Sportboote werden immer noch regelmäßig mit giftigen, biozidhaltigen »Antifoulings« gestrichen, um sie vor Bewuchs zu schützen. Zwar ist die Anwendungsmenge verglichen mit der Berufsschifffahrt gering, dennoch geht von den hochwirksamen Farbanstrichen eine ernst zu nehmende Gefahr für den Anwender und die Umwelt aus. Viele Biozide schädigen Wasserorganismen und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein oder auf das Hormonsystem zu wirken. Die Anwendung von biozidhaltigen »Antifoulings« für Sportboote ist in verschiedenen Revieren regional bereits eingeschränkt oder verboten. Zu erwarten ist, dass der Biozideinsatz im Süßwasser in einigen Ländern der Europäischen Union (EU) weiter beschränkt werden wird. Ziel der DBU-Förderarbeit ist es daher, ungiftige Beschichtungs-, Reinigungssysteme und -techniken für Yachten und Sportboote zu entwickeln, die Bewuchs verhindern und so beseitigen, dass die Umwelt möglichst wenig belastet wird.
Bei der Messe boot 2014 in Düsseldorf vom 18.–26. Januar präsentiert die DBU gemeinsam mit Projektpartnern neue, umweltfreundliche Alternativen für den Bewuchsschutz und die chemische Trinkwasserdesinfektion. Am DBU-Gemeinschaftsstand in Halle 11 (Stand Nr. A 30) demonstriert die Firma IPT (Bremerhaven) in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremerhaven eine innovative Kombination aus Bootswaschanlage und biozidfreier Beschichtung. MAReCOAT stellt ein neu entwickeltes, umweltfreundliches Antifoulingsystem für Sportboote vor. Am Montag, 20. Januar 2014 (12 Uhr), veranstaltet die DBU das Podiumsgespräch »Biozidfreie Sportschifffahrt« mit Experten (Treffpunkt: DBU-Stand).
Von heute an präsentiert sich DBU aktuell in einem neuen, frischen Layout, das im Rahmen eines um-
fassenden Redesign-Prozesses erarbeitet wurde. Hauptgrund für die Überarbeitung war die Entwicklung eines einheitlichen Corporate Designs (CD) für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und ihre »Töchter« DBU Naturerbe GmbH und DBU Zentrum für Umweltkommunikation.
Das Dach der gesamten Markenfamilie bildet das neue Logo der DBU, das in einen zeitgemäßen Auftritt überführt wurde, sich insgesamt aber durch große Wiedererkennbarkeit auszeichnet. Nach und nach werden im neuen Jahr alle DBU-Medien vom Flyer über Broschüren, Bücher und Briefbögen bis hin zur DBU-Internetseite im neuen Erscheinungsbild gestaltet. Bei der Vielzahl der DBU-Medien bedeutet das jedoch, dass altes und neues Layout für eine gewisse Übergangszeit nebeneinander existieren werden. Auch darauf wurde bei der Erarbeitung des CDs durch die beauftragte Agentur Concept X (Rheine/Köln/Berlin) geachtet.
Komplett neu gestaltet wurden auch die Materialien zum DBU Deutschen Umweltpreis. Insgesamt gelingt es mit der neuen frischen und klaren Gestaltung der Materialien noch besser als bisher, die zu vermittelnden Inhalte übersichtlich und einprägsam für die Zielgruppen der DBU aufzubereiten und zu kommunizieren.
Untersuchungen der E.S.C.H Engineering Service Center und Handel GmbH (Unterwellborn) erbrachten den Nachweis, dass die vorgewärmten Kohlenstäube im Hochofen besser umgesetzt werden als nicht vorgewärmte Stäube, wenn sie in die Wirbelzone des Hochofens als Reduktionsmittel eingeblasen werden. Dadurch lassen sich der Koksverbrauch und die Kohlendioxid-Emissionen (CO2) eines Hochofens deutlich senken.
Im Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Bergakademie Freiberg durchgeführt wurde, konnte im Rahmen von Technikumsversuchen die bezogen auf den Hochofenprozess optimale Vorwärmtemperatur für verschiedene Kohlearten ermittelt werden. Das inzwischen von der Firma zum Patent angemeldete Verfahren verfügt über erhebliche Einsparpotenziale: Für einen Hochofen mit einer Jahresproduktion von 2 Mio. t Roheisen könnte die Minderemission an CO2 rund 89 000 Jahrestonnen betragen. Hinzu kommen jährliche Kosteneinsparungen durch den reduzierten Kokseinsatz in Höhe von etwa 13,5 Mio. EUR. Eine entsprechend konstruierte Vorwärm-, Förder- und Einblasanlage für Kohlenstaub würde sich daher bereits nach eineinhalb Jahren amortisieren. Wenn die Energiebereitstellung für die Staubvorwärmung durch betriebsinterne Abwärmequellen erfolgt, verbessert sich die Kosten- und Emissionsbilanz noch weiter. Die im bisherigen Rahmen erhobenen Daten sollen nun in einer zweiten Projektphase mittels einer Pilotanlage an einem Hochofen validiert werden.
Mehr Informationen unter: http://www.esch-online.de
Sechs Millionen Gewerkschaftsmitglieder in Deutschland stellen eine erhebliche Verbrauchermacht dar. Die IG BAU als Umweltgewerkschaft will deshalb auch auf der Mitgliederebene agieren und mit Blick auf Arbeit und Umwelt ein Zeichen für einen weltweiten respektvollen Einkauf setzen. Erste Ansätze gab es bereits vor Projektbeginn, aber es waren noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Das Vorhaben »Solidarisch Einkaufen« zielte daher auf ein effizientes, nachhaltiges Handeln der IG BAU. Es ging und geht dabei um eine bessere Umsetzung der sozialen und ökologischen Standards in der eigenen Beschaffung. So entstand ein Modell für ein verantwortungsvolles Einkaufsverhalten von Arbeitnehmerorganisationen. Gleichzeitig wurde das Interesse am fairen Konsum bei den Mitarbeitern, Mitgliedern und deren Familien gefördert.
Mit einem Ratgeber und der Darstellung von guten Praxisbeispielen wurde das Projekt am Gewerkschaftstag an die 350 Delegierten und anschließend deutschlandweit verbreitet. Es erstreckte sich auf das Umsetzen neuer Einkaufspraktiken in den teilnehmenden Einrichtungen, aber auch auf Maßnahmen zum Müllvermeiden, zum Energieeinsparen, zum verantwortungsvollen Umgang mit Büromaterial und zum Wohlfühlen am Arbeitsplatz. Diese Aktion zielte auf das »müllvermeidende Büro«. Das erste »Modell-Büro« dazu wurde in Bielefeld im Januar 2012 eröffnet (siehe auch den Kanal der IG BAU auf YouTube: Deutschland hat sein erstes »grünes« Büro).
Das Peco-Institut (gewerkschaftsnahes Institut) beriet, begleitete und schulte die Partnereinrichtungen während der dreijährigen Projektdauer, die Anfang 2014 ausläuft. Anschließend wird das Vorhaben in der IG BAU fortgeführt.
Mehr zu den Projektinhalten unter: http://solidarisch-einkaufen.de
Für den Naturschutz kann es wichtig sein, Arten auch außerhalb des eigentlichen Lebensraumes, also ex-situ, zu erhalten, wenn der Naturstandort gefährdet ist. Eine Untersuchung des Botanischen Gartens der Freien Universität Berlin (FU) am Beispiel von Leimkräutern (Silene otites und S. chlorantha) hat gezeigt, dass mit ex-situ-Kulturen in Botanischen Gärten Arten über längere Zeit außerhalb des natürlichen Lebensraums bewahrt werden können. Dafür reicht es jedoch oft nicht aus, nur einige Pflanzen zu kultivieren, da sich mitunter genetische Drift und genetische Verarmung einstellen können. Dies ist besonders dann der Fall, wenn nur wenige Ausgangsindividuen und Entwicklungsstadien für die Kultivierung herangezogen wurden und die Kultivierung über lange Zeiträume erfolgen soll.
Für Botanische Gärten mit ihrer enormen Artenvielfalt auf engstem Raum stellt der Erhalt der Identität einer bestimmten Art durch die Aufhebung geografischer Barrieren und der Kulturbedingungen eine Herausforderung dar. Auch Kenntnisse der Geschichte einer Population sind wichtig, um evolutionäre Prozesse verstehen und für ex-situ-Belange nutzen zu können. Damit die internationalen Verpflichtungen zum Schutz gefährdeter Pflanzenarten langfristig und effizient erfüllt werden können, sind ex-situ-Kulturen in Botanischen Gärten erforderlich. Zum gezielten Arterhalt und zur Effizienzsteigerung werden moderne molekulargenetische Methoden eingesetzt. Ebenso wichtig ist es, langjährige ex-situ-Kulturen regelmäßig auf ihre »Fitness« zu testen sowie Kultivierungsaktionen im Netzwerk der Botanischen Gärten zu koordinieren.
Weitere Informationen unter: http://www.bgbm.org
Genetische Drift und Verarmung
Wenn nur wenige Pflanzen kultiviert werden und die Populationen zu klein für einen ausreichenden genetischen Austausch sind, kann es zu genetischer Drift (zufällige Änderung der Genpoolzusammensetzung) und Verarmung kommen.
Im Darwineum des Rostocker Zoos begeben sich die Gäste auf eine spannende Zeitreise durch die menschliche Entstehungsgeschichte auf den Spuren Charles Darwins.
Das Herz des Darwineums schlägt in der modernen Tropenhalle. Das abgesenkte 4000 qm große Tropenhaus als neue Heimstätte für Gorillas und Orang-Utans ist eingebettet in zwei Ausstellungsbereiche und umgeben von einer großzügigen 10000 qm umfassenden Außenanlage für die Primaten.
Die Förderung der DBU war auf das Einrichten einer Kinder- und Jugendausstellungsebene gerichtet. Dort wird in zwei interaktiven Ausstellungsbereichen mit mehr als 50 Tierarten die biologische Vielfalt des Lebens im Zuge der Evolution erlebbar gemacht.
Im Darwineum gibt es ein vielfältiges Angebot für Schüler unterschiedlicher Klassenstufen.
Nähere Informationen unter
Tel.: 0381 | 2082 179 oder
E-Mail: service@zoo-rostock.de
http://www.zoo-rostock.de
Evolution kindgerecht
Die Zeitepochen »verstecken« sich in geräumigen Kojen mit urzeitlichen Landschafts- und Tierbildern, darunter auch der deutschlandweit größte Quallenkreisel. Auf mehreren Touchscreens kann der Ursprung des Lebens erkundet werden.
Für Jugendliche und junge Erwachsene schreibt die Tropenwaldstiftung OroVerde den Filmwettbewerb »Green movie. Green media« aus. Schüler, Azubis und Studenten werden dazu aufgerufen, kurze Filmclips zu entwickeln und damit die Themen »Regenwaldschutz« und »Nachhaltigkeit« für die Öffentlichkeit darzustellen. Die Filme sollen zwischen 15 Sekunden und zwei Minuten lang sein. Einsendeschluss ist der 31.07.2014. Unterstützt durch begleitende Unterrichtsmaterialien (sowohl zum Thema Film als auch zum tropischen Regenwald) lässt sich das DBU-geförderte Projekt im Unterricht und in Projektwochen, Ferienfreizeiten oder Arbeitsgemeinschaften umsetzen.
Arbeits-Infos sowie alle nötigen Materialien unter: www.oroverde.de/green-movie
Gleich zweimal ist das von der DBU geförderte und der Firma Wöhler (Bad Wünnenberg) entwickelte Staubmessgerät Wöhler SM 500 (siehe DBU aktuell 06|12) mit dem »Plus X Award« ausgezeichnet worden: einmal in der Kategorie »Bestes Produkt des Jahres«, zum anderen für seine »exzellente Funktionalität«. Mit dem Plus X Award werden innovative und zukunftsfähige Produkte aus Technologie/Sport/Lifestyle prämiert.
Nachhaltige Arzneimittelproduktion durch Biotechnologie: Unter diesem Motto präsentierte sich die DBU in Kooperation mit BIO Deutschland – Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland e. V. bei der mit mehr als 10 000 Gästen gut besuchten Biotechnica 2013 im Oktober in Hannover. Mehrere nationale und internationale Wirtschaftsdelegationen informierten sich am DBU/BIO Deutschland-Gemeinschaftsstand bei DBU-Projektpartnern zur ressourceneffizienten Schmerzmittelherstellung, zu umweltschonend gewonnenen, pharmazeutisch wirksamen Zuckern sowie zur innovativen Antibiotikaproduktion. Hier fand außerdem die Auftaktkonferenz für die Fachpresse statt. Einen besonderen Erfolg feierte das DBU-geförderte Unternehmen BRAIN AG (Zwingenberg), das mit dem 10. European Biotechnica Award ausgezeichnet wurde. Die DBU-unterstützten Firmen m2p-labs GmbH (Baesweiler) und Qmilch Deutschland GmbH (Hannover) gewannen im Biotechnica Wettbewerb »bioeconomy’s next business model«.
Anregungen, wie sich Jugendliche in schulischen und außerschulischen Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekten praxisnah und handlungsorientiert engagieren können, liefert die DBU-Fachtagung »Lernen durch Umweltengagement – bestechend gut!? Modellhafte Instrumente für die Motivation Jugendlicher zu nachhaltigem Handeln«. Sie findet am 21. und 22. Februar im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück statt. Anhand von Projektbeispielen werden modellhafte Ansätze vorgestellt, die Jugendliche zu nachhaltigem Handeln motivieren: von Arbeitsgemeinschaften, die in der Imkerei tätig sind, und nachhaltigen Schülerfirmen bis zu Medienprojekten. Neben Vorträgen und Diskussionen wird es einen »Markt der Möglichkeiten« geben.
Informationen und Anmeldemöglichkeit: http://www.dbu.de/550artikel35019_135.html
Ehemalige sowie aktuelle DBU-Stipendiaten haben im Vormonat einen Sammelband veröffentlicht. Er ist das Resultat des Fachkolloquiums »Erneuerbare Energien zwischen Technik, Recht und Politik«, das im vergangenen Jahr stattgefunden hat. Der Band behandelt zentrale Punkte zukunftsorientierter Techniken zum Thema erneuerbare Energien. Aufgegriffen werden Fragen der nachhaltigen Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen, von Bio-, Wind- und Solarenergie sowie von Energieübertragung und Speicherung. Energie wird dabei nicht auf Strom reduziert, sondern ebenso auf Wärme und Treibstoff bezogen. Ferner werden auch einige rechtliche, politische und soziale Aspekte thematisiert.
Neue technische Perspektiven erneuerbarer Energien und ihre politisch-rechtliche Verarbeitung; Nadine Austel, Felix Ekardt, Mária Húšťavová, Simon P. Philipps (Hg.); Reihe »Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung«; Band 10; Metropolis Verlag für Ökonomie, Gesellschaft und Politik GmbH, 398 Seiten, print: 38 EUR, pdf: 29,64 EUR, ISBN 978-3-7316-1038-0
Herausgeber
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