Zum ersten Mal in seiner über 40-jährigen Geschichte findet das große Finale des bundesweiten Wettbewerbs Jugend forscht in Osnabrück statt.
Rund 190 Landessieger stellen ihre Arbeiten vom 21. bis 24. Mai 2009 in der Hasestadt vor. Nach der Beurteilung der Projekte durch eine hochkarätige Jury werden die besten Nachwuchsforscher in sieben naturwissenschaftlichen, mathematischen und technischen Fachgebieten gekürt. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist erstmals Bundespate des Wettbewerbs und richtet das Finale gemeinsam mit der Stiftung Jugend forscht e. V. aus.
Deutschlandweit beteiligen sich jährlich rund 10.000 Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren an dem Wettbewerb. Den Höhepunkt jeder Wettbewerbsrunde bildet der Bundeswettbewerb, bei dem die Sieger aller Landeswettbewerbe gegeneinander antreten.
Der 44. Bundeswettbewerb wird an mehreren Schauplätzen in Osnabrück ausgetragen. Im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU findet unter anderem der Begrüßungsabend statt. Ihre Ideen und Erfindungen präsentieren die Nachwuchsforscher in der OsnabrückHalle, wo abschließend auch der Festakt mit Preisübergabe durch Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan stattfindet. Die Verleihung der zahlreichen, attraktiven Sonderpreise findet bereits am Vorabend im Alando Palais statt.
Auch die DBU unterstützt Jugend forscht mit einem Sonderpreis Umwelttechnik. Dabei vergibt sie seit Jahren auf Regional-, Landes- und Bundeswettbewerbsebene Preise im Gesamtwert von 10.000 Euro. Ein umfangreiches Rahmenprogramm sorgt dafür, dass die Jugendlichen und ihre Unterstützer ausreichend Gelegenheit finden, die Stadt Osnabrück und ihr Umfeld besser kennen zu lernen: Stadtführungen, Museumsbesuche, die Fahrt mit einer historischen Eisenbahn und weitere Exkursionsangebote stehen auf der Agenda.
Das Vorhaben der DSL Dresden Material-Innovation GmbH beruht auf der Idee, die Rückgewinnung von Schrott aus verbrauchten Bleibatterien in einem einzigen elektrochemischen Prozess mit einem neuentwickelten Verfahren zur galvanischen Herstellung von Batteriegittern zu kombinieren. Der technische Lösungsansatz besteht darin, Bleischrott aus Altbatterien und aus Fertigungsabfällen anstelle hochreiner Legierungen als Rohstoff für die Herstellung von Batteriegittern einzusetzen. Ergebnisse der Metallreinigungselektrolyse an einer Laboranlage bestätigen, dass das elektrochemische Recycling verschiedener Schrottarten technisch möglich ist. Die Reinheit der metallischen Abscheidungen genügt den Anforderungen für neue Batteriegitter. Bis zur industriellen Reife des Verfahrens sind aber noch weitere technologische Entwicklungen an einer größeren Technikumsanlage notwendig. In Abstimmung mit Batterieherstellern und Anlagenbauern wurden die Schwerpunkte zur Entwicklung des Verfahrens im technischen Maßstab präzisiert und strategische Investoren zur industriellen Umsetzung eingebunden.
Die Oerlikon Stationärbatterien AG aus der Schweiz wird voraussichtlich 2009 in eine Technikumsanlage investieren, die von DSL für weitere Verfahrensentwicklungen genutzt werden kann.
Im Vergleich zur Sekundärbleigewinnung mit pyrometallurgischen Hüttenverfahren ergeben sich aus der Anwendung des kombinierten elektrochemischen Verfahrens folgende umweltrelevante und wirtschaftliche Vorteile:
- Vermeidung umweltbelastender Emissionen, insbesondere Bleidampf und CO2;
- Senkung des spezifischen Energieverbrauchs;
- Verbesserung der Ressourceneffizienz durch Gewichtsreduzierung der Batteriegitter und Einsatz von Bleischrott an Stelle von hochreinem Sekundärblei.
Aus diesen Vorteilen ergeben sich gute Chancen, das neue galvanische Herstellungsverfahren für Batteriegitter zeitnah und weltweit am Markt einzuführen.
Durch Umweltkommunikation entlang der jeweiligen Wertschöpfungskette sollten im Rahmen des Projektes »Aufbau von Unternehmensnetzwerken für die Möbel-, Druck und metallverarbeitende Industrie in den drei baltischen Staaten« EU-Richtlinien in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erfolgreich umgesetzt werden. Für diese Branchen wurden Kommunikationswege und Lösungskonzepte für identifizierte Umweltprobleme in Lettland, Litauen und Estland erarbeitet sowie allgemeine Informationsdefizite und Defizite im Hinblick auf ein Umweltmanagement abgebaut.
Die baltischen Vertretungen des Baltic Environmental Forum (BEF) führten unter Koordination von BEF-Deutschland nationale Trainings für alle Branchen zu Grundlagen der Kommunikation bei insgesamt 90 beteiligten Unternehmen und Dienstleistern durch. Zusätzlich wurden Workshops und ein Erfahrungsaustausch organisiert sowie deutsches Expertenwissen integriert. Mittels eines interaktiven internetbasierten Handbuches wurde den Firmen eine Möglichkeit gegeben, die vermittelten Informationen schnell und unkompliziert nachlesen und vertiefen zu können.
Das Handbuch ist über den Link www.bef-de.org/unsere-themen/industrie-1/projekte in deutscher und englische Sprache zu erreichen. Die estnische, lettische und litauische Ausgabe ist über die Internetpräsenzen der Projektpartner einsehbar.
www.bef.ee, www.bef.lv, www.bef.lt
Unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sucht die DBU auch dieses Jahr wieder Engagierte zwischen 10 und 16 Jahren,
- die sich für den Erhalt biologischer Vielfalt und für eine vielfältige und gerechte Welt einsetzen,
- die global denken und fair und nachhaltig handeln.
Der Wettbewerb möchte Jugendliche ermuntern, sich mit dem Thema biologische Vielfalt zu beschäftigen und Aktionen zu starten. Projekte, die sich künstlerisch mit dem Wert biologischer Vielfalt auseinandersetzen, sind ebenso gewünscht wie Projekte, die die Rettung gefährdeter Arten und Lebensräume beinhalten, oder solche, die das Thema von der nachhaltigen, sozialen und ethischen Seite aus beleuchten. Von einer naturnahen Sportfreizeit über eine Kampagne zur Biopiraterie bis hin zur Entwicklung eines Theaterstücks – der Kreativität bei der Umsetzung des Themas sind keine Grenzen gesetzt!
Die Teilnehmer sind aufgerufen, ihre Projekte und Ideen der Öffentlichkeit zu präsentieren, andere für das Thema zu sensibilisieren und zum Handeln zu motivieren. Wer Unterstützung bei einer Aktion braucht, kann sich Hilfe bei Fachleuten holen. Das bringt bei der Bewertung sogar Pluspunkte ein! Unter www.entdecke-die-vielfalt.de lassen sich schnell geeignete Kooperationspartner vor Ort finden. Auf die Erstplatzierten warten 1.000 Euro Preisgeld.
Bewerbungen sind in den Wettbewerbskategorien Natur erforschen, Verantwortlich handeln oder Kreativ kommunizieren möglich.
Weitere Informationen, Aktionsideen und Hinweise zur Online-Bewerbung unter www.entdecke-die-vielfalt.de.
Bewerbungsschluss ist der 18. November 2009.
Das erste und bislang einzige DBU-Projekt in den USA kann mittlerweile auf eine kleine Erfolgsgeschichte zurückblicken. Das »Biohaus« genannte Passivhausgebäude wurde in Bemidji/Minnesota in den Jahren 2008/09 von der Organisation Concordia Language Villages (Moorhead/Minnesota) nach deutschen Standards errichtet. Bei Baubeginn war es die erste Passivhauskonstruktion in den USA. Zertifiziert vom deutschen Passivhaus-Institut (Dr. Feist) ist das Biohaus heute weit mehr als eine Bildungsstätte für nachhaltiges Bauen. Dank der Integration dort entwickelter Umweltbildungsinhalte in das Sprach- und Kulturprogramm des »deutschen Dorfes« Waldsee, wo jährlich Tausende von Jugendlichen deutsche Kultur und Sprache kennen lernen, fungiert das Umweltbildungszentrum als »grüne Brücke« zwischen Deutschland und Amerika. Eine weitere Besonderheit des Umweltbildungszentrums in Waldsee ist die Verschränkung zahlreicher Programme mit Angeboten anderer Bildungsträger wie beispielsweise dem Goethe-Institut (für Deutschlehrer), lokalen und regionalen Universitäten sowie der Vereinigung von Deutschlehrern in den USA. Namhafte Sponsoren wie die Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH haben beispielsweise durch die Übernahme der Kücheneinrichtung zum Gelingen des Projekts beigetragen. Neben dem Biohaus und seiner Passivhauskonstruktion haben einige der umweltpädagogischen Angebote des Bildungszentrums über »Wasserknappheit« oder »Klimaneutralität« mittlerweile internationale Aufmerksamt erlangt. Die weltweit vertriebene Zeitschrift des Goethe-Instituts »Frühes Deutsch« widmete der Einrichtung in Waldsee unter dem Titel »Deutschunterricht zum Anfassen – ein nachahmenswertes Angebot aus den USA« einen ausführlichen Beitrag. Ein kurzer TV-Beitrag für das öffentliche US-Fernsehen wird im ersten Halbjahr 2009 auf mehreren Sendern zu sehen sein. Auch in deutschen Regierungskreisen hat das Vorhaben Aufmerksamkeit geweckt – mit der Folge, dass die DBU vom Auswärtigen Amt zu einer deutsch-amerikanischen Veranstaltung im Bereich Klimaschutz eingeladen wurde (siehe DBU aktuell 11/08).
Weitere (englischsprachige) Informationen zum Waldsee-Projekt finden sich unter:
http://waldseebiohaus.typepad.com/
Waldmoore als wertvolle Rückzugsräume zunehmend bedrohter Arten sind von großer Bedeutung für den Stoff- und Wasserhaushalt einer Landschaft. Durch Verringerung des Wasserdargebots auf direkte Weise, durch Anlage von Entwässerungsgräben oder indirekt durch wasserzehrende Nadelholzmonokulturen beziehungsweise durch übermäßige Grundwasserentnahme im Mooreinzugsgebiet sind die sensiblen Ökosysteme vielerorts erheblich beeinträchtigt.
Ziel des von der Humboldt Universität Berlin und der Fachhochschule Eberswalde umgesetzten Forschungsprojektes ist es, individuell angepasste Handlungsempfehlungen für den Schutz und die Renaturierung von Waldmooren in einem anwenderfreundlichen, dialogorientierten Entscheidungs-Unterstützungssystem abzuleiten.
Mit DSS-WAMOS (Decision Support System WaldMoorSchutz) werden erstmalig der aktuelle Wissensstand der Moorforschung und neueste Praxiserfahrungen aus der Moorrenaturierung zu einem digitalen Planungsinstrument zusammengeführt. Der DSS-Anwender wird über einfach zu beantwortende Ja/Nein-Fragen, zum Beispiel zur Entwässerungssituation, Artenausstattung oder Bestockungssituation, automatisch durch das modular aufgebaute Modell geleitet. Aufbauend auf ein für das Moor jeweils individuell abgeleitetes Entwicklungsziel wird dem Nutzer schließlich eine standortangepasste Maßnahmenempfehlung zur Verfügung gestellt. Die notwendigen Eingangsinformationen liefert eine einmalige Feldaufnahme mittels einer speziell entwickelten Standardkartierung für Niedermoore im Wald.
Um alle Renaturierungspotentiale ausschöpfen zu können, beinhaltet die empfohlene Managementstrategie drei verschiedene Handlungsbereiche (wasserbauliche Maßnahmen, Maßnahmen im Einzugsgebiet und Pflegemaßnahmen).
Nach drei Jahren Forschung, Entwicklung und Test steht das Instrument interessierten Moorschützern ab sofort zur Verfügung. DSS-WAMOS findet sich im Internet unter:
www.dss-wamos.de
DBU engagiert sich auch künftig im Alpenraum
Auch in Zukunft wird die DBU technisch innovative Projekte auf Alpenhütten im Rahmen ihrer Fördertätigkeit unterstützen. So die Zusage von DBU-Kuratoriumsvorsitzenden Hubert Weinzierl (2. v. r.) und DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde (2. v. l.) an DAV-Vizepräsident Ludwig Wucherpfennig (links) und Peter Weber (rechts), Leiter des DAV-Ressorts Hütten, Wege und Kletteranlagen, auf dem 9. Internationalen Fachseminar »Umweltgerechte Konzepte für Berg- und Schutzhütten«. Bei der Veranstaltung im Zentrum für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern ging es neben Praxisberichten vor allem um die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Hüttenwesen. Bildmitte: DBU-Referent Franz-Peter Heidenreich.
DBU-Projektpartner ausgezeichnet
Die J & M Analytik AG, ein 1987 in Aalen gegründetes, innovatives Unternehmen aus dem Bereich der Labor- und Prozessanalytik, erhielt den mit 25.000 Euro dotierten »Innovationspreis Mittelstand 2008«, der alljährlich von den Volks- und Raiffeisenbanken ausgelobt wird. Die Firma hat in den Jahren 2007/08 mit Unterstützung der DBU ein onlinefähiges optisches Messsystem zur kontinuierlichen Prozessüberwachung für die Chemie-, Pharma-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie entwickelt.
Domel tritt Nachfolge von Kulke an
Claudia Domel ist die neue Sonderbeauftragte der DBU für Mittel- und Osteuropa. Sie tritt damit die Nachfolge des bisher für diese Region zuständigen Wilhelm Kulke an, der nun als DBU-Senior Expert ausgewählte internationale Projekte aus der DBU-Förderung evaluieren wird. Domel war von 2001 bis 2007 am Internationalen Transferzentrum für Umwelttechnologie (ITUT) in Leipzig beschäftigt. Seit 2007 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa (MOEZ/Leipzig). Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Fragestellungen zum Thema Wissens- und Technologietransfer und dessen konkrete Umsetzung im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit in Mittel- und Südosteuropa.
Wasser marsch im ZUK
Zu einem Wassertag lädt die weltweit größte Umweltstiftung DBU am Sonntag, den 26. April, ins Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) ein.
Von 13 bis 17 Uhr können die großen und kleinen Besucher die interaktive Ausstellung »WasserWissen – die wunderbare Welt des Wassers« erkunden, die Initiative »Trinken im Unterricht« kennen lernen, einen Wasserparcours durchlaufen, bei Wasserexperimenten mitmachen oder einem Vortrag zum Thema Trinkwasser in Osnabrück lauschen.
Ebenso stehen ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr, Hüpfburg und Pedalos zum Entdecken bereit.
Ausbildung zum Energie-Effizienz-Manager
Der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) bietet ab sofort mit Unterstützung der DBU eine sechsmonatige Ausbildung an. Die Ausbildung erfolgt berufsbegleitend, teilweise unter Verwendung von Online-Modulen (nur 4 bis 5 Präsenztage). Das Qualifizierungs- und Coachingprogramm zum betrieblichen Energie-Effizienz-Manager (B.E.E.) geht weit über eine reine Schulung hinaus und hat betont umsetzungsorientierten Charakter. Weitere Infos und Termine unter:
www.effizienzmanager.de
Leitfaden für Waldbesitzer
Hintergrund des Vorhabens der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) waren Untersuchungen aus den Jahren 2002/03, die belegen, dass der ökologische Zustand von Fließgewässern im Wald weitaus schlechter ist, als bislang angenommen. Besonders betroffen ist vor allem die Durchgängigkeit der Fließgewässer, ausgelöst durch den hohen Erschließungsgrad der Wälder. Im Rahmen des Vorhabens wurden an zwei Orten beispielhafte Maßnahmen durchgeführt, evaluiert und dokumentiert. Standortuntypische Nadelholzbestände wurden entfernt, Gewässerquerungen umgestaltet, Tothölzer eingebracht und hinsichtlich ihrer Auswirkungen untersucht. Abschließend haben die Projektverantwortlichen einen Leitfaden erarbeitet, der Waldbewirtschaftern und -besitzern als Handreichung dienen kann, dem Erhalt und der Entwicklung von Fließgewässern im Wald angemessen nachzukommen. Berücksichtigt werden im Leitfaden sowohl die Aspekte Planung, bautechnische Umsetzung, Finanzierung und Erfolgskontrolle.
Herausgeber:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU; An der Bornau 2, 49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-0, Fax 0541|9633-190, www.dbu.de
Redaktion:
Stefan Rümmele, Verena Menz, Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gGmbH ZUK, An der Bornau 2, 49090 Osnabrück, Tel. 0541|9633-962, Fax 0541|9633-990, zuk-info@dbu.de
Verantwortlich:
Dr. Markus Große Ophoff (ZUK)
Erscheinungsweise:
monatlich (Doppelausgabe: Juli/August)
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Gestaltung (Print):
Birgit Stefan (ZUK)
Satz:
ZUK
Bildnachweis:
S.3 unten R.Meier-Uhlherr
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