Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
»Das Schadenspotenzial ist nicht nur ein ästhetisches Problem in der Umwelt – wir reden hier von einer Plastocalypse.« So plakativ brachte es Dr. Andreas Köhler vom Öko-Institut e. V., Freiburg, auf den Punkt, »weil es sich um eine irreversible Umweltverschmutzung mit globaler Dimension und sehr hohem ökologischen Schadenspotenzial handelt.«
Rund 120 Akteure trafen sich vom 17. bis 19. Juni zur 25. DBU-Sommerakademie in Loccum, um über das weltweite Plastikproblem zu sprechen. Die in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Loccum und dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen, durchgeführte Veranstaltung verdeutlichte das wachsende Problem von Kunststoffabfällen in der Umwelt und den dringenden Handlungsbedarf, diese zu reduzieren. »Kreislaufkonzepte sind für uns als DBU von zentraler Bedeutung. Uns ist ein umfassender Ansatz wichtig, darum fördern wir Projekte zu Kunststoff über mehrere Förderthemen hinweg«, erläuterte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde die Haltung der Stiftung.
»Etwa acht Millionen Tonnen Plastikmüll landen jährlich in den Ozeanen«, bilanzierte Prof. Dr. Antje Boetius vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven und seit Kurzem Kuratorin der DBU. Auch in der Tiefsee lagert sich Plastik ab. Mikroorganismen die Plastik zersetzen, existieren dort nicht, aber auch nicht in anderen Gewässern. »Wenn Mikroben etwas nicht fressen können, gehört es nicht in die Natur«, sagte Boetius. Deutschland und Europa seien übrigens Teil des Problems, unser Müll ist schon an Spitzbergens Küsten zu finden. »Generell sind alle Materialien zu überprüfen. Auch die Fischereinetze sind aus Kunststoff und machen einen hohen Teil des Meeresmülls aus«, betonte Boetius.
Doch was verursacht die Kunststoffeinträge in die Umwelt? Der Abrieb von Reifen spielt insbesondere bei Mikroplastik – kleinsten Plastikteilchen im Mikrometer- bis Millimeterbereich – eine herausragende Rolle. Das machte Jürgen Bertling vom Fraunhofer-Institut UMSICHT deutlich: »In Deutschland stammen rund 127 000 Tonnen Mikroplastik-Emissionen pro Jahr allein vom Reifenabrieb.« Besonders hoch sind laut Bertling die Emissionen in Innenstädten, wo viel gebremst wird.
Der Niedersächsische Umweltminister und DBU-Kurator Olaf Lies sprach von einer großen gesellschaftlichen Verantwortung: »Das heutige Tun wird noch viele Jahrhunderte lang Konsequenzen haben.« Er zeigte sich überzeugt, dass eine Reduktion von Abfall nur durch ein Gesetz gelingen wird. »Ein gesetzlicher Rahmen kann auch Wettbewerbsvorteile für diejenigen schaffen, die sich Mühe geben«, so Lies.
Reinhard Schneider von der Werner & Mertz GmbH, die unter anderem die Reinigungsprodukte der Marke »Frosch« herstellt, zeigte Beispiele aus seiner Unternehmenspraxis auf. So können bereits heute Abfälle aus dem Gelben Sack recycelt werden, ohne dass Rohöl für die Produktion von Kunststoffen genutzt wird.
Am zweiten Tag der Sommerakademie wurden in drei Workshops Lösungsansätze für die Plastikproblematik vorgestellt und entwickelt. Bei der finalen Podiumsdiskussion betonte Dr. Bärbel Naderer vom kunststoffland NRW e. V., Düsseldorf, dass alle in der Pflicht seien, Konsumierende ebenso wie die Wirtschaft. Auf Seiten der Kunststoffindustrie würden sich immer mehr Unternehmen ihrer Verantwortung bewusst, viele von ihnen wollten konkrete Lösungen entwickeln. Dies gelte es jetzt unbedingt gemeinsam zu nutzen. Dr. Lilian Busse vom Umweltbundesamt (UBA), Dessau, plädierte dafür, dass alle Beteiligten mehr miteinander reden. Zudem mahnte sie zum Handeln: »Wir haben genug Forschungsergebnisse – jetzt müssen wir umsetzen.«
Film zur Sommerakademie und weitere Dokumentation Die gesamte Sommerakademie wurde vor Ort durch einen Kreativ-Workshop »Medienwerkstatt« dokumentiert: Sechs Schülerinnen von den »Klimabotschaftern« der Ursulaschule Osnabrück fingen auf der Tagung Impressionen im Rahmen eines Filmprojektes ein und interviewten die Vortragenden. Den Film finden Sie auf YouTube.
Fotos zur Veranstaltung zeigt unser FlickrAlbum. Eine DBU-Pressemeldung zu den Ergebnissen der Sommerakademie finden Sie hier.
Der Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft führt über eine doppelte Entkoppelung: das Entkoppeln des menschlichen Wohlergehens von der Menge der verbrauchten Ressourcen und das Loslösen des Ressourcenverbrauchs von den Umweltauswirkungen, erläuterte Dr. Henning Wilts vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Am Beispiel des erfolgreichen Recyclings von Kunststofffolien mit dem patentierten Verfahren Hydrodyn® stellte Michael Hofmann, CVP Clean Value Plastics GmbH, Hamburg, dar, wie wertvoll Kunststoffabfälle als Rohstoff mit vielfältigen Verwertungschancen sind. Techniken zum Sortieren von schwarzen Kunststoffen untersucht der DBU-Stipendiat Florian Gruber.
Nach den Vorträgen diskutierten die Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer, welche Geschäftsmodelle und politischen bzw. gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nötig sind, um Kunststoff zirkular und ökologisch zu machen. Dabei wurden eine nationale Plastikstrategie mit klaren gesetzlichen Regeln und Zielvorgaben, beispielsweise eine Quote für den Recyklateinsatz, das Verbot von Wegwerfartikeln und öffentlicher Druck als vordringlich genannt. Darüber hinaus erarbeiteten die Teilnehmenden ein Projekt für Entwicklungsländer, bei dem der Erlös aus dem Sammeln und Recyceln von Plastikflaschen für den Trinkwasserfilter PAUL investiert wird.
Workshop 2: Produkte – Besserer Kunststoff, weniger Kunststoff, kein Kunststoff
Die Gestaltung von Produkten sowie die verwendeten Materialien bieten Ansatzpunkte, um Kunststoffeinträge in die Umwelt zu vermeiden – entweder, indem ein hochwertiges Kunststoffrecycling ermöglicht wird oder indem Kunststoffe durch Alternativen ersetzt werden. Eine weitere Lösungsmöglichkeit stellen innovative Geschäftsmodelle dar. Dies verdeutlichten Dr. Heinrich Schneider und Dr. Frauke Fischer von der Agentur auf!, Frankfurt, Fabian von Feilitzsch von der Landpack GmbH, Puchheim, und Dr. Pauline Riousset vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), Berlin, zunächst in ihren Vorträgen.
Anschließend diskutierten die Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer produktbezogene Lösungen für die Kunststoffproblematik unter den vier Gesichtspunkten »Bewertung«, »Produkte«, »Werte« und »Gesetze/Normen«: Es sollte immer eine vergleichende Bewertung von Plastikprodukten und möglichen Alternativen, beispielsweise aus Holz, Stroh oder Gras vorgenommen werden. Dabei gilt es, die Lösungsansätze Effizienz, Suffizienz, Konsistenz und Effektivität gleichranging zu betrachten. Wichtig waren den Workshopteilnehmenden zudem eine globale Perspektive und die verstärkte Wertschätzung von Produkten. Um die globalen Auswirkungen des Plastikproblems zu mindern, wurden internationale Abkommen als unerlässlich angesehen.
In vier Vorträgen wurden zunächst die Sicht von Verbraucherzentrale, Einzelhandel und Umweltbildung sowie psychologische Aspekte des Kunststoffkonsums beleuchtet, bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre eigenen Ideen und Lösungsvorschläge einbringen konnten.
So berichtete die Umweltpsychologin Lea Marie Heidbreder, Universität Koblenz-Landau, dass Gewohnheiten die Hälfte der menschlichen Verhaltensweisen ausmachen und Gewohnheitsänderungen Zeit und mentale Anstrengungen erfordern. Die Einzelhändlerin Mechthild Möllenkamp vom Edeka-Verbund erläuterte die Schwierigkeiten für Einzelhändler, auf Verbraucherwünsche nach weniger Plastikverpackungen eingehen zu wollen, aber gleichzeitig Hygieneanforderungen einhalten zu müssen. Philip Heldt von der Verbraucherzentrale (NRW) plädierte in seinem Vortrag dafür, Coffee-to-go Becher zu vermeiden und vermehrt Leitungswasser zu trinken, um Plastikflaschen einzusparen. Über Umweltbildung zum Thema „Plastik im Meer“ im Schülerlabor „OPENSEA“ berichtete Dr. Antje Wichels, Alfred-Wegener Institut Helgoland.
Bei der Diskussion der Frage: »Wie schafft der Handel eine Reduktion des Kunststoffverbrauchs?« stellte sich heraus, dass insbesondere finanzielle Instrumente, wie etwa Belohnungsysteme für einen kunststofffreien Einkauf oder eine Verpackungssteuer hilfreich sein können. Auch ein wirksames Marketing mit plastikfreien Produkten hielten die Workshopteilnehmenden für essenziell, ebenso das Anbieten von unverpackten Alternativprodukten.
Verbraucherinnen und Verbraucher fordern von Politik, Handel und Produzenten vor allem Regulierungen, aber auch Lockerungen, wie etwa bei der Haftungsfrage. Faktoren wie Bildung, Erfahrungsräume und Kommunikation wurden als wesentlich identifiziert, um Verbraucherinnen und Verbraucher zu informieren und zu motivieren, weniger Kunststoff zu nutzen.
Als Antwort auf die Frage: »Wie kann für Transparenz gesorgt werden?« benannten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine klare und zielgruppenorientierte Kommunikation sowie das Identifizieren und Einbeziehen von Interessensvertreterinnen und -vertretern. Zudem existieren wenig verlässliche Daten (Ökobilanzen), wodurch es zu Verunsicherungen kommen kann, welche Verpackungen letztlich am besten sind.
Unerwünschte Plastikeinträge in die Umwelt sind allgegenwärtig. Insbesondere Mikroplastik, das heißt Partikel im Bereich von wenigen Mikrometern bis fünf Millimetern, ist inzwischen in nahezu allen Umweltkompartimenten präsent. Nur schnelle und zuverlässige Analysemethoden ermöglichen einen umfassenden Überblick über die existierende Mikroplastikbelastung von Gewässern.
Bis dato werden für die Mikroplastikanalytik überwiegend spektroskopisch-bildgebende Verfahren wie die Infrarot- oder Raman-Spektroskopie eingesetzt. Diese sind zeitaufwändig sowie arbeitsintensiv und können oft nur Form und Anzahl der Partikel bestimmen. Im Gegensatz dazu wurde von der BAM ein thermoanalytisches Verfahren entwickelt, das als Thermoextraktion-Desorption-Gaschromatographie-Massenspektrometrie (TED-GC-MS) bezeichnet und im Projekt samt Software optimiert wird.
Durch die schnellere und genauere Messung mittels TED-GC-MS lassen sich Eintrags- und Transportpfade bewerten und Maßnahmen treffen, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der Gewässerqualität beitragen können. Bei Erreichen der Projektziele ist es möglich, verlässliche Daten zu generieren, die die Grundlage für eine sichere Bewertung von Gewässern und die Veranlassung von Umweltentlastungsmaßnahmen bilden.
Das Recycling von Kunststoffen – im Gegensatz zur sogenannten thermischen Verwertung oder dem Export in Drittländer – ist ökologisch wünschenswert und wird zunehmend auch vom Gesetzgeber gefordert. Grundvoraussetzung für ein hochwertiges Recycling, bei dem die gleichen Produkte wiederholt hergestellt werden, ist eine effiziente und präzise Sortierung der gemischten Kunststoffströme in die verschiedenen Kunststoffsorten.
Besonders anspruchsvoll ist die Sortierung von schwarzen Kunststoffen, welche in großen Mengen in elektronischen Geräten sowie im Automobilbau verwendet werden. Aufgrund der dunklen Farbe funktionieren die üblichen Sortiertechniken wie beispielsweise Nahinfrarot-Spektroskopie hier nicht.
Um Abhilfe zu schaffen, unterstützte die DBU ein Projekt der UNISENSOR GmbH in Karlsruhe, welche die Sortierung mittels Laserspektroskopie für schwarze Kunststoffe zur Anwendungsreife gebracht hat: Dabei werden die geschredderten Kunststoffe mit starkem Laserlicht bestrahlt. Jedes Kunststoffmaterial sendet dann ein spezielles Lichtspektrum aus und wird damit eindeutig identifiziert. Druckluftdüsen sortieren die verschiedenen Kunststoffe in unterschiedliche Fraktionen.
Ergänzend zu ihrem seit 2008 etablierten Sortiersystem für Kunststoffströme mit 1,5 bis 20 Millimeter Korngröße und Durchsätzen von bis zu drei Tonnen pro Stunde hat die UNISENSOR GmbH im Herbst 2016 ein System für Kunststoffströme mit 10 bis 75 Millimeter Korngröße und einem Durchsatz von 10 Tonnen pro Stunde auf den Markt gebracht. Beide Systeme können beliebig gefärbte Kunststoffströme sortenrein in Einzelfraktionen, wie zum Beispiel Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) etc. auftrennen und auch andere Materialien wie beispielsweise Holz abscheiden. Diese Sortiersysteme werden nicht nur nach Deutschland und Europa, sondern auch in die USA, Kanada sowie nach Lateinamerika verkauft.
Im Juni erhielt das Startup “Creapaper”, Hennef, den Red Herring Award North America, der für technologisch innovative Start-Ups weltweit vergeben wird. Andere Preisträger waren bislang beispielsweise Facebook und Skype. Den Preis erhielt Creapaper für ein Verfahren zur Herstellung von alternativem Papierrohstoff auf Grasbasis. Neben der Innovation bildeten die Marktreife und mehrfache, frühere Auszeichnungen von Creapaper die Grundlage für den Red Herring Award. Bei der Fertigung von Graspapier werden nahezu 75 Prozent weniger Co2 produziert und etwa 95 Prozent Wasser eingespart. Zudem sind zur Fertigung von einer Tonne Papier-Rohstoff gerade einmal zwei Liter Wasser notwendig – bei der gleichen Menge aus Holz oder Altpapier sind es rund 6.000 Liter. Unternehmen wie Coca-Cola und der Otto Versand nutzen bereits Graspapier für ihre Verpackungen. Die DBU förderte das Projekt zur Entwicklung des Verfahrens mit 167.000 Euro.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat Mitte Juni für die Dauer von fünf Jahren das 16-köpfige Kuratorium der DBU berufen. Der Vorstand der Stiftung - und somit ihr wichtigstes Organ - übt Kontrollfunktionen aus und stimmt über wichtige Entscheidungen ab. Für die Berufungsperiode vom 12. Juni 2019 bis zum 11. Juni 2024 konnten Experteninnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gewonnen werden.
Sechs Persönlichkeiten wurden zum ersten Mal in das Kuratorium berufen: Dr. Michael Meister, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung; Guido Beermann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur; Carsten Dietmar Träger, MdB; Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings; Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts (Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung); Prof. Dr. Christiane Hipp, Präsidentin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.
Wieder ernannt wurden: Rita Schwarzelühr-Sutter, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit; Bettina Hagedorn, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen; Dr. Johannes Beermann, Vorstand der Deutschen Bundesbank; Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz; Dr. Mathias Middelberg, MdB; Sylvia Kotting-Uhl, MdB, Vorsitzende des Umweltausschusses des Deutschen Bundestages; Petra Gerstenkorn, Gewerkschaft ver.di; Dr. Christoph Leuschner, Leiter der Abteilung Ökologie und Ökosystemforschung an der Universität Göttingen; Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl, Leiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI); Dr. Antje von Dewitz, Geschäftsführerin der Vaude Sport GmbH & Co. KG.
In seiner konstituierenden Sitzung am 26. Juni 2019 wählte das neue Kuratorium Rita Schwarzelühr-Sutter zur Vorsitzenden. Diese Funktion hat Schwarzelühr-Sutter bereits seit dem Herbst 2014 inne, als sie als erste Frau an die Spitze der DBU gewählt wurde. Zu neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Kuratoriums gewählt wurden Dr. Antje von Dewitz, Dr. Michael Meister und Prof. Dr. Kai Niebert.
Der langjährige DBU-Generalsekretär, Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, ist Anfang Juni mit dem sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Michael Kretschmer würdigte die besondere Verbundenheit Brickweddes mit dem Freistaat und sein engagiertes Eintreten für den Umweltschutz in Ostdeutschland, wo die DDR immense Schäden an Umwelt und Natur hinterlassen habe. Brickwedde habe so die Schäden rasch zu beseitigen helfen und zugleich ein hohes Niveau beim Umweltschutz etablieren wollen, sagte Kretschmer.
Der amtierende DBU-Generalsekretär Alexander Bonde gratulierte Brickwedde zu der hohen Landesauszeichnung. Er habe „die DBU maßgeblich geprägt und aus einer honorigen Idee eine handfeste Institution geformt, die in der Förderung von Umwelttechnik, -forschung und -bildung einen Spitzenplatz in Deutschland einnimmt.“ Dabei sei ihm gerade die Entwicklung in den ostdeutschen Bundesländern „immer Herzensanliegen“ gewesen.
Die DBU-geförderte Konferenz »Bits & Bäume« im Jahr 2018 in Berlin (siehe DBU aktuell 05/2018) bot das bis dato größte Debattenforum für Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Über 50 Autorinnen und Autoren aus Tech-Szene, Nachhaltigkeitsbewegung und Entwicklungszusammenarbeit zeigen in diesem von Anja Höfner und Vivian Frick herausgegebenen Buch zur Konferenz, wie die Digitalisierung den sozial-ökologischen Wandel voranbringen kann.
Die Beiträge beleuchten die Auswirkungen unseres Digitalkonsums im Globalen Süden, den nachhaltigen Umgang mit Daten oder die Risiken und Potenziale eines digitalisierten Wirtschaftssystems. Im Mittelpunkt steht dabei stets die drängende Frage: Welche Digitalisierung wollen wir?
Die verschiedenen Antworten auf diese Frage machen deutlich: Eine zukunftsfähige Digitalisierung muss sich weniger an Interessen einzelner Wirtschaftsakteure, sondern am Gemeinwohl orientieren. Ausgewählte Beiträge der »Bits & Bäume« zahlreiche Infografiken und Porträts geben Denk- und Handlungsanstöße, wie die Digitalisierung die Welt besser machen kann.
Aktuell erschienen ist das Buch im oekom verlag, München, 144 Seiten, Preis: 20,- €, ISBN-13: 978-3-96238-149-3. Der oekom-Verlag bietet das Buch überdies als kostenlosen Download an.
Zu ihrem Schutz und Erhalt wurde eine Vielzahl der Objekte in musealen Sammlungen mit gesundheitsschädlichen Bioziden behandelt. Die Folge sind zum Teil stark kontaminierte Objekte und Arbeitsplätze in Museen, Depots und Archiven. Eine frühzeitige und fundierte Aufklärung ist wichtig, um den professionellen Umgang mit kontaminierten Objekten zu ermöglichen und die Beschäftigten bei der Arbeit bestmöglich zu schützen. Hier setzt die »Handreichung zum Umgang mit kontaminiertem Sammlungsgut« an.
Zielgruppe sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Beschäftigte in musealen Einrichtungen, restauratorisch-konservatorischen Bereichen und Werkstätten. Das im oekom verlag, München, erschienene 108-seitige Fachbuch beruht auf einem zweijährigen DBU-Forschungsprojekt zur Entwicklung von Gefährdungseinschätzungen und zum Umgang mit biozidbelasteten Kulturgütern (DBU-AZ 33687).
Am 9. und 10. Juni 2020 laden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die DBU ein zur sechsten „Woche der Umwelt“ im Park von Schloss Bellevue in Berlin. Rund 180 Ausstellerinnen und Aussteller können bei der zweitägigen Leistungsschau mit ihren Projekten unter Beweis stellen, dass Ökonomie, Soziales und Ökologie erfolgreich zusammengebracht werden können. Noch bis Ende Juli 2019 besteht die Möglichkeit, sich zu bewerben!
Gesucht werden Projekte verschiedenster Fachrichtungen von Unternehmen, Forschungsinstituten, Vereinen und Verbänden, die Umweltschutz und Nachhaltigkeit voranbringen. Infos zum Bewerbungsverfahren gibt es unter www.woche-der-umwelt.de. Mehr zur Veranstaltung lesen Sie in DBU aktuell 03/2019.
Die Messe »K« in Düsseldorf gilt als Leitmesse der weltweiten Kunststoff- und Kautschukindustrie. Für die diesjährige »K« vom 16. bis 23. Oktober 2019 werden über 3000 Aussteller aus mehr als 60 Ländern und über 200 000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet.
In diesem Rahmen präsentiert sich die DBU erstmals mit einem Messestand (Halle 7/C01) und stellt zwei ihrer Förderprojekte vor: Einen Hochleistungswärmedämmstoff aus einem Polystyrol-Nanoschaum der Sumteq GmbH, Düren, und das patentierte Kunststoffrecycling-Verfahren Hydrodyn® der CVP Clean Value Plastics GmbH, Hamburg.
Herausgeber Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU An der Bornau 2 49090 Osnabrück Tel. 0541|9633-0 Fax 0541|9633-190 www.dbu.de
Redaktion Verena Menz, Dr. Christina Schmidt in Zusammenarbeit mit Kerstin Heemann und Dr. Kathrin Schmidt DBU Zentrum für Umweltkommunikation An der Bornau 2 49090 Osnabrück Tel. 0541|9633-962 Fax 0541|9633-990
Verantwortlich Prof. Dr. Markus Große Ophoff
Erscheinungsweise 10 Ausgaben pro Jahr Adresse für Bestellungen und Adressänderungen ist die Redaktionsanschrift kostenlose Abgabe
Gestaltung Online-Newsletter Verena Menz, Dr. Christina Schmidt