Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Von einem hochkarätig besetzten Hauptbühnenprogramm über eine Fülle an Fachforen bis hin zu mehr als 150 Ausstellenden, die sich online präsentierten: Die sechste Woche der Umwelt (WdU) war auch als digitales Format ein voller Erfolg. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die DBU hatten unter dem Motto „So geht Zukunft!“ am 10. und 11. Juni eingeladen. Von einer Bühne im Park von Schloss Bellevue in Berlin wurden die Podiumsdiskussionen und Reden live ins Netz übertragen.
Steinmeier: „Befinden uns mitten im Umbruch ins postfossile Zeitalter“
In seiner Eröffnungsrede machte Steinmeier deutlich, dass den Menschen in Deutschland aufgrund der Klimakrise eine „Transformation der Gesellschaft in einer gewaltigen Dimension“ bevorstehe. Der ressourcenschonende Umgang mit der Erde sei aber nur durch eine globale Anstrengung zu bewältigen. „Wir befinden uns mitten im Umbruch ins postfossile Zeitalter“, so das Staatsoberhaupt. Die Klimaziele seien keineswegs abstrakt und fern. „Setzen wir sie um, so werden wir Veränderungen in allen Bereichen des Alltags spüren – in der Landwirtschaft, in der Energieversorgung, vor allem im Wohnungsbau und im Verkehr.“ Aufbruchserwartung und Umbruchsangst würden miteinander ringen, so der Bundespräsident weiter. Was zu hoffen und was zu fürchten sei, „sind Fragen einer Gesellschaft, die im Übergang ist, in einer großen Transformation, die viele zu Recht mit der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts vergleichen“. Anders als damals gehe es heute jedoch nicht um den „Aufstieg der fossilen Industrialisierung. Wir befinden uns mitten im Ausstieg daraus“. Der Bundespräsident brachte für den Weg in eine klimaneutrale Zukunft gewissermaßen einen neuen Generationenvertrag für Klimaschutz ins Gespräch: So wie die jungen Menschen in der Corona-Pandemie zurückgesteckt hätten, um Ältere und Gefährdete zu schützen, „so müssen wir uns jetzt anstrengen, um ihre Zukunft und die Zukunft künftiger Generationen zu schützen.“
DBU-Generalsekretär Alexander Bonde sagte, die Woche der Umwelt fordere mit ihrem Versprechen „So geht Zukunft!“ trotz einer der größten globalen Krisen der Menschheit dazu auf, „mit Mut, Ideen und Innovationen Lösungen für mehr Klima-, Umwelt-, Ressourcen- und Artenschutz zu finden“.
Ursula von der Leyen und US-Klimaschutzbeauftragter John Kerry zugeschaltet
Dass Klima- und Umweltschutz nicht nur in Deutschland, sondern europa- und weltweit ganz oben auf der politischen Agenda stehen, zeigte auch die Teilnahme zweier prominenter Persönlichkeiten: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Klimaschutzbeauftragter John Kerry.
Von der Leyen ließ keinen Zweifel daran, dass die Europäische Union alles daran setzen werde, den europäischen Grünen Deal umzusetzen und ein klimaneutrales Wirtschaften in der EU bis 2050 zu erreichen.
Kerry skizzierte per Videobotschaft Zukunftsstrategien seines Landes unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden. Dieser trat mit Amtsantritt dem Pariser Klimaschutzabkommen wieder bei, aus dem die USA 2020 offiziell ausgetreten waren. Kerry mahnte „weltweite Anstrengungen“ an, um katastrophale Folgen der Klimakrise zu verhindern. Die USA seien dazu bereit.
Bundespräsident diskutiert mit jungen Menschen
Nach der Eröffnung durch den Bundespräsidenten sowie der Begrüßung durch die DBU-Kuratoriumsvorsitzende Rita Schwarzelühr-Sutter und DBU-Generalsekretär Alexander Bonde folgte der offizielle Start mit dem ersten Podium „Wie gestalten wir gemeinsam den Wandel?“. Im Anschluss traf sich der Bundespräsident zu einem Video-Gespräch über Erwartungen an eine nachhaltige Gesellschaft mit Vertreterinnen und Vertretern der jungen Generation. Einleitend zur zweiten Podiumsdiskussion zum Thema Biodiversität hielt Bundesumweltministerin Svenja Schulze einen Impulsvortrag.
Beispiele für mehr Klima-, Ressourcen- und Artenschutz stoßen auf großes Interesse
Ausstellende, Besucherinnen und Besucher vor Ort gab es in diesem Jahr zwar nicht. Vieles war anders, aber eines blieb gleich: Die hochkarätig besetzten Diskussionsrunden und die vielen beispielhaften Lösungsansätze für mehr Kima-, Ressourcen- und Artenschutz stießen auf großes Interesse. An den Veranstaltungstagen wurde die WdU-Website mehr als 43 000 Mal aufgerufen und ingesamt knapp 10 000 Gäste besuchten die Livestreams der Veranstaltungen.
Die Videos der Veranstaltung zum Nacherleben finden sich un unserem Youtube-Kanal.
Impressionen vom Hauptbühnenprogramm aus dem Park von Schloss Bellevue bietet unser flickr-Album.
Der Klimawandel, der Verlust der natürlichen Lebensgrundlage und eine stetig wachsende Weltbevölkerung – die Herausforderungen sind groß. Doch wie gestalten wir den Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft? Welche Rahmenbedingungen und Anreize müssen gesetzt werden, damit sich Nachhaltigkeit lohnt und Klimaneutralität Wirklichkeit wird? Dazu diskutierten Kerstin Andreae aus der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), Prof. Dr. Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Karl Haeusgen, Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. sowie der Geschäftsführer des Öko-Instituts e. V., Jan Peter Schemmel, am 10. Juni auf der Woche der Umwelt. Moderiert wurde das erste Podium von Georg Ehring vom Deutschlandfunk.
Kein „Weiter so“
„Es sind wir Menschen, die entscheidend in die Zukunft aller Lebewesen eingreifen. Und damit tragen wir eine große Verantwortung“, stellte DBU-Umweltpreisträgerin Boetius klar. „Die Alternative des „Weiter so“ gibt es nicht.“ Auch Grimm sieht die Menschheit vor großen Herausforderungen: „Wir müssen Klimaschutz und Wachstum, Industriepolitik und Außenpolitik zusammen denken. Es geht darum, die Transformation sozial und weltweit gerecht zu gestalten.” „Tatsächlich ist es so, dass der Weg zur Nachhaltigkeit eine enorme technologische Herausforderung ist“, präzisierte Haeusgen. „Ich bin der Ansicht, das ist lösbar und einen ganz großen Anteil leistet natürlich die Industrie.” Andreae appellierte an die Politik: „Ich brauche eine Ernsthaftigkeit in der Politik der nächsten Dekade, die diese Themen mit fulminanter Kraft angeht. Wir schaffen das nur gemeinsam.“ Für Schemmel muss der CO2-Preis „eine Leitplanke“ sein und er mahnte: „Wenn wir zu lange warten, dann werden wir auch bei der Klimakrise Maßnahmen ergreifen müssen, die nicht mehr günstig sind und nicht mehr sozial gerecht – während wir es im Moment noch in der Hand haben.“
Das zweite Podium am 10. Juni beschäftigte sich mit der Frage: „Biodiversität – Wie kann die Natur als Grundlage für das menschliche Wohlergehen erhalten werden?“ Die Gäste waren Adina Arth, ehemalige Jugendbotschafterin der UN-Dekade Biologische Vielfalt, Dr. Stefanie Eichiner, Vorstandsvorsitzende des Vereins Biodiversity in Good Company Initiative, der Präsident des Deutschen Naturschutzrings, Prof. Dr. Kai Niebert, Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, und Prof. Dr. Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sowie Sachverständigenrat für Umweltfragen.
Begrüßung durch Bundesumweltministerin
Den Startschuss für die zweite Podiumsdiskussion gab Bundesumweltministerin Svenja Schulze mit einem Begrüßungsimpuls: „Mit jedem kleinen Schritt tragen wir dazu bei, die Lebensgrundlagen der heutigen und der künftigen Generationen zu sichern“, sagte sie.
Kontrovers ging es dann weiter. Adina Arth kritisierte: „Die europäische Agrarpolitik versagt – für die Natur, Landwirtschaft und für die kommenden Landwirtinnen und Landwirte. Wir benötigen Nachhaltigkeit, Regionalität und eine sinnvolle Fruchtfolge.“ Niebert ergänzte: „Alle Folgeschäden der intensiven Landwirtschaft können wir nur mit einer extensiven Landwirtschaft lösen. Die Frage ist nicht ob, sondern wie wir dahinkommen”. Settele hält die Preise landwirtschaftlicher Güter für beschämend gering: „Höhere, realistische Preise sind eine wichtige Stellschraube für eine nachhaltige Landwirtschaft. Es ist bizarr, dass Kuhmilch billiger ist als Hafermilch.” Rukwied stellte klar: „Wir sind mitten in einem Transformationsprozess und setzen vieles seit einigen Jahren mit verstärkter Geschwindigkeit um. Die Landwirte müssen besser vergütet werden, wenn sie etwas für die Biodiversität tun“. Dagegen zeigte sich Eichiner optimistisch: „Der Schutz der biologischen Vielfalt ist auch auf bewirtschafteter Fläche möglich und nötig.”
Wie sieht eine umweltfreundliche Mobilität aus? Welche Mobilitätskonzepte können den Anforderungen an Klimaschutz und Flexibilität Rechnung tragen und zugleich auch sozialgerecht gestaltet sein? Um diese Fragen ging es unter anderem bei der dritten Podiumsdiskussion „Mobilitätskonzepte der Zukunft“ der Woche der Umwelt. Auf der Bühne begrüßte Moderator Georg Ehring vom Deutschlandfunk die Gäste Katja Diehl, Bundesvorstandsmitglied VCD Verkehrsclub Deutschland, Jörg Hofmann, Vorsitzender IG Metall, Markus Lewe, Oberbürgermeister von Münster und Vize-Präsident des Deutschen Städtetags, Dr. Britta Oehlrich, Bereichsleiterin Wandel und Innovation der Hamburger Hochbahn AG und Prof. Dr. Stephan Rammler, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung.
Mehr Experimentierräume und Mut gefordert
Rammler ging zu Beginn der Diskussion auf die Situation in urbanen Räumen ein: „In Städten ist Raumknappheit ein Thema. Es wird immer ein Stück weit Automobilität geben müssen, aber keinen privaten Autoverkehr”, sagte er und Diehl ergänzte: „Wir müssen auch bewerten, was macht die Mobilität mit Menschen, die nicht im Auto sitzen?” Hofmann machte in dem Zusammenhang auf die Lage der Beschäftigten aufmerksam: „Die Elektrifizierung der Mobilität kostet auf der einen Seite Arbeitsplätze. Auf der anderen Seite kommt es darauf an, sie weiter zu entwickeln und Beschäftigung zu schaffen.“ Ein weiterer Aspekt war der Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel. „Es wird immer nach Mobilitätskonzepten gerufen, aber das ist nicht das, was uns umtreiben muss. Wir müssen den Kunden besser verstehen, um entsprechende Angebote anzubieten”, sagte Oehlrich und Lewe forderte ein generelles Umdenken: „Der Gesetzgeber muss uns mehr Spielraum lassen. Wir müssen in den Kommunen mehr Experimentierräume haben und auch mehr Mut.”
Angesichts des Klimawandels hat sich Deutschland zum Ziel gesetzt, bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu werden. Doch wie kann und sollte unser Leben im Jahr 2050 aussehen? Diese und weitere Zukunftsfragen standen am 11. Juni im Mittelpunkt der vierten Podiumsdiskussion „Deutschland 2050 – Visionen für unser Leben der Zukunft“. Mit dabei waren die Gäste Christoph Ingenhoven, Gründer des Architekturbüros Ingenhoven, der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Dirk Messner, Luisa Neubauer, Aktivistin in der Klimabewegung Fridays for Future, Ernst Rauch, Global Head Climate & Public Sector Business Development von der Versicherung Munich Re Group und Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl, Leiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung.
„Wir haben nicht viel Zeit, um wirksam umzusteuern”
Moderator Dr. Eckart von Hirschhausen fragte gleich zu Beginn die jüngste Teilnehmerin des Podiums, Klimaaktivistin Neubauer, nach ihrer Einschätzung: „Ich mache mir Sorgen, wie die Welt im Jahr 2050 aussieht. Die wissenschaftlichen Szenarien zeigen, dass uns ein ungemütliches Leben erwartet. Aber die Klimakrise eröffnet uns auch Möglichkeiten, das Leben besser und gerechter zu gestalten“, so Neubauer. Messner machte aus wissenschaftlicher Sicht deutlich: „Wir stehen an den Grenzen des Erdsystems. Wir haben nicht viel Zeit, um wirksam umzusteuern.” Dagegen blickt Architekt Ingenhoven optimistisch in die Zukunft: „Die menschliche Kreativität ist groß genug, um die aktuellen Probleme zu lösen. Wir müssen ausprobieren und dabei werden wir auch Fehler machen.” Rauch sprach die Gefahr von zunehmenden Naturkatastrophen an. „Wichtig ist, Risiken transparenter zu machen. Es gibt in vielen Unternehmen Ansätze. Es passiert schon viel, aber es ist nicht genug." Die Bevölkerung müsse bei den Entwicklungen mitgenommen werden. Weissenberger-Eibl schlug vor, Zukunftsbilder zu entwickelt, „in denen Innovationen und auch Digitalisierung eine Rolle spielen.”
Die Bilanz ist positiv: „Die Finanzabteilung hat mit den Kapitalanlagen im Pandemie-Jahr 2020 die notwendigen Fördermittel erwirtschaftet und wir können in den nächsten Jahren unser angestrebtes Fördermittelvolumen von 55 bis 60 Millionen Euro beibehalten“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde am 7. Juli während der digitalen Jahrespressekonferenz der DBU, bei der die Stiftung ihren Jahresbericht 2020 vorstellte. Zudem stieg die Fördersumme zum fünften Mal in Folge: Sie lag 2020 bei 58,3 Millionen Euro und ist damit 1,9 Millionen Euro höher als 2019 (56,4 Millionen Euro).
DBU-Abteilungsleiter und Chef der Vermögensanlage Michael Dittrich erläuterte, die Stiftung habe trotz des massiven Kurssturzes im Frühjahr 2020 einen Ertrag aus der Vermögensanlage in Höhe von 73,6 Millionen Euro (Vorjahr: 99,6 Millionen Euro) erzielt. Im Jahr 2020 wurden 282 Projekte (Vorjahr: 213) unterstützt. Das Stiftungskapital stieg von 2,32 auf 2,33 Milliarden Euro. Laut Dittrich hat die DBU ihr Engagement in nachhaltige Investments weiter ausgebaut. Die Stiftung legt mehr als 80 Prozent ihres Kapitals selbst an den Kapitalmärkten an; neben verzinslichen Wertpapieren beträgt der Aktienanteil nach Kurswerten rund 30 Prozent. Etwa sieben Prozent sind Dittrich zufolge in Immobilien und Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien investiert worden.
Wälder als Klimaopfer - Circular Economy als Klimaretter
Dringenden Handlungsbedarf sieht die Stiftung beim Thema Wald: „Der Wald könnte zum ersten Opfer der Klimakrise werden. Wir müssen den Klimawandel viel entschlossener und schneller stoppen“, so Bonde. „Denn die Ökosystemleistungen des Waldes von Kohlenstoffspeicherung über Holz und Biodiversität bis zur Sauerstoffproduktion sind unentbehrlich für den Klimaschutz“. Ein Schlüssel für Wege aus der Klimakrise ist laut Bonde die Circular Economy: „Materialkreisläufe sind Klimaretter. Sie sparen Treibhausgasemissionen und Rohstoffe.“ Circular Economy sei eine Initialzündung für mehr Umweltschutz – als umfassende Kreislaufwirtschaft vom nachhaltigen Produktdesign über Müllvermeidung bis hin zum Wiederverwenden, Teilen, Reparieren und Recyceln.
Aktuell nimmt die DBU das Thema mit ihrer Initiative „#DBUcirconomy – die DBU-Initiative für Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft“ (www.dbu.de/@DBUcirconomy) verstärkt in den Blick. Weitere Ansätze bietet eine aktuelle forsa-Umfrage.
DBU-Projektbeispiele zu den Themen Wald und Circular Economy wie auch zu Corona und Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeitsbildung und zur Internationalen Förderung finden sich im DBU-Jahresbericht – ebenso wie die kompletten Informationen zu Verwaltung und Finanzen: www.dbu.de/@JB2021
Eine deutliche Mehrheit von 87 Prozent der Deutschen befürwortet ein Pfand auf Smartphones. So sollen defekte und alte Geräte zur Wiederverwertung wertvoller Rohstoffe wie Kupfer, Kobalt und Tantal sowie Silber, Gold und Nickel oder Seltenerd-Metalle gesammelt werden – und nicht in Schubladen verstauben oder gar illegalerweise im Hausmüll landen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Berliner Meinungsforschungsinstituts forsa Politik- und Sozialforschung im Auftrag der DBU. Für die Erhebung wurden 1.009 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren in Deutschland zwischen dem 25. Februar und dem 9. März 2021 befragt. Die Ergebnisse können auf die Gesamtheit der erwachsenen Bevölkerung übertragen werden.
Weitere Fragen bezogen sich auf die Einstellung zu Reparaturen und Sharing-Lösungen. So meinten 91 Prozent der Befragten, Reparaturen von Haushaltsgeräten, Handys und Fernsehern lohnten sich finanziell oft nicht. Die Bereitschaft, Produkte nicht selbst zu kaufen, sondern zu leihen oder gemeinsam mit anderen zu nutzen, hängt stark vom Produkt ab: 71 Prozent der Befragten können sich das bei Werkzeug vorstellen, bei Kleidung dagegen nur 9 Prozent.
Die Verantwortung, den Rohstoffverbrauch zu reduzieren, sehen die Umfrageteilnehmenden in erster Linie bei den Herstellern der Produkte (87 Prozent ) und bei der Politik (62 Prozent). Dass in erster Linie die Verbraucher in der Verantwortung sind, bestätigen nur 45 Prozent.
Die Umfrage bestätigt das verstärkte Engagement der DBU im Thema Circular Economy mit dem Förderschwerpunkt #DBUcirconomy, das die Stiftung auch bei ihrer Jahrespressekonferenz betonte.
Mit der Agenda 2030 sollen die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN) umgesetzt werden, um weltweit sowohl ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen als auch den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern. Vor diesem Hintergrund unterstützt die DBU mit insgesamt zwei Millionen Euro eine im Sommer 2020 gestartete Förderinitiative zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die Lösungen erarbeiten will. Die digitale Auftaktveranstaltung am 21. Juni mit dem Titel: „Die große Transformation – Nachhaltigkeitsdilemmata und Umgang mit Unsicherheiten“ gab die Richtung vor.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek eröffnete das Online-Forum mit einem virtuellen Grußwort. Ihr Plädoyer: „Bei der Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele entstehen Konflikte. Deswegen freue ich mich sehr, dass die Deutsche Bundesstiftung Umwelt 14 exzellente Projekte fördert, die sich mit diesen Konflikten auseinandersetzen.“ DBU-Generalsekretär Bonde sagte, Bildung für nachhaltige Entwicklung sei ein Schlüssel für die erfolgreiche Einbindung und Beteiligung der Gesellschaft in die kommenden Veränderungsprozesse: „Wir müssen Antworten darauf geben, wie wir mit Blick auf die planetaren Belastungsgrenzen künftig wirtschaften und leben können.“ Einen Teil dieser Antworten liefern die 14 Projekte der DBU-Förderinitiative, die im Online-Forum von den Projektpartnerinnen und -partnern vorgestellt wurden.
Als Gäste waren außerdem Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings, von der Universität Zürich und Prof. Dr. Arjen Wals von der niederländischen Universität Wageningen dabei. Niebert machte deutlich: „Der Pfad in die Nachhaltigkeit wird mit vielen Irrwegen verbunden sein. Wir müssen lernen, diese Zumutungen auszuhalten und trotzdem zu handeln“ und er ergänzte: „Die Frage für mich ist: Wie bekommen wir transformative Bildung stärker in den Mainstream hinein? Das Thema muss in die Breite.“
Wo angesetzt werden könnte, erläuterte Wals: „Schulen müssen in Bezug auf Themen wie Klima, Energie und die multikulturelle Gesellschaft mehr Freiheiten und Kapazitäten haben, um ihre Schülerinnen und Schüler in die Untersuchung lokaler Nachhaltigkeitsfragen einzubeziehen.“
Mit der DBU-Initiative werden neben Akteuren aus der schulischen Bildung auch Studierende, Lehrende, Ärztinnen und Ärzte sowie Gewerkschaften angesprochen.
Die Aufzeichnung der Veranstaltung und die Vorstellung der 14 Bildungsprojekte finden sich hier: www.dbu.de/esd.
Am 3. Juli war es soweit: Die neue Hafenanlage auf der Insel Ruden wurde feierlich eingeweiht. Eine schwimmende Betonplattform, die an Stahldalben im Ostseeboden verankert ist, bietet Schiffen nach rund fünf Jahren wieder die Möglichkeit, anzulegen. Der rund 24 Hektar große Ruden im Greifswalder Bodden vor Usedom ist gänzlich dem Naturschutz gewidmet. Unter anderem um wieder Gäste für geführte Tagestouren begrüßen zu können, hat die gemeinnützige Tochtergesellschaft der DBU, die DBU Naturerbe GmbH, den Bau des neuen Schwimmponton-Anlegers mit knapp 325.000 Euro finanziert.
„Wir freuen uns, dass dieser besondere Teil der DBU-Naturerbefläche Peenemünde nun wieder auf naturverträgliche Weise erlebbar wird“, erklärte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Eine solche Investition in ein Bauprojekt ist für uns etwas Besonderes, denn es gehört nicht zu unserem Tagesgeschäft, und wir danken allen Beteiligten für ihre Unterstützung“, ergänzte Marius Keite, Prokurist im DBU Naturerbe. Um die Schönheit der abgeschiedenen Natur hautnah zu erleben, ohne die Intaktheit der Landschaft zu gefährden, haben Expertinnen und Experten im DBU Naturerbe gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Naturschutzgesellschaft Vorpommern ein Besucherlenkungskonzept erarbeitet.
Für private Bootsanleger und Inseltouren im Alleingang ist die Insel jedoch weiterhin nicht betretbar, denn auf dem Ruden finden seltene Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsort – im Dünenkiefernwald, in den Trockenrasen, Röhrichten und Salzwiesen. Eine große Bedeutung hat die Insel als Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet für tausende Wasservögel wie Gänsesäger, Kormoran, Eisente und Höckerschwan. Auch der Seeadler ist ein ständiger Gast auf dem Ruden.
Bereits zum dritten Mal startete das DBU-Ausstellungsteam die Zukunfts-Challenge, bei der Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren in die Rolle von Visionärinnen und Problemlösern schlüpfen. In Teams entwickeln sie Konzepte für eine nachhaltige Zukunft und präsentierten ihre Ideen in Videos.
Die besten Clips wurden nun von einer Fachjury aus dem Team des DBU Zentrums für Umweltkommunikation aus 78 Einsendungen ausgewählt und prämiert. Drei Preise wurden in den Themen-Kategorien „Stadtklima – Grün in der Stadt“, „Green City Mobility“ und „Wohnen der Zukunft“ vergeben. Die Ideen reichten von Wandmodulen für mehr Grün in der Stadt über eine Anreiz-App für mehr Nachhaltigkeit bis hin zu einem Gerät zur Umwandlung von Schallwellen in Strom. Aufgrund der hohen Beteiligung und der tollen Ergebnisse wurden zusätzlich drei Sonderpreise in den Kategorien „Kreativität“, „Präsentation“ und „Ideenreichtum“ vergeben. Sechs Klassen freuen sich über je 200 Euro Preisgeld.
Die Gewinner-Teams kommen vom Greselius-Gymnasium aus Bramsche, vom Gymnasium St. Michael aus Paderborn, von der Staatlichen Berufsschule aus Schwandorf, vom Evangelischen Gymnasium Zum Grauen Kloster aus Berlin, vom Ruhrtal-Gymnasium aus Schwerte und vom Herbartgymnasium aus Oldenburg.
Mehr zu den einzelnen Projekten und die Links zu den Videos finden sich unter: www.dbu.de/@gewinner
Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind die beiden treibenden Themen unserer Zeit und können – zusammen gedacht – ökologische, soziale und ökonomische Vorteile für Unternehmen schaffen. Beispielsweise kann eine effizientere Steuerung von Energieflüssen den Energiebedarf senken, was ökologisch und ökonomisch gesehen vorteilhaft ist.
Doch wo verortet sich der Mittelstand, wo liegen Chancen und Herausforderungen? Wie werden dort die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammen gedacht? Der nachhaltig.digital Monitor 2020 gibt darauf Antworten. Für die Studie von nachhaltig.digital, der Kompetenzplattform für Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Mittelstand, wurden insgesamt 500 Telefoninterviews mit Entscheiderinnen und Entscheidern in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) durchgeführt.
Bäume und Böden leiden unter den Auswirkungen der vergangenen trockenen Sommer. Nach dem Motto „Mit dem Erdbohrer gegen die Dürre!“ beschreibt der DBU-Umweltpreisträger von 2003, Prof. Dr. Claus Mattheck, in seinem neuesten Buch „Klimafester Baum?: Biomechanische Anpassung der Baumwurzel an den Trockenstress“ wie sich Baumwurzeln in die tieferen und meist feuchteren Bodenschichten locken lassen, die der Sommerhitze weniger ausgesetzt sind.
Dazu wird die an Maispflanzen bereits verifizierte Methode der Splittzylinder vorgestellt, bei der ein Gemisch aus grobem Splitt und Terra preta (nährstoffreiche schwarze Erde) in eine Erdbohrung gefüllt und anfänglich mehrfach angegossen wird. Der Zylinder dient dann als „Futterstelle“ und Wurzeltauchstation. Das Buch gibt detaillierte Hinweise für die Anwendung der Methode bei bereits lange stehenden Altbäumen, für die Platzierung der Splittzylinder zur gemeinsamen Nutzung in Baumgruppen und im Pflanzloch bei Baumpflanzungen. Mitautoren sind Dr. Klaus Bethge, Dr. Karlheinz Weber und Dr. Iwiza Tesari. Das Buch ist als E-Book für 9,99 Euro ausschließlich bei Amazon erhältlich.
Mehr zu der Methode zeigt ein Fernsehbeitrag von Baden TV.
Wie lassen sich bestimmte Themen über soziale Medien in die Breite tragen? Was ist Service Learning? Wie können Schülerinnen und Schüler die Wasserqualität analysieren?
Mehr zum Thema Umweltbildung gibt es in der Übersicht über alle DBUaktuell Umweltbildung-Ausgaben oder gleich im Abonnement!
Die Herausforderungen und „Hot Topics“ für die neuen globalen Biodiversitätsziele für Interessierte in Deutschland aufzubereiten und zu diskutieren – das ist das Ziel der einjährigen Kommunikationsoffensive Biodiversität 2021, die das Team des Netzwerk-Forums zur Biodiversitätsforschung Deutschland (Nefo) mit Unterstützung der DBU umsetzt.
Dazu hat das Team den Nefo-Newsletter neu aufgelegt. Die erste Ausgabe gibt Informationen zur Kommunikationsoffensive. In der zweiten Ausgabe geht es um Telecoupling und nachhaltige Lieferketten. Abonnieren kann man den Newsletter hier. Schauen Sie gern rein!
Mehr zu NeFo und zur Kommunikationsoffensive lesen Sie unter: www.biodiversity.de.
Das Bauwesen verursacht einen großen Anteil der Stoffströme und über 50 Prozent des jährlich anfallenden Abfalls. Daher liegen in diesem Sektor durch Kreislaufschließung große Potentiale zur Steigerung der Ressourceneffizienz.
Doch wo sind zentrale Hemmnisse und wie können Lösungswege aussehen? Reichen die derzeitigen Anstrengungen oder brauchen wir für eine zukunftsfähige Entwicklung ein Gebäudekreislaufgesetz? Damit befasst sich der #DBUdigital Online-Salon „Circular Economy in der Bauwirtschaft – Vision und Praxis“ am Dienstag, 21.09.2021 von 14:00 bis 16:00 Uhr.
Die Bedeutung einer nachhaltigen Holznutzung für den Klima - und Ressourcenschutz rückt zunehmend in den Fokus. Die Herkunft des Holzes und die Art und Weise, wie es produziert und in welchen Produkten es eingesetzt wird, beeinflussen entscheidend seine Klima- und Umweltbilanz.
Im Vorfeld der Verleihung des Deutschen Umweltpreises führt die DBU daher am Montag, 4. Oktober 2021 von 14:00 bis 16:00Uhr,das diesjährige DBU-Umweltpreissymposium zum Thema "Klimaretter Holz? Chancen für den Klima- und Ressourcenschutz durch eine nachhaltige Holzwirtschaft" im Online-Format durch.
Im Rahmen des Symposiums möchten wir mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Praxis diskutieren, wie es gelingen kann, dass Wälder einerseits eine große Menge an nutzbarem Holz produzieren und andererseits die vielen Funktionen erfüllen können, die dem Schutz von Mensch und Umwelt dienen.
Weitere Informationen zum Programm folgen in Kürze hier.
Ressourceneffizienz in der Gießereitechnik – mit einem Forum zu diesem Thema präsentiert sich die DBU am Donnerstag, 14.10.2021 von 11:30 bis 12:45 Uhr auf dem 10. baden-württembergischen Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress (KONGRESS BW) in der Liederhalle Stuttgart.
An beiden KONGRESS-Tagen (13. und 14.10.) ist die Stiftung mit einem Ausstellungsstand vor Ort. Der KONGRESS ist als Präsenzveranstaltung geplant, eine digitale Alternative aufgrund der Coronalage ist möglich.