau-St. Marienthal-Görlitz, "Umweltbildung in Einrichtungen und in der Natur";

10.-17. Juli: Bayreuth-Bad Staffelstein-Fichtelgebirge, "Arten und Kulturgüter schützen - Vielfalt erhalten";

4.-11. August: Dümmer See-Osnabrück-Melle, "Vielfalt in der Natur und in der DBU-Förderung".

Das Projekt startete im August 2010 mit einer Auftaktwanderung beim Deutschen Wandertag in Freiburg. Ein Jahr später, am 11. August 2011, endet die Abschlusswanderung, bei der auch ein Besuch in der DBU-Zentrale auf dem Programm steht, bei der Feierstunde des 111. Deutschen Wandertages in Melle.

Anmeldungen und Informationen: Dr. Heidi Lehmal, Telefon: 01520/8963567, Email: kontakt@10000000schritte.de, www.10000000schritte.de

AZ 27308: 10.000.000 Schritte - DBU überall in Deutschland

Wer Lust hat, ist herzlich zum Mitwandern eingeladen.
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Das ist ein neuer Rekord! Fast 2.200 Kinder und Jugendliche sind 2010 unter die Vielfalt-Entdecker gegangen. Am bundesweiten DBU-Schüler- und Jugendwettbewerb „Entdecke die Vielfalt!“, den die weltweit größte Umweltstiftung zum dritten Mal ausgeschrieben hatte, beteiligten sie sich mit insgesamt 101 Beiträgen zur biologischen Vielfalt. Eine hochkarätige Jury wählte nun Sieger und Platzierte der Neun- bis Zwölfjährigen und der 13- bis 16-Jährigen. Die sechs Erstplatzierten kommen aus Baden-Württemberg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. DBU-Generalsekretär und Juror Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde: „Es ist beeindruckend, wie facettenreich die Schüler die biologische Vielfalt beleuchten und globale Verantwortung übernehmen.“ 2011 startet der Wettbewerb in eine neue Runde. Über die Webseite www.entdecke-die-vielfalt.de können Kinder und Jugendliche zwischen neun und 16 Jahren ab sofort mitmachen.

Biologische Vielfalt "unter die Lupe genommen"

Ob Bewerbungen als Einzelperson, Gruppe oder ganze Schulklasse: Die biologische Vielfalt sollte während des Wettbewerbs „unter die Lupe genommen“ werden. Es gab Preise im Gesamtwert von 20.000 Euro in den drei Kategorien „Natur erforschen“, „Global handeln“ und „Kreativ kommunizieren“. Gewonnen hat zum Beispiel das Projekt der „Frechen Früchtchen“, in dem die Teilnehmer Apfelsaft aus Fallobst herstellten, um mit dem Verkaufserlös brasilianische Jugendliche zu fördern. Die Nationalpark-Jugendgruppe „Wölfe“ begleitete einen Wassertropfen von der Quelle bis zur Nordsee, andere Gruppen produzierten ihr eigenes Hörspiel oder Musical.

Auszeichnung Ende Mai

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) stand Pate für die Kategorie „Global handeln“ und zeichnet Gewinner und Platzierte am 26. Mai in der GIZ-Zentrale aus. Neben Geldpreisen gab es auch einen Sonderpreis: Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) stiftete eine Vielfalt-Entdecker-Reise im Wert von 3.000 Euro.

Wettbewerb auch im Jahr 2011

Auch 2011 gibt es wieder tolle Preise: Die BUNDjugend vergibt gemeinsam mit der DLRG-Jugend ein Wassererlebnis-Wochenende, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) stiftet im internationalen Jahr der Wälder einen Sonderpreis für Projekte zur Bewahrung der Biodiversität in Wäldern. Schüler- und Jugendgruppen können sich ab sofort auf der Wettbewerbsseite registrieren. Wer sein Projekt frühzeitig online stellt, hat die Chance, bei der Verleihung des Deutschen Umweltpreises in Stuttgart dabei zu sein! Bewerbungsschluss ist der 7. Dezember 2011.

AZ 29091: Jugendwettbewerb "Entdecke die Vielfalt"

Die „Frechen Früchtchen“, die Jugendgruppe des Schülervereins „Brasil 09“ der Waldorfschule Sorsum (Niedersachsen), gewinnen den ersten Platz in der Kategorie „Global handeln“ in der Altersgruppe 13 bis 16 Jahre.
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Auf den 16. Hochschultagen Berufliche Bildung in Osnabrück präsentierten die Teilnehmer Ende März nachhaltige Konzepte für einen erfolgreichen Übergang von Schülern in den Beruf. Neben einem Messestand war die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) auch mit einem Gesprächsforum vertreten. Prof Dr. Andreas Fischer, Leuphana Universität Lüneburg, Studiengangskoordinator: Berufs- und Wirtschaftspädagogik / Didaktik der Wirtschaftslehre moderierte dieses Forum.

Auf dem Podium diskutierte DBU-Referatsleiterin Verena Exner mit fünf DBU-Projektpartnern: Wilfried Steenblock (Berufsbildende Schulen Wilhelmshaven), Prof. Dr. Johannes Meyser (Technische Universität Berlin), Rainer Klostermann (Handwerkskammer Osnabrück), Hans van Ooyen (ConAction e. V., Köln) und Kai Burchart (Radko-Stöckl-Schule, Melsungen) über Perspektiven einer Berufsbildung im Kontext der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Daher sprachen die Beteiligten über die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte in der Berufsorientierung sowie klassischen Berufsbildung.

Sie hoben besonders hervor, dass Bildungsübergänge von der Kita, über Grundschulen, weiterführende Schulen, bis hin zum Berufskolleg und der Perspektive des lebenslangen Lernens aktiv aufeinander abgestimmt gestaltet werden müssten, um Bildungsbrüche zu vermeiden. Die Perspektive, dass es sich um eine lebenslange „Wertschöpfungskette Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ handele, müsse stärker thematisiert und verankert werden. Es sei zudem wichtig, so die Podiumsteilnehmer, dass besonders die in der Berufsorientierung befindlichen Jugendlichen verinnerlichten, was Ressourcenschutz im eigenen Berufsfeld bedeute, oder auch wie sie umweltfreundliche, zum Beispiel solarthermische, Anlagen herstellen könnten. Denn: Das fördere auch ihre Jobaussichten.

Auf dem Bild sind die Podiumsteilnehmer zu sehen (v. l): Prof. Dr. Andreas Fischer, Wilfried Steenblock, Verena Exner, Prof. Dr. Johannes Meyser, Hans von Oyen, Kai Burchart und Rainer Klostermann.
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Wie kann man Jugendliche für das Thema Nachhaltigkeit interessieren? Und vor allem 13-16-jährige Hauptschüler. Am besten, indem man sie möglichst selbst herausfinden lässt, was nachhaltige Entwicklung eigentlich bedeutet. Können dabei unterstützend noch Medien wie der Hörfunk genutzt, und Ausflüge zu Firmen gemacht werden und die Jugendlichen möglichst viel selbst recherchieren und gestalten, dann geht das Konzept auf. 200 jugendliche Hauptschüler aus der Region Osnabrück sollen, so das Ziel des Projektes „RAUM OS – Radio-Umweltreporter Osnabrück“, mit Unterstützung des lokalen Hörfunksenders osradio an das Thema nachhaltige Entwicklung über konkrete Beispiele aus ihrem Lebensalltag herangeführt werden. Sie besuchen dazu kleine und mittelständische Unternehmen und machen sich mit deren umweltrelevanten Bereichen vertraut. In Form von Interviews lernen die Schüler Abläufe in den Bereichen Produktion und Dienstleistung kennen, spüren Problemfelder auf und recherchieren Lösungsansätze sowie Nachhaltigkeitsstrategien. Aus diesen Daten erarbeiten die Jugendlichen dann Radiobeiträge/-sendungen, die bei osradio ausgestrahlt werden. Abschließend erhalten die teilnehmenden Jugendlichen ein Medienzertifikat, das ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern soll.

Wie ist das Projekt in der Schule verankert?

Im Rahmen eines Wahlpflichtfaches soll das Projekt an den Hauptschulen umgesetzt werden. Wer mitmachen möchte, bewirbt sich um die Teilnahme und schließt einen Kooperationsvertrag mit osradio. In diesem Vertrag werden Grundlagen wie die Teilnahme der Pädagogen an weiteren Multiplikatorenausbildungen, das Bereitstellen von Räumlichkeiten und Medientechnik in den Schulen sowie die Teilnahme der Lehrerinnen und Lehrer an allen durchgeführten Unterrichtseinheiten und Außenterminen geregelt.

Ergänzend erhalten die Lehrer zwei dreistündige Multiplikatorenschulungen zur Vermittlung journalistischer Darstellungsformen, zur Einführung in die Radiotechnik, zum Interviewtraining sowie zum digitalen Schnitt. Pro Schulhalbjahr sollen drei Jugendgruppen á 15 – 20 Schüler an dem Projekt teilnehmen. Mit Abschluss des Medienprojektes erhalten die Teilnehmer zur beruflichen Chancenverbesserung ein Medienzertifikat, das ihnen ihre Tätigkeit als „RAUM OS-Reporter“ bescheinigt und die erworbenen Kompetenzen, Lernprozesse und Schlüsselqualifikationen klar definiert. Dieses Zertifikat kann für spätere Ausbildungsplatzbewerbungsverfahren genutzt werden.

Die Sendebeiträge …

…. befassen sich inhaltlich mit den Themen Energie, Transport/Logistik, Ver- und Entsorgung, Umwelt-, Natur- und Artenschutz, Industrie/ Technik sowie Handel/Waren/Konsum und Lebensstile. Zusätzlich bearbeiten die Jugendlichen das Thema „Gewalt-/Kriminalitätsprävention“ sowie das Thema „Soziales/Gesundheit/kulturelle Vielfalt“. Eine Kooperation mit Unternehmen und Institutionen aus dem Osnabrücker Raum ist bei der Umsetzung des Gesamtprojektes geplant. Die Jugendlichen knüpfen hier aber selbst, unterstützt durch die Projektleitung, die Kontakte zu den Projektpartnern und gewinnen diese für Interviews.

Workshop vor Hörfunkarbeit

Um einen Bezug zu den Themen Umwelt und Natur zu bekommen und um sich auf die Sendebeiträge zum Thema Nachhaltigkeit vorzubereiten, durchlaufen die Schüler zunächst vier Umweltworkshops, denn: Durch Recherche und Berichterstattung setzen sich die teilnehmenden Schüler vertieft und handlungsorientiert mit verschiedenen Themen der Nachhaltigkeit auseinander. Angeboten werden deshalb Workshops zu folgenden Themen:

1.    Workshop: Naturerlebnis/Teambildung

2.    Workshop: Lebensstile/Konsummuster bei Jugendlichen

3.    Workshop: Umweltkommunikation und journalistische Darstellungsformen

4.    Workshop: Nachhaltigkeit/Rhetorik/Stimm- und Sprecherziehung

Außerdem hinterfragen die Schüler kritisch aktuelle Lebensstile und moderne Konsummuster. Indem sie sich mit ihrem eigenen Handeln und Verhalten auseinandersetzen und dieses reflektieren, erkennen die Jugendlichen, wie sie durch eigenes Zutun die persönliche und globale Zukunft verändern können. Darüber hinaus findet durch die Teilnahme an den Umweltworkshops eine Identifikation mit dem Projekt und der jeweiligen Redaktionsgruppe statt.

Die Ergebnisse des Modellprojektes werden abschließend in einem Handlungsleitfaden für Pädagogen umfassend dokumentiert. Dieser wird auf eine Projekt-Internetseite gestellt und ist somit für Interessierte abrufbar.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Anfang des Jahres gestartete, auf zwei Jahre ausgelegte Projekt.

Nähere Informationen unter: www.raum-os.de

AZ 28991: "RAUM OS" Radio-Umweltreporter Osnabrück - Durchführung eines Umweltmedienprojektes zum Thema nachhaltige Entwicklung an Hauptschulen

Umweltthemen recherchieren, Sendungen produzieren, Berufschancen verbessern – das tun die »Umweltreporter«.
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Im Mai ist es wieder soweit, die Endrunde des diesjährigen Bundeswettbewerbes „Jugend forscht“ steht vor der Tür. Vom 19. bis 22. Mai präsentieren in Kiel die 195 Besten aus den Landeswettbewerben in 110 Projekten ihre Ideen zu Fragestellungen „Wie kann das Reifen von Äpfeln an Bäumen beschleunigt werden?“ oder „Wie kann die Produktion von Großwälzlagern für Windenergieanlagen erleichtert werden?“. Inhaltlich orientieren sich die Projekte der Teilnehmer an den Themen Biologie, Chemie, Arbeitswelt, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik, Informatik, Technik und Physik. Der Nachwuchswettbewerb fördert dabei besondere Leistungen und Begabungen in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Technik. Vielfältige Geld-, Sach- und Sonderpreise belohnen den Forscherdrang der Jugendlichen, die sich möglichst langfristig für ihre Themen begeistern und über die Teilnahme am Wettbewerb in ihrer beruflichen Orientierung unterstützt werden sollen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) stiftet auch in diesem Jahr die Sonderpreise Umwelttechnik auf allen 3 Wettbewerbsebenen (regional, Land, Bund) in Höhe von insgesamt 12.000 €

195 Teilnehmer noch auf Bundesebene dabei

Bis zum 30. November 2010 hatten sich 10.000 Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 21 Jahren für den Wettbewerb unter dem Motto „Bring frischen Wind in die Wissenschaft“ angemeldet. Im Januar 2011 mussten sie dann ihre schriftlichen Ausarbeitungen zu ihrem Wettbewerbsprojekt einreichen. Eine Fachjury beurteilte im Februar in den Regional- und dann im März in den Landeswettbewerben die Arbeiten der qualifizierten Teilnehmer. Insgesamt finden jedes Jahr bundesweit über 100 Wettbewerbe statt.

Die Jungforscher präsentieren ihre Projekte jeweils an selbst gestalteten Ausstellungsständen und stehen der Jury Rede und Antwort. Die DBU ist auch in diesem Jahr bei „Jugend forscht“ wieder als Stifter der Sonderpreise für den Bereich Umwelttechnik dabei. Diese Preise werden auf Regional-, Landes- und Bundesebene vergeben. Wer von den insgesamt noch 195 Teilnehmern auf Bundesebene als Sieger im Bereich Umwelt/Umwelttechnik hervorgeht, bleibt also noch eine spannende Frage. Ein Preisgeld von 1.500 € belohnt den/die erfolgreichste Teilnehmer/-in mit umwelttechnischem Forscherdrang auf Bundesebene.

Den 46. Wettbewerb richtet die Stiftung Jugend forscht e.V. zusammen mit dem Forschungsforum Schleswig-Holstein e. V. aus. Jugend forscht ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, stern, Wirtschaft und Schulen. Schirmherr ist der Bundespräsident. Im Jahr 1965 rief Henry Nannen, damaliger Chefredakteur der Zeitschrift Stern, unter dem Motto „Wir suchen die Forscher von morgen!“ zur ersten Wettbewerbsrunde auf.

Weitere Informationen unter: www.jugend-forscht.de

AZ 28233: "Sonderpreis Umwelttechnik im Rahmen des Wettbewerbs Jugend forscht"