DBU aktuell Nr. 7 | 2020

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Aufgrund der Corona-Pandemie findet der Festakt zum Deutschen Umweltpreis im Hannover Congress Centrum unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen und Berücksichtigung eines Hygienekonzeptes mit deutlich reduzierter Gästezahl statt. Die DBU lädt daher alle Interessierten herzlich ein, die Veranstaltung online im Live-Stream zu verfolgen:

Festakt Deutscher Umweltpreis 2020

Sonntag, 25. Oktober 2020, ab 11:00 Uhr als Livestream auf www.dbu.de/live und www.3sat.de/nano

Preisträgerin und Preisträger:

 

Mehr zur Preisverleihung unter: https://www.dbu.de/umweltpreis

Twittern Sie mit: #uwp20

 

Der Deutsche Umweltpreis
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Am Anfang war die Eiszeit: Als die Schmelzwasserabflüsse der Alpengletscher das Günztal formten, entwickelten sich vielfältige ökologisch wertvolle Lebensräume wie Feucht- und Blumenwiesen, Auen- und Moorlandschaften. Auch heute gilt die Günz – mit 92 Kilometern das längste Bachsystem Bayerns – als überregional bedeutende Biotopverbund-Achse zwischen dem Alpenvorland und dem Donautal. Allerdings: Das Günztal gehört inzwischen zu einem der größten Grünlandgebiete Deutschlands mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Seine Wiesen zählen laut Landesanstalt für Landwirtschaft zu den artenärmsten in ganz Bayern und in keiner anderen bayerischen Region wurde im Zeitraum von 2005 bis 2015 mehr Grünland in Ackerland umgewandelt.

Wie kann in einer derartigen Region eine naturschonende und extensive Nutzung gelingen? Möglichkeiten dazu untersuchte die Stiftung Kulturlandschaft Günztal mit Sitz in Ottobeuren von 2015 bis 2020 im Projekt „Naturschutz in Intensivgrünlandregionen – Biotopverbund Günztal.“

„Erfolge für Landwirtschaft und Artenvielfalt“

„Im Projekt wurden auf verschiedensten Wegen Erfolge für Landwirtschaft und Artenvielfalt im Günztal erzielt: durch Pacht und Ankauf von wertvollen Flächen, Kooperationen mit Gemeinden, neu geschaffenen Fördermöglichkeiten für die extensive Grünlandnutzung – und die intensive Zusammenarbeit mit Landwirten, Verbänden und Behörden“, resümieren Projektmanagerin Elena Hofmann und Projektmanager Sebastian Hopfenmüller. Insgesamt entstanden durch das Projekt 32 neue Feuchtbiotope und es wurden 6 676 Bäume und Sträucher gepflanzt. Auf über 52 Hektar Wiesen ist die Nutzung extensiviert worden, das heißt, bei der Bewirtschaftung wird entweder ganz auf Düngung verzichtet oder diese stark reduziert und die Wiesen werden erst Mitte Juni gemäht. Dadurch können viele Wiesenpflanzen wieder zur Blüte kommen. Auf weiteren 20 Hektar wurde eine extensive Beweidung aufgenommen und auf mehr als fünf Kilometern Länge sind Uferrandstreifen entlang von Bächen neu angelegt worden.

„Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigen“

Ein wichtiger Erfolgsfaktor war die von der Stiftung Kulturlandschaft gegründete FlächenAgentur Günztal. Sie vermittelt Kompensationsflächen an Industriebetriebe und Gemeinden, deren Bauvorhaben in Natur und Landschaft eingreifen. Diese Flächen werden dann von der Stiftung als Naturschutzflächen betreut und weiter entwickelt.

Da das staatliche Vertragsnaturschutzprogramm im Günztal nur wenig angenommen wurde, wurde mithilfe von Expertinnen und Experten aus Verwaltung und Praxis als Alternative das „Grünlandprogramm Günztal“ geschaffen und im Gemeindegebiet Kettershausen modellhaft erprobt. Von 14 Landwirten wurden so über 16 Hektar extensive Heuwiesen neu geschaffen. Projektmanager Hopfenmüller: „Das macht deutlich, dass ein Miteinander möglich ist, wenn die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt werden.“

Eine weitere „Zutat“ zum Erfolgsrezept nennt Projektmanagerin Hofmann: „Bei Exkursionen und Vorträgen wurden in den vergangenen fünf Jahren mehr als 3 000 Teilnehmenden die Ziele und die Bedeutung der Naturschutz-Projektarbeit vor Augen geführt.“

Eine Erfolgsgeschichte, die offensichtlich auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) überzeugt hat: Im Anschluss an die DBU-Förderung wird das Projekt durch das BfN weiter unterstützt.


Mehr zum Projekt in einer Beschreibung der Stiftung Kulturlandschaft Günztal.
Mehr zur DBU-Förderung unter:
https://www.dbu.de/antragstellung

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The Günz Valley in Bavaria is characterized by intensive farming.
© Dieter Hopf
Erfolg für Landwirtschaft und Artenvielfalt im Günztal: Neuanlage eines Wiesenrandstreifens entlang eines Fließgewässers nördlich von Kettershausen
© Sebastian Hopfenmüller

Urwälder finden sich nicht nur am Amazonas in Brasilien, auch in Europa gab es einmal viele Urwälder. Die meisten wurden durch Abholzung weitestgehend zerstört. Weniger als ein Prozent aller europäischen Wälder haben noch ihr ursprüngliches Aussehen und ihre biologische Vielfalt. Der Großteil aller noch erhaltenen europäischen Urwälder (außerhalb von Russland) liegt in den rumänischen Karpaten. Dort gab es im Jahr 2000 geschätzt noch 200 000 Hektar Wälder mit sehr unterschiedlichen Waldtypen, die über Jahrtausende ohne gravierenden menschlichen Einfluss wachsen konnten.

Massive illegale Einschläge

Mit dem EU-Beitritt Rumäniens und den darauffolgenden Abholzungen durch ausländische Holzkonzerne sind diese Urwaldflächen auf etwa 150 000 Hektar geschrumpft. Massive illegale Einschläge, aber auch ein vielfach nur in der Theorie bestehender Schutzstatus sind weitere Ursachen. Eine Kartierung unzerschnittener rumänischer Urwälder und deren Meldung an das rumänische Umweltministerium sollen einen besseren Schutz sichern. Unter dem Titel „Virgin & Old Growth Forests in Romania – Safeguarding European Biodiversity Heritage“ startete 2017 ein DBU-gefördertes Forschungsvorhaben der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, in dem bis 2019 laufend potenzielle Urwaldreservate in Rumänien inventarisiert wurden.

Wichtiger Beitrag zum Schutz der Urwälder

Mehrere Teams rumänischer Wissenschaftler haben in diesen zwei Jahren Waldgebiete identifiziert, kartiert und gutachterlich dokumentiert, die den nationalen Kriterien potenzieller Urwaldschutzgebiete entsprechen. Hintergrund der Maßnahmen ist, dass alle Urwälder in Rumänien seit 2016 prinzipiell geschützt sind – dieser Schutz greift aber erst, wenn sie in einen nationalen Katalog aufgenommen wurden. Für eine Listung im „Urwaldkatalog“ müssen die Urwaldstandorte nach einem standardisierten Verfahren erfasst und in Verbindung mit einem wissenschaftlich fundierten Gutachten an die zuständigen Behörden und Ministerien gemeldet werden. Auf Grundlage der von Wissenschaftlern und Fachexperten aus Rumänien, Deutschland und Österreich erstellten Studien konnten wichtige Beiträge zum langfristigen Schutz dieser letzten europäischen Urwälder geleistet werden. Mit den Projektmitteln wurden potenzielle Urwaldreservate im Umfang von bis zu 10 000 Hektar untersucht und inventarisiert. Das Vorhaben hat somit einen erheblichen Beitrag zur Sicherung von Urwäldern und alten Wäldern in der Karpaten-Region geleistet.


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Kartierungen sichern den Schutz der letzten europäischen Urwälder in Rumänien.
© Prof. Dr. Rainer Luick

Starke Trockenheit, Schädlingsbefall und Stürme haben in vielen Wäldern in den letzten Jahren vermehrt für Totholz gesorgt. „Der Umgang mit solchen Flächen ist umstritten. Oft wird das abgestorbene Holz entfernt. Dabei könnte es das Ökosystem Wald positiv beeinflussen", erklärt Dr. Simon Thorn von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. In Buchenwäldern in Bayern, die besonders von Windwurf, also umgeknickten Bäumen, betroffen waren, sollen nun unterschiedliche Verfahren zum Umgang mit diesen Flächen getestet werden.

„Die Totholzmenge und starke Sonneneinstrahlung nach Stürmen sind zwei der wichtigsten Treiber für die Artenvielfalt von Pilzen und Insekten“, so Thorn. „Außerdem begünstigen diese Gegebenheiten das Heranwachsen von Baumarten wie der Eiche, die eine gewisse Menge Licht benötigen. Werden solche Flächen hingegen vollständig geräumt, wie das üblicherweise der Fall ist, kann dieser Prozess negativ beeinflusst werden, weil Wildtiere leichter die jungen Triebe wegfressen und das Mikroklima trockener und wärmer wird.“

Im Rahmen des Projektes sollen unterschiedliche Stufen der Windwurfaufarbeitung getestet werden. Dafür werden im Steigerwald in Bayern, 20 Forschungsflächen angelegt, auf denen verschiedene Szenarien von „unbeschädigt, konventionell bewirtschaftet“ über sturmgeschädigt ohne Eingriff“ bis „sturmgeschädigt, jegliches Holz bis sieben Zentimeter Durchmesser entfernt“ untersucht werden. Anschließend werden Daten zum Totholzvorrat, zum Holzertrag, zu den Kosten der unterschiedlichen Managementvarianten, zur Überlebensrate von nachwachsenden Eichen und zur Artenvielfalt unterschiedlicher Tiere und Pflanzen gesammelt und ausgewertet. Ziel des Managements von Sturmwurfflächen soll es sein, eine umweltverträgliche Waldentwicklung zu gewähren, ohne den wirtschaftlichen Nutzen zu vernachlässigen.


DBU-Pressemeldung zum Thema

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Viele gefährdete Tierarten, wie hier der Kleine Eichenbock (Cerambyx scopolii), profitieren vom hohen Angebot an besonntem Totholz.
© Dr. Simon Thorn

Biodiversität, der Klimawandel und eine naturnahe Waldentwicklung sind nur einige der Themen, mit denen sich die DBU Naturerbe GmbH beschäftigt. Das Ziel der DBU-Tochter ist es, auf ihren Flächen die Strukturvielfalt und den Reichtum an heimischen Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und zu fördern. DBU aktuell sprach dazu mit der fachlichen Leiterin Susanne Belting.

DBU aktuell: Frau Belting,  2020 gilt als das „Super-Biodiversitätsjahr“ – können Sie erklären, was damit gemeint ist?

Belting: Es ist das internationale Biodiversitätsjahr. Wir als DBU Naturerbe GmbH besitzen deutschlandweit Flächen des Nationalen Naturerbes. Für uns ist das ein ganz entscheidendes Jahr, weil wir uns wieder bewusst werden, was für tolle Flächen wir haben und welche Artenvielfalt sich dort findet. Die biologische Vielfalt ist entscheidend, es geht um Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten und um die Vielfalt der genetischen Variabilität.

DBU aktuell: Welchen Beitrag leistet die DBU Naturerbe GmbH?

Belting: Wir betreiben auf unseren DBU-Naturerbeflächen Naturschutz. Das ist unsere Aufgabe. Wir führen Maßnahmen durch, die der Natur dienen und letztendlich die Lebensräume erhalten und optimal gestalten, sodass verschiedene Arten dort leben können. Wir haben auf den Flächen besondere Lebensräume, die es in der Normallandschaft nicht mehr so häufig gibt. Magere Standorte zum Beispiel, feuchte Standorte oder auch Wälder, wo die Natur noch Natur sein darf. Die Naturschutzmaßnahmen schaffen eine Vielfalt an Lebensräumen, die den Arten zugutekommt.

DBU aktuell: Was ist eine naturnahe Waldentwicklung?

Belting: Naturnahe Waldentwicklung bedeutet, dass wir in diesen Bereichen nicht mehr eingreifen. Ein naturnaher Wald besteht optimalerweise aus standortheimischen Bäumen in allen Altersstadien. Auch Totholz gehört dazu. Wir versuchen unsere Wälder – wir haben überwiegend Nadelwälder – zu unterstützen, damit sie sich zu einem naturnahen Wald entwickeln. Das heißt, wir lichten Bestände auf und fördern Laubbäume. Wir betreiben auch ein Wildmanagement und reduzieren Wildbestände, damit Laubgehölze wie Eichen hochkommen können. Dann kann sich der Wald ab einem bestimmten Zeitpunkt selbst entwickeln – ohne Eingriff. Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Man merkt, dass die Revierleiter und Revierleiterinnen auf den Flächen unsere Ideen umsetzen und sieht, dass die Entwicklung in eine richtige Richtung geht. Ganz wichtig ist dabei, wie gesagt, das Wildmanagement.

DBU aktuell: Fördern diese Maßnahmen die Artenvielfalt?

Belting: Ja! Wir haben in einem kürzlich abgeschlossenes Projekt, dem Wildnis Naturerbe Projekt (WiNat) unter anderem geschaut, wie sich Arten im naturnahen Wald entwickeln und ob die Artenvielfalt zunimmt. Allein schon dadurch, dass wir das Totholz nicht mehr aus den Wäldern holen, sondern im Wald liegen lassen, werden Pilze und Totholzbewohner gefördert. Wir sind noch am Anfang, aber man sieht jetzt bereits Tendenzen, dass die Arten auf einem guten Weg sind und die Strukturvielfalt zunimmt.

DBU aktuell: Ein weiterer trockener Sommer geht zu Ende. Wie zeigt sich das in den Wäldern? Und wie geht das DBU Naturerbe damit um?

Belting: Wir haben bereits bei unserer Jahrespressekonferenz im Sommer gezeigt, dass wir durch die Dürre extreme Schäden in unseren Wäldern haben. Das wird durch Kalamitäten, also Borkenkäferbefall verstärkt. Wir haben Abgänge und sogenannte Waldschäden. Aber wenn man auf eine natürliche Waldentwicklung setzt, so wie wir sie auf großer Fläche anstreben, dann muss man diese Abgänge akzeptieren. Sie können auch eine Chance für junge Bäume sein, die nun ausreichend Licht und Raum haben. Wobei die Dürre natürlich ein Problem ist. Das ist für unsere Wälder dramatisch, weil sich die Trockenheit mittlerweile auch auf die Laubholzbestände auswirkt. Wir haben auch Buchen, die geschädigt sind. Es bleibt wirklich spannend, wie sich mit dem Klimawandel und den Dürrejahren der Wald entwickeln wird. Trotz alledem wollen wir bei unserer Strategie bleiben. Wir wollen weiterhin auf eine Naturverjüngung setzen und nicht anfangen neu zu pflanzen. Wir hoffen, dass sich dann heimische Baumarten einstellen, die besser an diese neuen Bedingungen angepasst sind.

DBU aktuell: Und außerhalb des Waldes – macht sich die Trockenheit im Offenland bemerkbar?

Belting: Ja. In den offenen Mooren, die auf einen hohen Wasserstand angewiesen sind, haben wir große Probleme. Es gibt gerade in den feuchten Standorten angepasste Arten, die auf diese extremen Bedingungen eingestellt sind und wenn der Wasserstand sinkt, kann es passieren, dass vielleicht andere Arten einwandern, die an die Trockenheit besser angepasst sind, und somit feuchteliebende Arten verdrängt werden. Abgesehen von der Biodiversität sind trocken gefallene Moore schlecht für das Klima. Denn es wird ein Prozess in Gang gesetzt, der letztlich Kohlenstoffdioxid freisetzt, das vorher im Torfboden gespeichert blieb. Wir haben aber auch Probleme mit Grünlandflächen, die wir verpachten und die extensiv bewirtschaftet werden. Die Pächter haben das Problem, dass der Ertrag an Heu und der Aufwuchs für die Beweidung nicht mehr ausreicht, weil der Standort im Sommer zu trocken ist. In einigen Gebieten sehen die Flächen wie eine Steppenlandschaft aus. Im Frühjahr kann beispielsweise gemäht werden, aber dann wächst nichts mehr nach. Das ist für die Landwirte, die sich eigentlich auf eine andere Ernte eingestellt haben, extrem schwierig. Auf die Bewirtschaftung sind wir angewiesen, weil sie den Lebensraum vor Ort erhält und wir die Artenvielfalt dort bewahren wollen.

Die Diplom-Biologin Susanne Belting leitet die DBU Naturerbe GmbH seit April 2019 fachlich.
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Beim Stichwort „Holzbau“ denken viele vielleicht an die typischen Holzhäuser, die es in Schweden gibt oder an Almhütten in den Bergen. Doch Holzbau ist vielfältig. Es gibt beispielsweise hölzerne Fassaden, Dämmstoffe und sogar Hochhäuser aus Holz (siehe DBUaktuell 9/2012).

Diese Vielfalt ist wenig bekannt. In bisherigen Schulungen und der Ausbildung von Planerinnen und Planern sowie Architektinnen und Architekten war Nachhaltigkeit mit Holzbau nicht systematischer Bestandteil. Zudem gab es keine einheitlichen oder verbindlichen Unterlagen oder Materialien zu dem Thema.

Um dieses Defizit zu beheben, startete die BS Umweltberatung & Management aus Creußen in Bayern 2017 das Projekt „Low Carbon Holzbau“ – Schulungskonzept und Kommunikationstool zur Inwertsetzung der Vorteile des Bauens mit klimaoptimiertem Holz.  Im Rahmen des Vorhabens hat der Projektpartner unter anderem das neuartige Planungs-Tool „Eco-Plan“ konzipiert. Es unterstützt Planende bei der Ausschreibung, Planung, Vergabe und Realisierung umweltfreundlicher Bauprojekte.

Um das entwickelte Schulungskonzept zu testen und zu erproben, hat BS Umweltberatung & Management in Modellregionen verschiedene Pilotworkshops durchgeführt: In Hessen in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum von HessenRohstoffe e. V. und in Thüringen mit der Architektenkammer Thüringen.

Ein wichtiges Ziel war es, die Thematik langfristig in der Fortbildungslandschaft zu verankern. Das ist gelungen: Die Schulungen und Seminare werden nach Ende des Projekts fortgeführt und durch die gemeinnützige Initiative „HOLZ VON HIER“ verbreitet. Zudem wurden Vereinbarungen für eine weitere Zusammenarbeit mit Architekturorganisationen geschlossen und ausgebaut. Das im Projekt gestartete Netzwerk aus Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern wird sich so kontinuierlich ausweiten.


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Pilotworkshop zum Projekt "Low Carbon Holzbau" im März 2019
© Holz von Hier
Die Initiative "Holz von Hier" führt die Schulungen und Seminare fort.
© Holz von Hier

Eine digitale Beratung für elektrische Kleinfahrzeuge, ein globales Trinkgeld, intelligente Fenster und ein Sensor, der Pflanzenstress misst: Mit diesen Ideen haben Newbility aus Tettnang, Tip me Global aus Berlin, Nanoscale Glasstec aus Kassel und Phytoprove Pflanzenanalytik aus Frankfurt am Main überzeugt. Sie werden deshalb durch das Green Start-up Programm der DBU fachlich und finanziell gefördert.

„Seit Mitte 2019 haben wir damit insgesamt 22 junge Unternehmen ausgewählt. Sie alle leisten einen Beitrag, um die Zukunft nachhaltiger zu gestalten und die Chancen der Digitalisierung für Umwelt und Gesellschaft zu nutzen“, sagte Dr. Stefanie Grade, Koordinatorin des DBU-Start-up-Programms.

Die Ideen und Konzepte der Start-ups sind von internen und externen Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen auf Innovationshöhe, Marktpotenzial, Umsetzungsfähigkeit und Nachhaltigkeitsherausforderung geprüft worden. Die besten wurden zu einem sogenannten Pitch eingeladen, bei dem die Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer ihr Start-up vorstellen.

Mehr zu den neuen Start-ups in unser Pressemeldung

DBU stützt grüne Gründungen

Die Green Start-ups von heute sind die Marktführer von morgen – nach dieser Auffassung unterstützt die DBU seit dem vergangenen Jahr verstärkt grüne Gründerinnen, Gründer oder Gründerteams. Seit Juni 2019 wurden 22 Start-ups zur Förderung gebracht. Das Green Start-up-Sonderprogramm erfreut sich einer hohen  Nachfrage und eines weiter steigenden Anteils an Gründerinnen. Bewerbungen sind jederzeit möglich unter https://www.dbu.de/startup.

Zum Weiterlesen und -hören:

Mehr zum DBU-Start-up-Programm: Interview mit Dr. Stefanie Grade und Dr.-Ing. Jörg Lefèvre, beide DBU, auf YouTube

Die Webseite zum Programm: https://www.dbu.de/startup

Mehr zum Thema: DBU-geförderter Green Start-up-Monitor 2020 von Borderstep Institut und Bundesverband Deutsche Startups

Das Gründer-Team von Newbility, Bettina Arnegger, Julián Murmis und Christoph Müller (v.l.), will eine Vermittlungsplattform entwickeln, damit jeder das für ihn passende E-Bike oder E-Kleinfahrzeug findet.
© connibreyerfotografie
Ein digitales Trinkgeld will das Startup „tip me global“ entwickeln, das direkt, fair und ohne Abzüge den Arbeitern der Produktionsstätte zugutekommt.
© tip me global
Von Nanoscale entwickelte intelligente Fenster sollen an heißen Tagen Licht zwar rein, Wärme aber draußen lassen – und so Energie sparen.
© Nanoscale Glasstec GmbH
Dr. Thomas Berberich (l.) und Daniel Weber von Phytoprove entwickeln neue Geräte, die den Versorgungszustand von beispielsweise Tomatenpflanzen messen, anzeigen und in eine Cloud übertragen. So kann jeder seine Pflanzen rechtzeitig und nach Bedarf düngen und bewässern.
© Phytoprove Pflanzenanalytik

Die ökologische Mustersiedlung im Prinz Eugen-Park in München setzt neue Maßstäbe im Holzbau. Verschiedene Holzbauweisen und Gebäudetypen werden dort an acht Bauprojekten nebeneinander erprobt. Zum wissenschaftlichen Monitoring dieses Reallabors ist nun der DBU Bauband 4 „Wohnquartier in Holz: Mustersiedlung in München“ erschienen. Herausgebende sind DBU-Referentin Sabine Djahanschah sowie Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner, Lehrstuhl Ressourceneffizientes Bauen der Ruhr-Universität Bochum und Arnim Seidel, Fachagentur Holz. Edition Detail, 112 Seiten, 49,90 €, ISBN: 978-3955535278.

Wie bekommen wir mehr PV auf die Dächer? Darum ging es in einem #DBUdigital Online-Salon Ende September. Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist nun im DBU-YouTube-Kanal abrufbar.

Sharepic #DBUdigital PV-Diskussion
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Im vierten Online-Event in der Reihe Bausteine im Dialog von nachhaltig.digital am 29.10.2020 von 11:00 bis 12:00 Uhr widmen wir uns dem Thema der digitalen Kreislaufwirtschaft.

Die Kreislaufwirtschaft ermöglicht eine Reduzierung der (globalen) Inanspruchnahme von (fossilen) Ressourcen, kann die Unabhängigkeit erhöhen und Materialkosten senken. Das Event wird durch Beispiele und Expertise aus der Baubranche bereichert: Mit dabei sind Svenja Grauel (prosperkolleg), Dominik Campanella (restado UG) und DBU-Umweltpreisträgerin Frau Prof. Dr. Angelika Mettke (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg). Wir wollen mit Ihnen und unseren Referierenden die Nachhaltigkeitspotenziale der Wirtschaftsweise diskutieren und die verschiedenen Facetten beleuchten.

Im Netzwerk voneinander lernen und sich gegenseitig (be)stärken:

Die Bausteine sollen ein hohes Übertragungspotenzial auf unterschiedlichste Bereiche, Betriebe und Branchen ermöglichen – welches wir in den Praxisbeispielen und der Diskussion mit unserem Netzwerk herausarbeiten wollen. Alle Bausteine sind so aufgebaut, dass sie einen umfassenden Blick auf die Themen und die Umsetzung geben. Zusätzlich liefern wir Fakten, die zukünftige Marktpotenziale aufzeigen. Jeder Baustein ist mit anderen Bausteinen kombinierbar und andockfähig, so dass Sie die Lösungsansätze individuell auf Ihr Unternehmen zuschneiden können.

Weitere Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie hier.

Direkt zur Anmeldung gelangen Sie hier.

Digitale Kreislaufwirtschaft - nachhaltig.digital
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

9.-12. November 2020 | Intelligent vernetzte Städte und Regionen umsetzen - Nachhaltigkeit erreichen! | Online-Anmeldung eröffnet

Die gemeinsame DIV 2020 und nachhaltig.digital Jahreskonferenz findet in diesem Jahr unter dem Motto „Intelligent vernetzte Städte und Regionen umsetzen – Nachhaltigkeit erreichen!“ vom 9. bis 12. November 2020 als Online-Veranstaltung statt.

Entlang ausgewählter Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen möchte sich die Kompetenzplattform nachhaltig.digital von DBU und B.A.U.M. e.V. gemeinsam mit Expertinnen und Experten und allen Interessierten über aktuelle Fragen, Herausforderungen und gute Beispiele für mehr Nachhaltigkeit durch Digitalisierung in intelligent vernetzten Städten und Regionen austauschen.

Eine Anmeldung ist ab sofort möglich unter: https://div-konferenz.de/events/div20-konferenzwoche/

Welche konkreten Ansätze zum Ressourcen- und Umweltschutz sowie zum Tierwohl und zur Pflanzenproduktion bietet die Digitalisierung? Wie können lT-gestützte Prozesse eine nachhaltige Landwirtschaft fördern und ermöglichen?

Darum geht es im #DBU digital Online Salon „Chancen der Digitalisierung für eine nachhaltige Landwirtschaft“ am 11. November 2020 um 14:00 Uhr.

Die Veranstaltung ist Teil einer neuen DBU-Reihe „Digital for Good: Digitalisierung & Nachhaltigkeit“.


Mehr zu Programm und Anmeldung finden Sie hier.

 

Seit mehr als einem halben Jahr leben wir inzwischen mit der Corona-Pandemie. Neben allen Einschränkungen bietet sie dabei auch eine große Chance: Sie fordert von uns Klimaschutz und konjunkturelle Entwicklung noch besser zu verknüpfen, um nachhaltig Wachstum, Arbeitsplätze und volkswirtschaftliche Resilienz zu sichern. 

„Wirtschaft geht wieder hoch, CO2 bleibt unten” - unter diesem Motto startete die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) daher im August in Zusammenarbeit mit mehreren Stakeholdern aus Wirtschaft und Gesellschaft einen sogenannten Recoverthon.

100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Kommunen, Zivilgesellschaft und Verbänden erarbeiteten in diesem ersten digitalen Design-Sprint mehr als ein Dutzend Ideen, wie die bestehenden Maßnahmen aus Klima- und Konjunkturpaket so umgesetzt werden können, dass sie maximal zur wirtschaftlichen Erholung und zum Klimaschutz beitragen.

Am 11. November 2020 von 10:00 bis 13:00 Uhr geht es nun in die zweite Runde: Beim zweiten vollständig digitalen Design-Sprint sollen die entscheidenden Leitplanken und zusätzlichen Maßnahmen mit langfristiger Lenkungswirkung für Konjunktur und Klimaschutz identifiziert werden, damit die richtigen Weichen für das Ziel Klimaneutralität bis 2050 in allen Sektoren gestellt werden.

Wer Teil dieses neuartigen, experimentellen Kooperationsformats sein möchte, kann sich unter folgendem Link kostenlos anmelden: recoverthon-design-sprint.eventbrite.de 

Recoverthon
© Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) e. V.

Klimaschutzaktivistin trifft Generalsekretär. Was bewegt Luisa Neubauer, was bewegt Alexander Bonde? Beide engagieren sich für den Klimaschutz: Sie an vorderster Front bei Fridays for Future, in Talkshows und als Buchautorin. Er als Generalsekretär von Europas größter Umweltstiftung, der DBU. Beim digitalen Talk am 19. November 2020, 18:00 bis 19:00 Uhr, sprechen die beiden über ihr Engagement und diskutieren über die Reduktion von CO2-Emissionen, den Erhalt der Artenvielfalt und Generationengerechtigkeit.

Außerdem stellt Luisa Neubauer ihr aktuelles Buch „Vom Ende der Klimakrise: Eine Geschichte unserer Zukunft“ vor.

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist unter folgendem Link möglich:
https://zoom.us/meeting/register/tJYpfuGhrjsiEtRpzYTM5nKvNOnskfFbG4nK

Herausgeber
Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU
An der Bornau 2
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Fax 0541|9633-190
www.dbu.de

Redaktion
Verena Menz, Kathrin Pohlmann
DBU Zentrum für Umweltkommunikation
An der Bornau 2
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Verantwortlich
Prof. Dr. Markus Große Ophoff

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