Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Nachhaltigkeit bedeutet, den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse erfüllen zu können. Doch wie lässt sich messen und bewerten, ob Institutionen, Firmen oder Personen nachhaltig handeln? Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) widmet sich vom 29. Juni bis 1. Juli auf ihrer 21. Internationalen Sommerakademie in Ostritz/St. Marienthal diesem Thema: »Was ist nachhaltig? – Methoden zur Nachhaltigkeitsbewertung«.
DBU-Kuratoriumsvorsitzende Rita Schwarzelühr-Sutter, MdB, referiert über die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung. Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher, Vorstand des Ulmer Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung und Professor für »Datenbanken und Künstliche Intelligenz« an der Universität Ulm, wird über die Zukunftsperspektiven von Globalisierung und Nachhaltigkeit sprechen. Prof. Dr. Rainer Grießhammer, Experte für nachhaltigen und Konsum und nachhaltige Produkte am Freiburger Öko-Institut und Träger des Deutschen Umweltpreises 2010, berichtet über praktische Erfahrungen mit Nachhaltigkeitsbewertungen.
Mehrere Arbeitskreise werden sich der Nachhaltigkeit von Bioraffinerien und der stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe, der Nachhaltigkeitsbewertung im Finanzsektor, in der Baupraxis und in Bildung und Kommunikation widmen.
Die Anmeldung zur Sommerakademie ist bis zum 20. Mai.
Hier ist auch das ausführliche Tagungsprogramm zu finden.
Das Finanz-Fachmagazin »portfolio institutionell« hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) vor kurzem in Düsseldorf als »beste Stiftung« mit dem »portfolio institutionell Award« ausgezeichnet. Der in insgesamt 13 Kategorien unterteilte, nicht dotierte Preis zeichnet Investoren aus, die beispielhaft und nach vorne gerichtet ihre Kapitalanlagen gut und überzeugend managen. In der Begründung für die Auszeichnung heißt es, dass die Stiftung weitgehend auf externe Asset Manager verzichte. 95 % der Kapitalanlagen verwalte sie in Eigenregie und sei dafür personell und technisch bestens aufgestellt.
DBU-Finanzchef Michael Dittrich (2. v. l. ) und Thomas Hey, Leiter DBU-Vermögensanlage (3. v. l.), freuen sich über die Auszeichnung mit dem Preis, der von Jörg Schomburg (l.) und Alexander Etterer (r., Fachjury) überreicht wurde.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat sich das Ziel gesetzt, ein Leitbild zu entwickeln, das zwei Funktionen erfüllen soll: Identität nach außen zu schaffen und Orientierung nach innen.
Um diese Ziele zu erreichen, wurde ein Leitbildprozess durchgeführt, der verschiedene Aspekte berücksichtigt: Um eine möglichst hohe Identifikation und ein nachvollziehbares Ergebnis erzielen zu können, wurden alle Mitarbeiter an der Leitbildentwicklung beteiligt. Dabei wurden nicht nur die konkreten Formulierungen, sondern auch die relevanten Inhalte gemeinsam erarbeitet. Innerhalb der gegebenen Leitplanken des Gesetzes zur Errichtung der DBU sowie der Stiftungssatzung fand ein sechsmonatiger hierarchie- und einheitenübergreifender Diskurs statt, der von Prof. Dr. Stefan Klaußner (Uni Kassel) moderiert und begleitet wurde. Das Thema der umweltethischen Position der DBU, die im Leitbild verankert ist, wurde zusätzlich von Ethik-Professor Dr. Jörg Luy (Berlin) begleitet.
Der Leitbildprozess setzte sich aus verschiedenen Stufen zusammen. Zunächst wurden die Themen identifiziert, die den inhaltlichen Rahmen für die Leitbilddiskussionen vorgaben. Diese Themen wurden in zehn parallel arbeitenden Kleingruppen intensiv diskutiert und von Vertretern/-innen aller Kleingruppen verdichtet. Im Anschluss wurden Formulierungen erarbeitet, verfeinert und schließlich mit ausgewählten Kuratoren der DBU diskutiert. Im Ergebnis wurde das von der DBU entwickelte Leitbild am 5. März 2015 einstimmig vom Kuratorium bestätigt und wird seither verbindlich angewendet.
Medien & Infos
Die gemeinsame Fachtagung von BIBB und Deutscher Bundesstiftung Umwelt (DBU) am 17./18.März 2015 in Osnabrück nahm das Weltaktionsprogramm »Bildung für nachhaltige Entwicklung« zum Anlass, um bildungspolitischen Handlungsbedarf für die Berufsbildung zu konkretisieren. Rund 150 Teilnehmende gaben vielfältige Anregungen, mit welchen Handlungsfeldern, Entwicklungslinien und strategischen Perspektiven Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung weitergestaltet werden soll.
Fast 30 berufsbildende Konzepte aus der zweiten Hälfte der UN-Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung« (2005–2014) wurden hinsichtlich strukturbildender Ansätze und Trendthemen in der Nachhaltigkeit vorgestellt. Die Teilnehmenden diskutierten konkrete Entwicklungslinien: Danach sollte Nachhaltigkeit in Ausbildungsordnungen und in der Weiterbildung sowie bei der Qualifizierung des Berufsbildungspersonals verstärkt werden. Zudem sollten Multiplikatoren-Netzwerke ausgeweitet und Ausbildungsstätten als nachhaltige Lernorte weiterentwickelt werden.
Als zukünftige strategische Schwerpunkte wurden ferner identifiziert:
• Die verstärkte Zusammenarbeit in strategischen Allianzen, Partnerschaften und Verbünden,
• der Kontaktausbau mit relevanten Machtpromotoren in Wirtschaft und Politik, um kommunale und regionale Synergieeffekte zu erzielen,
• die Verpflichtung von Gremien und Institutionen des Berufsbildungssystems, Nachhaltigkeit zu verankern.
»Mir fehlt die Qualifikation der Ausbilder und damit die Akzeptanz für nachhaltige Entwicklung. Nur wenn durchgängig auch die Praxis-Ausbilder und die Lehrenden qualifiziert werden, wird sich Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung zu einem gesellschaftlichen Selbstverständnis entwickeln können. Solange sich Auszubildende in Betrieben oder in Berufsschulen wie von einem anderen Stern kommend fühlen, wenn sie sich mit nachhaltiger Entwicklung auseinandersetzen, haben wir hier noch hohen Nachholbedarf«, bemängelte Thomas Voß, LWL-Kliniken Münster und Lengerich im Abschlussgespräch.
»Unternehmen investieren eine Menge in Forschung für nachhaltige Entwicklung, aber bislang kommen diese Erkenntnisse nicht in der Berufsbildung an. Hier ist großer Handlungsbedarf angezeigt, um eine Verbindung herzustellen und die Schlüsselfunktion von Berufsbildung für den Wandel hin zu nachhaltigem Wirtschaften und Arbeiten auszuschöpfen. Der Trend zu Höherqualifizierung und komplexen Qualifikationsanforderungen wie etwa Ressourcenkultur, Energieeffizienz erfordern eine umfassende berufliche Handlungskompetenz«, erläuterte Prof. Dr. Christa Liedke, Wuppertal Institut.
Im Interviewgespräch mit Vertreterinnen von Ministerien wurde deutlich, dass viele Ressorts Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung durch Förderprogramme unterstützen.
Prof. Dr. Michael Heister, Abteilungsleiter Berufliches Lehren und Lernen, Programme und Modellversuche am Bundesinstitut für Berufsbildung, wertet die Fachtagung als gelungenen Auftakt, die Berufsbildung im Weltaktionsprogramm »Bildung für nachhaltige Entwicklung« zu positionieren. »Wie die Modellversuche Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung am BIBB gezeigt haben, kann nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Facharbeit integriert vermittelt werden. In Produktion und Dienstleistung auf Nachhaltigkeit bei Arbeitsprozessen und Produktzyklen zu achten, das fördert nachhaltiges Arbeiten und Wirtschaften in Zukunft. Wir sollten deshalb das entstandene didaktische Konzept für Nachhaltigkeit weiterentwickeln, indem berufsfeldspezifische Modelle ausgearbeitet werden«, so Heister. Dr. Thomas Pyhel, stellvertretender Leiter der Abteilung Umweltkommunikation und Kulturgüterschutz der DBU, schließt sich der Auffassung an. Er hebt besonders den begonnenen notwendigen interdisziplinären Dialog zwischen den Akteuren der Berufsbildung und den verschiedenen Fördereinrichtungen sowie die gelungene Kooperation von BIBB und DBU hervor. Dieses sei eine gute Basis für die weitere Arbeit.
Rat der Umweltpreisträger in Osnabrück zu Gast Ende März traf sich der Rat der Umweltpreisträger mit DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann. Zu dem Treffen in Osnabrück war erstmalig auch eine Vertreterin des DBU-Alumni-Beirats eingeladen. Ziel des Treffens, bei dem aktuelle Entwicklungen wie das neue Leitbild der DBU und der laufende Evaluationsprozess der Stiftung vorgestellt wurden, war die Intensivierung des Informationsaustausches zwischen DBU, Umweltpreisträgern und DBU-Alumni. Konkret wurden erste Überlegungen für das Symposium angestellt, das der Rat der Umweltpreisträger auch dieses Jahr wieder am Vortag der Verleihung des Deutschen Umweltpreises in Essen ausrichten wird. Wie bereits mehrfach mitgeteilt, findet die Festveranstaltung in diesem Jahr nicht zum gewohnten Termin, sondern am Sonntag, den 8. November 2015 im Colosseum Theater in Essen statt. Auf dem Foto (v. l.): Prof. Dr. Franz Daschner (Umweltpreisträger 2000) , Prof. Dr. Garabed Antranikian (Umweltpreisträger 2004), Nadine Austel, Vertreterin des Alumni-Beirats im DBU-Stipendienprogramm, Dr. Heinrich Bottermann, Hermann Josef Schulte (Umweltpreisträger 2003), Prof. Dr. Hermann Auernhammer (Umweltpreisträger 2001) und Klaus Günther (Umweltpreisträger 1995).
Oxikat verbessert Schadstoffbilanz von Kaminöfen Die VDI-Nachrichten berichten in der ersten Ausgabe dieses Jahres über neue Ergebnisse beim Einsatz eines hochtemperaturstabilen Oxidationskatalysators (Oxikat), der für den Einsatz in Kaminöfen entwickelt wurde. Mit dem im Rahmen eines DBU-Projekts von der Firma Specht gefertigten Oxikat lassen sich nach Darstellung der Technikpublikation die Schadstoffemissionen im Vergleich zum Standardmodell um 80 % senken.
DBU-Projektpartner erhielt Auszeichnung In den vergangenen drei Jahren ist es der Naturenergie Hersbruck GmbH & Co. KG (Abensberg) gelungen, ein innovatives Projekt für die gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom aus Holzhackschnitzeln zu realisieren. Beim Biomasseheizkraftwerk in Hersbruck wurde Strom im Dauerbetrieb über eine Heißluftturbine erzeugt. Eine nachgeschaltete direkt beheizte ORC-Anlage (Organic-Rankine-Cycle) nutzt dort die heißen Turbinenabgase zur weiteren Stromerzeugung. Sie steigert den elektrischen Wirkungsgrad um rund 6 %.
Das Gesamtsystem weist damit einen elektrischen Wirkungsgrad von 22–25 % auf – ein bislang unerreichter Wert.
Die Firma Naturenergie Hersbruck GmbH & Co. KG (Abensberg) bietet die Technologie inzwischen am Markt an. Für seine Entwicklung erhielt das Unternehmen den bayerischen Energiepreis 2014 in der Kategorie »Anlagen, Prozesstechnik und Produktentwicklungen«.
Vortrag: Fracking – Eine Zwischenbilanz
Begleitend zur Ausstellung »Zukunftsprojekt Energiewende« veranstaltet das DBU Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) einmal im Monat Vorträge zu den verschiedenen Aspekten der Energiewende. Vorab gibt es jeweils um 17:45 Uhr eine Führung durch die Ausstellung
Der Vortrag »Fracking – Eine Zwischenbilanz« findet am Donnerstag, 7. Mai 2015 um 18:30 Uhr im ZUK statt.
Welchen Zweck hat Fracking? Wie groß ist das Potenzial dieser Technik? Wo liegen die Risiken? Der Vortrag von Georg Meiners, ahu AG, und Dr. Werner Zittel, Ludwig-Bölkow-Stiftung, gibt Antworten auf diese Fragen. Am Fallbeispiel der USA und anderen Staaten wird deutlich, wo Fracking heute bereits mit welchem wirtschaftlichen Erfolg genutzt wird und welche ökologischen Probleme sowie soziale Folgen die Nutzung mit sich bringt. Ausgehend davon beleuchtet der Vortrag den bisherigen Einsatz und derzeitigen Stand von Fracking in Deutschland.
Neue Faltblätter erschienen
Vor Kurzem sind wieder einige neue DBU-Faltblätter erschienen. Es handelt es sich unter anderem um folgende Veröffentlichungen:
• Effizientes Kühlen von Formwerkzeugen (30156-01/15)
• Hochwertiges Recycling von
PUR-Weichschaumstoffen (29395-02/15)
Die Flyer sind kostenlos bei der Geschäftsstelle erhältlich. Die Möglichkeit zum Download besteht.
Herausgeber Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU An der Bornau 2 49090 Osnabrück Tel. 0541|9633-0 Fax 0541|9633-190 www.dbu.de
Redaktion Stefan Rümmele DBU Zentrum für Umweltkommunikation An der Bornau 2 49090 Osnabrück Tel. 0541|9633-962 Fax 0541|9633-990
Verantwortlich Prof. Dr. Markus Große Ophoff
Erscheinungsweise monatlich (Doppelausgabe: Juli/August) Adresse für Bestellungen und Adressänderungen ist die Redaktionsanschrift kostenlose Abgabe