Unter
Weißer Biotechnologie (auch industrielle Biotechnologie) versteht man nachhaltige, industrielle Herstellungsprozesse auf Basis natürlicher, biologischer Ressourcen im Sinn der
Agenda 21. Weiße Biotechnologie ist also keine neue Disziplin, sondern ein Symbol für die "saubere und nachhaltige Nutzung der Biotechnologie für industrielle Fragestellungen" (EFB - European Federation of Biotechnology, 2004).
Die Biotechnologie gilt als Hoffnung für den integrierten Umweltschutz, der schon bei der Produktion ansetzt und Umweltprobleme von Anfang an zu vermeiden zu versucht.
Experten der Unternehmensberatung McKinsey & Partner (2003) schätzen, dass im Jahr 2010 bis zu 20 Prozent des Umsatzes der chemischen Industrie biotechnologischen Prozessen und Produkten zuzurechnen sind. Dies entspräche einem Umsatz von rund 310 Milliarden US-Dollar. Vor allem sind damit
enorme Umweltentlastungen und Ressourcenschonungen verbunden, die das Öko-Institut für einige untersuchte Prozesse auf 20 bis 60 Prozent Abfall- und Energieeinsparung beziffert.
Der Einsatz von
Enzymen spart bei der Herstellung von Textilien, Wasch- und Arzneimitteln Energie und Rohstoffe und verringert Abfall- und Nebenprodukte.
Ein Enzym ist ein Biokatalysator, ein Stoff also, der eine chemische Reaktion in Gang setzt, ohne dabei verbraucht zu werden. Es sind heute über 3.000 verschiedene Enzyme bekannt, wovon erst 150 kommerziell genutzt werden.