DBU aktuell Nr. 9 | 2021

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Die Erwartungen waren hoch, denn die Zeit drängt: Auf der UN-Klimakonferenz COP26 haben rund 200 Nationen verhandelt, um die Begrenzung der Erderwärmung und ein Abwenden der Klimakatastrophe voranzubringen. Ohne erhebliche Anstrengungen droht sich die Erde bis zum Jahr 2100 um fast drei Grad aufzuheizen, so eine UN-Prognose.

Mehr als 25.000 Konferenzteilnehmende waren vom 31. Oktober bis Mitte November als registrierte Delegierte, Beobachter – beispielsweise Nichtregierungs- und Umweltschutzorganisationen – und Journalisten im schottischen Glasgow. Nach einer Anreise per Bahn mit dabei: Ein dreiköpfiges DBU-Team, darunter DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Zum Abschluss des Weltklimagipfels sagte er: „Die internationale Verständigung auf mehr Klimaschutz ist zentral, notwendig sind internationale Erklärungen und Ziele. Eine Erklärung allein oder nur Zahlen an sich reichen aber nicht. Um Klima- und Artenschutz wirklich voranzubringen, müssen wir handeln!“

Der Nutzen von Klimakonferenzen

Klimaaktivistinnen und Umweltschutzorganisationen haben die Ergebnisse der COP26 als nicht weitreichend genug kritisiert. Prof. Dr. Große Ophoff, fachlicher Leiter des DBU Zentrums für Umweltkommunikation, erläutert, warum er trotzdem der Meinung ist, dass Klimakonferenzen wichtig sind: „Es sind alle Staaten dabei und suchen nach Lösungen. Ohne das bei den Konferenzen herrschende Konsensprinzip wäre das nicht der Fall. Zudem bietet die COP eine Plattform und einen Anlass, um durch die öffentliche Aufmerksamkeit Maßnahmen voranzubringen. Zum Beispiel, wenn auf der COP bestimmte Initiativen – wie dieses Mal die Initiativen zum Schutz der Wälder, die Methan-Initiative oder die Initiative zum Ende des Verbrennungsmotors – deutlich schneller voranschreiten und den Druck auf die Langsamen erhöhen. Ein weiterer Erfolg ist, dass die Arbeiten am Regelbuch für das Paris-Abkommen abgeschlossen werden konnten.“ Das Regelbuch schreibt fest, wie Staaten ihre nationalen Zusagen beim Klimaschutz erheben, berechnen und berichten.

DBU unterstützt nationale Macherinnen und Macher

Um nationale Erfolge beim Klimaschutz zu erreichen, setzt DBU-Generalsekretär Bonde auf innovative Ideen vor Ort: „Glasgow wird nur dann ein Gewinn für Klima, Umwelt und Artenvielfalt, wenn die angepeilten Gigatonnen an Treibhausgasen tonnenweise eingespart werden – in Gelsenkirchen, Gladbach, Greifswald und anderswo auf der Welt. Viele, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und wollen den Wandel aktiv gestalten und nachhaltig wirtschaften. Als Innovationsförderin unterstützt die DBU derartige Macherinnen und Macher.

So engagiert sich die DBU mit der Initiative #DBUcirconomy für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft, beispielsweise in der Gießereiwirtschaft, in der Textilindustrie, der Bauwirtschaft oder im Holzbau. Die Stiftung fördert technische Lösungen, neue Bildungsansätze und wissenschaftliche Erkenntnisse für das Vermeiden von Treibhausgasemissionen und eine nachhaltige Energieversorgung – unter anderem mit dem Stipendienschwerpunkt „Umweltsoziale Fragen der Energiewende“. Ein zentrales Werkzeug sieht die DBU in einer nachhaltigen Digitalisierung. Dazu kommen der Schutz von Klimasenken wie Wälder und Moore, unter anderem im DBU-Naturerbe, und Impulse für eine nachhaltige Landwirtschaft.

Maßnahmenpapier für ambitionierten Klimaschutz

Zudem sind die Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2018, Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, und Umweltpreisträger 2020, Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, ebenso wie DBU-Generalsekretär Bonde und viele weitere DBU-Partner Mitunterzeichnende des Maßnahmenplans „Klimaschutz beschleunigen: marktwirtschaftlich, sozial, global“. Dieses Papier von insgesamt 21 Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Fachinstitutionen benennt 17 konkrete Maßnahmen für einen ambitionierten Klimaschutz, von der Stärkung des Emissionshandels bis hin zu Koordination der weltweiten Klimapolitik in einem globalen „Klimaclub“. Es wurde den Politikerinnen und Politikern übergeben, die an den Verhandlungen für die neue Regierungsbildung beteiligt waren.

Die Inhalte des Maßnahmenpapiers kurz zusammengefasst und mit Downloadmöglichkeit finden Sie in unserem Umweltpreis-Blog.

Damit der Blaue Planet nicht überhitzt: Verhandlungen auf der COP26 im Oktober und November 2021 in Glasgow
© chrisdorney - stock.adobe.com
Mit dabei: Ein DBU-Team mit Generalsekretär Alexander Bonde
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Biogasanlagen leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende – aber nur, wenn sie möglichst emissionsarm betrieben werden. An undichten Stellen der Anlagen können unkontrolliert klimaschädliche Gase wie Methan austreten, das ein 28-mal höheres Treibhauspotenzial als Kohlendioxid hat.

Mit dem DBU-Projekt „Entwicklung eines Gas-Sensor-Arrays für die kontinuierliche Überwachung von gasförmigen Emissionen aus Biogasanlagen“ ging die Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG dieses Problem mithilfe eines speziell entwickelten Sensorsystems an. Es ist kompakt gebaut, vernetzt mehrere Sensoren und ist intuitiv zu bedienen. Das Sensorsystem ermöglicht die kontinuierliche Echtzeitüberwachung von Biogasanlagen und detektiert ausströmendes Methan.

Die eingesetzten Sensoren, sogenannte „elektronische Nasen“, reagieren auf „Gerüche“: Anhand von biogastypischen Geruchsmustern in der Umgebungsluft erkennen sie Gasemissionen frühzeitig. Dabei lassen sie sich nicht von anderen Bestandteilen in der Umgebungsluft und Witterungseinflüssen wie der Luftfeuchtigkeit irritieren. Wenn mehrere Biogassensoren als Sensorsystem auf einem Gelände installiert werden, kann der Ort der undichten Stelle schnell ermittelt werden. Mithilfe eines WLAN-basierten, lokalen Datennetzwerks zwischen den Sensoren und der Basis werden die Messdaten in Echtzeit auf eine Datenbank übertragen und für den Anlagenbetreiber visualisiert. Ein Ampelsystem bietet dem Betreiber dann eine Entscheidungshilfe hinsichtlich möglicher Gaslecks.

Der Biogassensor hat bereits mehrere Feldtests erfolgreich bestanden und soll im April 2022 auf der ACHEMA, dem Weltforum für die Prozessindustrie, präsentiert werden.


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Prototyp des Biogassensors kombiniert mit einem Windrichtungs- und Windgeschwindigkeitssensor im Feldtest
© Dr. Fanny Finger
Biogassensor im Feldtest beim Industriepartner
© Dr. Fanny Finger

Das Gas Methan ist mit einem 28-mal höheren Treibhauseffekt deutlich schädlicher für das Klima als Kohlendioxid. Darum lohnt es sich genau hinzuschauen und Quellen zu finden, aus denen das Treibhausgas ungewollt in die Atmosphäre tritt. Zum Beispiel entsteht im Sediment eines jeden Gewässers durch am Grund verrottende Organik wie Pflanzenreste natürlicherweise Methan. An Talsperren aufgestaute Gewässer emittieren besonders viel des Klimagases. Das zufließende Wasser spült zahlreiche Pflanzenreste an, die sich am Gewässergrund anstauen und dort hochkonzentriert in sauerstoffarmer Umgebung nicht zu Kohlendioxid, sondern zu Methan zersetzt werden. Die so entstehenden Methanemissionen schwanken über den Tag und das Jahr hinweg. Besonders klimawandelbedingte Hitzesommer verstärken diesen Effekt.

Das Projekt der D-Sediment GmbH entwickelt und testet in Kooperation mit Forschenden der Universität Koblenz-Landau und der TH Köln ein Verfahren, das diese Methanemissionen langfristig verringern soll, indem das Sediment umgelagert und die dabei entstehenden Methanemissionen aufgefangen und entnommen werden.

Ein in einem ersten Vorhaben entwickelter Prototyp wurde bezüglich der Methanausbeute modifiziert. Der optimierte Saugkopf kann nun einen Großteil des im Sediment produzierten und gespeicherten Methangases auffangen und entnehmen. Im Folgeprojekt sollen die Effizienz des Verfahrens und vor allem der Einfluss von Umweltbedingungen auf die Methanernte getestet werden. Dafür werden zu verschiedenen Jahreszeiten mehrere Feldversuche in einer Vorsperre der Wupper-Talsperre unternommen. Zudem soll untersucht werden, inwiefern das aufgefangene Methan energetisch genutzt werden kann.


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An Talsperren aufgestaute Gewässer emittieren Methan - an der Wupper-Talsperre wird untersucht, wie das Treibhausgas aufgefangen werden kann.
© Christoph - stock.adobe.com

Im Saerbecker Bioenergiepark ist durch den Förderverein Klimakommune Saerbeck der Lernstandort Saerbecker Energiewelten entstanden. Auf dem Gelände gibt es Windenergie-, Photovoltaik- und Biogas-Anlagen. Diese können sich Besucherinnen und Besucher direkt anschauen. Der Lernstandort ist ein Kompetenzzentrum zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie für Berufsorientierung mit dem Fokus erneuerbare Energien und Energiewende.

Schülerinnen und Schüler lernen vor Ort Studiengänge und Ausbildungsberufe im Bereich Energiewende kennen. Das nutzt das DBU-Projekt EnergieweltenPLUS vom IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik aus Kiel und setzt im Bereich Berufsorientierung auf das Thema Energiewende. Es werden Aus- und Fortbildungsangebote für Lehrkräfte entwickelt, um das Thema im Unterricht zu etablieren. Die Herausforderung: die Themen Klimawandel, Ursachen, Folgen und der Umgang damit, lassen sich nicht nur einem Unterrichtsfach zuordnen. Daher wird aktuell eine Studie mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Schule durchgeführt. Auf Basis der Studien-Ergebnisse werden Module für die Lehrkräftebildung entwickelt. Nach einer ersten praktischen Erprobungsphase im Frühjahr 2022 werden dann weitere Angebote für Lehrkräfte zur Verfügung stehen.


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Schülerinnen und Schüler experimentieren im Außerschulischen Lernort Saebecker Energiewelten.
© Alfred Riese, Saerbecker Energiewelten
Der Lernstandort ist ein Kompetenzzentrum zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
© Alfred Riese, Saerbecker Energiewelten

DBU-Referentin Dr. Katrin Anneser, zuständig für den Bereich Klimaschutz und Energie, berichtet im Interview über das Promotionskolleg mit dem neuen Schwerpunkt „Umweltsoziale Energiewende“ und erläutert, warum Vernetzung dabei eine wichtige Rolle spielt.

Frau Anneser, Sie sind in der DBU Ansprechpartnerin für das Promotionskolleg „Umweltsoziale Energiewende“. Können Sie das Thema des Schwerpunkts kurz erklären?
Neben den technischen Herausforderungen bringt die Energiewende inzwischen vermehrt auch „umweltsoziale“ Fragen mit sich, beispielsweise zur Flächenverfügbarkeit oder zum Artenschutz, hier besonders bei Fragen der Akzeptanz, aber auch der Risikobewertung. Diesen Fragestellungen widmet sich unser Stipendienschwerpunkt.

Was ist Ziel des Promotionskollegs?
Das Ziel dieses neuartigen Kollegs ist es, unseren Stipendiatinnen und Stipendiaten den Blick über den Tellerrand der eigenen Promotion zu ermöglichen und gleichzeitig einen Mehrwert für die DBU zu generieren. Wir können einerseits von den Forschungsergebnissen profitieren und andererseits auch unseren Projektpartnern interessante Einblicke in die Forschung bieten – und andersrum den Stipendiatinnen und Stipendiaten Einblicke in die Industrie. Darüber hinaus geht es um eine Vernetzung mit deutschen und internationalen Experten und Institutionen.

Am 2. November hat das Energiewende-Kolleg ausgewählte Forschungsthemen und erste Ergebnisse zum Thema „Die Energiewende – eine überkomplexe Herausforderung?“ vorgestellt. Ihr kurzes Fazit?
Unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten haben dargestellt, dass die Energiewende ein wicked problem – also ein mit simplen Ansätzen kaum lösbares Problem – ist. Aus ihren Forschungsarbeiten lassen sich aber Lösungsansätze ableiten, die zu einer erfolgreichen Energiewende beitragen können.

Können Sie einen Einblick in ein paar Forschungsvorhaben der Stipendiatinnen und Stipendiaten geben, aus welchen Bereichen kommen sie?
Beim Promotionskolleg war uns Interdisziplinarität wichtig: so sind neben Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern auch Promovierende aus den Fachbereichen Planungswissenschaften, Umweltökonomie und Nachhaltigkeitsforschung beteiligt. Neben der Erforschung von Vorhersageunsicherheiten der Energieträger und der Rolle der Industrie, sind auch Themen zu Stromnetzen, thermischen Speichern, Windkraft und Photovoltaik vertreten.


Mehr zu den Stipendienprogrammen der DBU lesen Sie hier.

DBU-Referentin Dr. Katrin Anneser
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Zukunft Mittelstand – Daten oder Mindset?

Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind die Themen unserer Zeit. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen müssen dafür neue Strategien entwickeln. Dazu fand am 15. und 16. November die digitale Jahreskonferenz „Zukunft Mittelstand – Daten oder Mindset?“ der Plattform nachhaltig.digital von DBU und B.A.U.M. e.V. statt.
„Die großen Transformationen wie Energie- und Ressourcenwende sind ohne Digitalisierung nicht zu bewältigen“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde zu Beginn des ersten Veranstaltungstages. Wichtig sei jedoch, „dass sie nachhaltig gestaltet wird.“ Yvonne Zwick, Vorstandsvorsitzende von B.A.U.M. machte in ihrem Grußwort deutlich: „Man muss dahinkommen zu belegen, welche Auswirkungen Nachhaltigkeit auf Gesellschaft und Unternehmen hat.“

Brauchen ein grundlegend neues Denken

In seinem Impulsvortrag „Die digitale Transformation ist mehr als nur eine betriebliche Lösung" vertrat Prof. Dr. Matthias Schmidt von der Berliner Hochschule für Technik die These: „Wir brauchen ein grundlegend neues Denken, mit alten Denkmustern kommen wir nicht hin. Homeoffice sei ein Beispiel für den Wandel in der Arbeitswelt, so Schmidt.

Unternehmen sollten voneinander lernen

Sein Impuls diente als Grundlage für die folgenden Workshops und Diskussionsrunden, die unter der Frage standen: Mindset, Datenstrategie, Nachhaltigkeit – wo anfangen, wenn der Weg nicht planbar ist? An Tag zwei der Jahreskonferenz folgten zwei weiteren Workshops zu „Haltung im Umgang mit Daten und Hardware“ und „Mindset & Kultur für nachhaltig digitale Transformation“. Die Teilnehmenden waren sich am Ende einig: „Wir müssen jetzt loslegen, wir haben keine weiteren zehn Jahre!“ Mehr Geschwindigkeit in der Transformation könne durch berufsbegleitende und praxisnahe Weiterbildungsangebote erreicht werden. Unternehmen sollten voneinander lernen und sich gegenseitig durch konkrete Beispiele und Vorbilder inspirieren. Bei der Frage „Daten oder Mindset“ plädierten die Teilnehmenden ganz eindeutig für ein „und“.

Mehr zur Verantaltung lesen Sie unter: https://nachhaltig.digital/blog/1584, ebenso wie im digitalen Adventskalender von nachhaltig.digitla auf Twitter: #24malnd 

Die Youtube-Playlist zur Veranstaltung findet sich hier: https://www.dbu.de/@YoutubeNDJahreskonferenz21

Möglichkeiten für einen nachhaltig-digitalen Wandel von Unternehmen standen im Mittelpunkt der Online-Jahreskonferenz von nachhaltig.digital, an der auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) beteiligt war.
© nachhaltig.digital

Mit digitalen Lösungen wollen sie die Welt ein Stück nachhaltiger machen: vier junge Unternehmen, die jetzt im Green Start-up-Programm der DBU gefördert werden.

Rund 600.000 Tonnen Brot- und Backwaren landen laut Umweltorganisation WWF im deutschen Bäckerhandwerk jährlich im Müll. Mit digitalen Lösungen möchte das Berliner Start-up Backdigital die Lebensmittelverschwendung in der Back- und Konditoreibranche erheblich verringern.

„Eine Lademöglichkeit zu Hause ist für viele eine Voraussetzung für den Wechsel vom Verbrenner- zum Elektroauto“, sagt Jonas Schumacher, Gründer des Start-ups Chargetic. Das Karlsruher Unternehmen möchte die Mobilitätswende beschleunigen und entwickelt intelligente Ladestationen für Elektroautos, die an der Hauswand befestigt werden.

Immer mehr Firmen möchten einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Das Freiburger Start-up silberzebra hat dafür die Online-Plattform goodbalancer entwickelt. Sie hilft Unternehmen dabei, ihr Handeln in allen relevanten Nachhaltigkeitsdimensionen rund um Ökologie, Wirtschaft und Soziales zu erfassen, zu verbessern und darüber zu berichten.

Holz als Baustoff bietet eine Alternative zu umweltbelastendem Beton. Das Karlsruher Start-up ModuGen entwickelt einen digitalen Planungsassistenten speziell für den mehrgeschossigen Wohn- und Bürobau aus Holz. Das Innovative: Das Programm liest die 3D-Architekturzeichnung ein, erstellt ein Analyse-Modell des Holzgebäudes und berechnet die Statik.

Die DBU fördert diese Vorhaben zwei Jahre lang fachlich und finanziell mit je rund 125.000 Euro.

Mehr zu den neuen Start-ups in unserer DBU-Pressemitteilung

Weitere Informationen zur Förderung und Bewerbung finden Sie hier: https://www.dbu.de/startup

Das Gründungsteam von Backdigital mit Anna Katharina Lingmann, Thorsten Sobiech, Jonathan Fahlbusch und Malte Pfahl (v. l.).
© Backdigital
Jonas Sivers und Jonas Schumacher (v. l.) vom Green Start-up Chargetic entwickeln Lösungen für Mehrfamilienhäuser.
© Chargetic
Matthias Fehske und Veronika Sharonova (v. l.) bieten dafür mit ihrem Start-up silberzebra die Online-Plattform goodbalancer an.
© Alexander Luna
Joshua Brett und Maximilian Franz (v.l.) vom Start-up ModuGen.
© ModuGen

Klimawandel, Ernährungssicherung, Erhalt der Artenvielfalt und Böden – die Landwirtschaft steht aktuell vor großen Herausforderungen. Vor allem im Bereich Umweltschutz gibt es reichlich Konfliktpotenzial. Aber es existieren auch Gemeinsamkeiten, die helfen können Landwirtschaft und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Das von der DBU und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderte Projekt „Jugendkongress 2021/2022 Natur und Landwirtschaft“ möchte mit dem Motto „Zusammen.wachsen – auf den Böden der Zukunft“ beide Seiten an einen Tisch bringen. Ziel ist es, den Dialog zwischen jungen Menschen aus den Bereichen Landwirtschaft und Naturschutz zu fördern, gemeinsame Ideen und lösungsorientierte Projekte zu entwickeln.

Junges Planungsteam organisiert die Entwicklung des Formates

Im Dezember 2020 ist das Jugendprojekt an den Start gegangen. Ein Planungsteam, bestehend aus acht engagierten jungen Menschen, organisiert die Entwicklung des Formates. Die 22-jährige Landwirtin Levinia Schilligmann ist Teil des Teams: „Ich möchte für die Landwirtschaft tragbare Möglichkeiten aufzeigen, die den Umweltschutz fördern", sagt sie. „Ich als 25-jähriger Landwirtschaftsmeister versuche als Landwirt bzw. Klimawirt aktiven Klima- und Umweltschutz zu betreiben. Die Gedanken haben mehr Vorteile als Nachteile. Es wird Zeit zum Handeln!“, ergänzt Leon Trentmann, der auch zum Planungsteam gehört. Seine Teamkollegin Anna Sygulla geht noch einen Schritt weiter: „Ich bin überzeugt, dass die Erreichung der Klimaziele ohne die Einbeziehung der Landwirtschaft nicht möglich ist."

Ziel: Landwirtschaft und Umweltschutz künftig besser zu vereinbaren

Ein erstes Treffen zum Kennenlernen fand im Juni 2021 als digitale Veranstaltung statt. Die Ideenwerkstatt Ende Oktober ist dann als Präsenzveranstaltung im DBU Zentrum für Umweltkommunikation realisiert worden. Bundesweit reisten 60 junge Menschen nach Osnabrück, um sich persönlich kennenzulernen. Die 16- bis 27-Jährigen tauschten sich aus und entwickelten gemeinsam Lösungsideen, mit dem Ziel Landwirtschaft und Umweltschutz künftig besser zu vereinbaren. Die bei den Workshops entstandenen Gruppenprojekte werden nun im Winter 2021/22 weiterentwickelt und sollen ab Frühjahr 2022 über acht Monate von der DBU gefördert werden.

Das Planungs- und das DBU-Projektteam des Jugendkongresses im Sommer 2021 in Aktion.
© Melanie Vogelpohl/DBU

Nach dem Preis ist vor dem Preis: Kurz nach der diesjährigen Verleihung des Deutschen Umweltpreises in Darmstadt hat die DBU nun die Suche nach den Preisträgerinnen und Preisträgern für das nächste Jahr angestoßen.

Zum 30. Mal vergibt die DBU im kommenden Jahr den mit 500.000 Euro dotierten Deutschen Umweltpreis: Ab sofort können mehr als 200 vorschlagsberechtigte Personen und Institutionen wie Verbände, Vereinigungen, Forschungseinrichtungen, Gewerkschaften und Redaktionen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft nominieren, die vorbildlich zum Schutz der Umwelt beigetragen haben. Die Frist zum Einreichen endet am 15. Januar 2022.

Mit der Auszeichnung will die Stiftung Menschen, Unternehmen und Organisationen motivieren, Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe geeigneter Strategien zu entschärfen. Die festliche Verleihung findet im kommenden Herbst in Magdeburg statt.

Besonders willkommen sind der DBU Unternehmerpersönlichkeiten aus dem Kreis ihrer Kernzielgruppe – der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Vorschläge nimmt die DBU gern unter folgender Adresse entgegen: m.schulte@dbu.de.

Bis zum 15. Januar 2022 dürfen Vorschlagsberechtigte die Kandidatinnen und Kandidaten für den Deutschen Umweltpreis ins Rennen schicken.
© Peter Himsel/DBU

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie lehrt uns nur mit dem Unbegreiflichen zu leben.

Mit diesen Worten nimmt die DBU Abschied von Daniel Hackenholt, in der DBU-Naturerbe GmbH zuständig für IT und GIS-Koordination, der im Alter von 28 Jahren am 29. November 2021 Opfer eines tragischen Unfalls wurde.

„Wir haben viel zu früh unseren liebenswerten und allseits geschätzten Kollegen und Mitarbeiter verloren, der noch so viele Träume hatte und der uns sehr fehlen wird. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihn kannten und mochten“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.

Daniel Hackenholt †
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Als Bester seines Jahrgangs absolvierte Lasse Krusel seine Ausbildung zum Fachinformatiker mit der Fachrichtung Systemintegration bei der DBU.

In einer Festveranstaltung wurde er von der Industrie- und Handelskammer in Osnabrück ausgezeichnet.

 

DBU-Azubi Lasse Krusel (rechts) ist Jahrgangsbester.
© Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim

Neues auf den DBU-Webseiten:

In unserem Umweltpreisblog stellen wir den Nobel- und Umweltpreisträger Klaus Hasselmann vor, der am 7. Dezember in Berlin den Physik-Nobelpreis erhielt (aufgrund der Corona-Pandemie fand die Preisverleihung nicht in Stockholm statt). Hier geht es zum Portrait.

In unserem neuen #Spotlightprojekt geht es um das DBU-Projekt CLEAN von LimnoMar. Geschäftsführer Dr. Burkard Waterman hat ein Verfahren entwickelt, wie Schiffsrümpfe gereinigt werden können, ohne dass dabei Schadstoffe in Gewässer gelangen. Im Interview erklärt er, wie das funktioniert. Mehr dazu lesen Sie hier.

Klaus Hasselmann bei der Verleihung des Nobelpreises - coronabedingt in Berlin.
© Nobel Prize Outreach. Photo: Bernhard Ludewig

Durch Arzneimittel und Industrieprodukte gelangen zahlreiche Mikroschadstoffe in das Abwassersystem und belasten umliegende Gewässer. Der Leitfaden des Projekts MikroModell zeigt, wie nachhaltiger Gewässerschutz funktionieren kann. Er hilft die Emissionen von Mikroschadstoffen, insbesondere durch Pharmazeutika, standortspezifisch zu bewerten und die effizienteste Maßnahme zur Verbesserung der Gewässerqualität zu identifizieren.

Hier kann er heruntergeladen werden.

Aktuelle Szenarien zur Klimaentwicklung zeigen, dass die Klimaziele von Paris durch Reduktion der Treibhausgasemissionen allein nicht mehr zu erreichen sein werden. Mittelfristig wird eine zusätzliche aktive Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre notwendig sein. Ein möglicher, vergleichsweise schnell umsetzbarer Beitrag solche sogenannten negativen Emissionen zu realisieren ist es, Biomasse durch Pyrolyse zu verkohlen und die gewonnene Pflanzenkohle im Boden oder anderen Umweltmedien zu speichern.

Der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU) empfiehlt der Bundesregierung, wie andere, an Nachhaltigkeitskriterien und dem Vorsorgeprinzip orientierte Strategien für die Anwendung von CO2-Entfernungsmaßnahmen zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund diskutieren vier Expertinnen und Experten im #DBUdigital Online-Salon „Klimaschutz durch Pflanzenkohle!? – Chancen und Risiken einer negative emission technology“ am 14.12.2021 von 14:00 bis 16:00 Uhr die Chancen und Risiken der Nutzung von Pflanzenkohle für den Klimaschutz.

Anmeldungen sind noch möglich unter: www.dbu.de/@OnlineSalonPflanzenkohle

„Klimaschutz durch Pflanzenkohle!?“
© Harald Bier, EBI Consortium

Die re:publica Berlin ist mit einem Neustart zurück! Vom 8. bis 10. Juni 2022 findet das Festival für die digitale Gesellschaft unter dem Motto „Any Way the Wind Blows” in der Arena Berlin und dem Festsaal Kreuzberg statt. Auch die DBU wird mit einem Stand vor Ort sein.

Schon jetzt ruft die re:publica mit einem Call for Participation zum Mitmachen auf: Ab dem 13. Dezember 2021 können Interessierte ihre Ideen, Visionen, Themen und Projekte einreichen und selbst Teil des #rp22-Programms werden. Weitere Informationen unter: www.re-publica.com

Wie können transformative Methoden in der Bildung zur Stärkung von Nachhaltigkeitsbewusstsein, Handlungs- und Partizipationskompetenz beitragen und welche Rolle spielen dabei Reallabore mit schulischen und außerschulischen Lernorten? Der #DBUdigital Online-Salon zum Thema „Transformative Methoden – Potential zur Bewältigung von Nachhaltigkeitsherausforderungen“ am 10. Februar 2022 von 14:00 bis 16:15 Uhr geht diesen Fragen nach.

Mehr zu Programm und Anmeldung erfahren Sie hier.

Transformative Methoden – Potential zur Bewältigung von Nachhaltigkeitsherausforderungen
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Herausgeber
Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-0
Fax 0541|9633-190
www.dbu.de

Redaktion
Verena Menz, Kathrin Pohlmann, Anne Lang
DBU Zentrum für Umweltkommunikation
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-962
Fax 0541|9633-990

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